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Rechtsextreme russische Miliz spioniert Nato-Länder aus


Stehen der Wagner-Truppe nahe
Russische Miliz spioniert Nato-Grenzen aus

Aktualisiert am 12.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Kämpfer der "Rusich"-Miliz präparieren eine Drohne.Vergrößern des BildesSöldner der "Rusich"-Miliz präparieren eine Drohne. (Quelle: Telegram/Rusich)
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Eine rechtsextreme russische Miliz ruft ihre Mitglieder auf, die baltischen Nachbarstaaten auszuspionieren. Von Interesse sind Grenzüberwachung und Treibstoffdepots.

Eine russische rechtsextreme Miliz hat ihre Mitglieder und Anhänger gebeten, Grenzen und Militäraktivitäten in Estland, Lettland und Litauen auszuspionieren. Entsprechende Aufrufe sind im Telegram-Kanal der "Task Force Rusich" gemacht worden. Die Truppe aus vorwiegend russischen Neonazis ruft dazu auf, Details zu Grenzübergängen und Truppenbewegungen in den baltischen Ländern zu melden.

Viele "Rusich"-Soldaten, die der Wagner-Miliz von Jewgeni Prigoschin sehr nahe stehen sollen, kämpfen derzeit in der Ukraine. Die "Task Force Rusich"-Gruppe finanziert sich weitgehend selbst, wie aus immer wieder veröffentlichten Spendenaufrufen zu schließen ist. Die USA haben sie und mit ihr verbundene Adressen der Kryptowährung Bitcoin bereits im September auf eine Sanktionsliste gesetzt. "Rusich" war bereits in Syrien und im Krim-Krieg auf russischer Seite aktiv und gilt als besonders brutal. Die Vereinigung wurde im Sommer 2014 von Alexei Milchakov, einem Neonazi aus St. Petersburg, und Yan Petrovsky, einem in Norwegen aufgewachsenen und radikalisierten russischen Nationalisten gegründet.

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Vorbereitungen für Anschläge?

Dass der russische Geheimdienst den Auftrag gegeben hat, scheint eher unwahrscheinlich – dieser verfügt selbst über ausreichend Quellen. Warum die Paramilitärs nach Informationen fragen, ist ebenso unklar. Es könnte sich aber um Vorbereitungen für Anschläge handeln. Der Beitrag auf Telegram fragt nach Einzelheiten zu Militäreinheiten und Namen von Familienmitgliedern baltischer Soldaten. Außerdem stehen Überwachungssysteme, Funkmasten sowie Treibstofflager an den Grenzen im Mittelpunkt des Interesses.

Unklar ist, ob die Gruppe selbstständig handelt oder etwa Anweisungen von Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin erhält. Laut dem britischen "The Guardian" fürchten Experten, dass sich die rechtsextremen Milizen, zu denen auch die Wagner-Gruppe zählt, zunehmend vom Kreml lösen. Eigene Initiativen wie das Ausspionieren von Grenzen könnten ein Zeichen dafür sein, dass die Söldner frustriert über den Kriegsverlauf sind und selbst handeln wollen. Es stelle sich auch die Frage, sagen Quellen, ob der Kreml noch eine Kontrolle über diese Einheiten hat. Immer wieder war auch vom Wagner-Gründer Prigoschin Kritik an strategischen Entscheidungen Moskaus geäußert worden.

Verwendete Quellen
  • Telegram-Kanal der "Task Force Rusich"
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