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Russland bietet frierenden Europäern kostenlose "Heizpunkte"


Zynische Kampagne
Russland bietet Europäern kostenlose "Heizpunkte" an

Von t-online
24.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Extremsparen: Manche wollen gar nicht mehr heizen, andere die Wassertemperaturen im Heizkessel minimieren und riskieren damit ihre Gesundheit.Vergrößern des BildesDer Kreml wirbt mit "menschlicher Wärme aus Russland". (Quelle: picture alliance/dpa-bilder)
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Russland drehte zahlreichen europäischen Ländern den Gashahn zu, der Ukraine drohte es gar mit "Erfrieren". Nun will der Kreml Europa angeblich helfen.

Es klingt wie ein billiger Trick aus der Propagandaabteilung des Kreml: Weil Europa unter den dramatischen Folgen der Energiekrise leidet, bietet die russische Regierung nun angeblich ihre Hilfe an: "Russische Häuser" in ganz Europa öffnen sogenannte "Heizpunkte", wo Europäer sich im Warmen aufhalten können, "ihr Handy aufladen, einen Film ansehen und Zeichentrickfilme für Kinder zeigen können".

"Frierende europäische Familien" könnten so "menschliche Wärme aus Russland" erfahren, schreibt die russischen Regierungsbehörde Rossotrudnitschestwo auf Telegram. Eine "coole Idee", befand auch der russische Regisseur Sergei Makhovikov und ein Anlass, noch einmal daran zu erinnern, "dass Russland kein schreckliches Tier" sei. "Wir sind bereit und in der Lage, Wärme zu spenden", so Sergei Makhovikov in russischen Staatsmedien.

"Russische Häuser" sind russische Kulturinstitute im Ausland, die offiziell den Auftrag haben, die russische Sprache und den kulturellen Austausch zu fördern. Sie unterstehen der Behörde Rossotrudnitschestwo, deren Leiter ein Vertrauter Putins ist. Kritiker sehen sie als Propagandainstrumente des Kreml.

Zynische Kampagne

Der grüne Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky postete einen Screenshot der Ankündigung auf Facebook kommentierte "KEIN WITZ!" Auch viele Nutzer auf Lagodinskys Facebook-Seite bewerten die Aktion kritisch: "Nein, kein Witz, sondern eine auf den Osten gut abgestimmte PR-Aktion der russischen Kriegsverbrecher", schreibt einer. Ein anderer Nutzer warnt davor, dass Besucher der sogenannten Heizpunkte von der russischen Propaganda missbraucht werden könnten, "als Beispiel für katastrophale Zustände in Europa".

Tatsächlich könnte die Kampagne für viele Menschen zynisch wirken. Denn Russland hat die europäische Energiekrise größtenteils selbst verursacht: So hat der staatliche Gaskonzern Gazprom im Herbst die Gaslieferungen nach Deutschland durch Nord Stream 1 immer weiter gedrosselt und schließlich komplett eingestellt. Bereits im April stoppte der Kreml Gasexporte nach Polen und Bulgarien. In der Ukraine ging die russische Armee noch brutaler vor und zerstörte mit gezielten Raketenangriffen ein Drittel der ukrainischen Energieversorgung. Das Versprechen von "menschlicher Wärme aus Russland" dürfte bei den wenigsten verfangen.

Verwendete Quellen
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