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Wende im Ukraine-Krieg? Putin soll "entscheidende strategische Aktion" planen


Wende im Krieg?
Putin soll "entscheidende strategische Aktion" planen

Von t-online, aj

Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Putin und Gerassimow: "Putin kann nicht jede Straße und jedes Bataillon kontrollieren, und das ist seine Aufgabe."Vergrößern des BildesPutin und Gerassimow (Archivbild): Kann eine neue Strategie die Wende für Russland im Krieg bringen? (Quelle: Sergei Guneyev/Pool/Tass/imago-images-bilder)
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Der Kreml soll eine neue Strategie verfolgen, um die Wende im Ukraine-Krieg herbeizuführen. Das berichten US-Experten. Zu Putins Plan gehören offenbar fünf Schritte.

Seit knapp einem Jahr führt Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der geplante Blitzkrieg ist zu einem langwierigen und verlustreichen Kampf geworden. Aufgeben will Kremlchef Wladimir Putin trotz der Niederlagen nicht – US-Experten berichten nun sogar von einer neuen Strategie des Kremls. Das Ziel: Die Kontrolle zurückzuerlangen und die operativen Erfolge der ukrainischen Truppen zu beenden.

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Dafür will der Kreml die Invasion, die er selbst als "spezielle Militäroperation" bezeichnet, künftig offenbar als umfassenden Krieg behandeln. Das schreiben Analysten der renommierten US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) in ihrem jüngsten Bericht. Russland plane eine "entscheidende strategische Aktion", die binnen sechs Monaten die Kriegswende herbeiführen solle.

Zu dem russischen Plan gehören demnach fünf Schritte, von denen einige schon ausgeführt worden seien.

  • Der erste Schritt: Die russischen Truppen kurz- und langfristig aufstocken. Moskau wolle sein Militär drastisch aufrüsten, damit groß angelegte Kriegshandlungen durchgeführt werden können. Laut dem russischen Verteidigungsministerium soll das unter anderem durch die Bildung neuer Divisionen und die Wiedereinführung von Militärbezirken in Westrussland ermöglicht werden.
  • Der zweite Schritt: Soldaten für einen späteren konzentrierten Einsatz einsparen. Das sei eine Abkehr vom ursprünglichen Ansatz des Kremls, als im Herbst 2022 untrainierte Soldaten an die Front geschickt wurden. Putin habe bereits Anfang Dezember erklärt, dass nicht das gesamte mobilisierte Personal im Ukraine-Krieg eingesetzt werden solle.
  • Der dritte Schritt: Die Rüstungsindustrie wiederbeleben. Putin habe schon in der Vergangenheit eingeräumt, dass es Probleme bei der Versorgung der Armee gebe. Im vergangenen Dezember habe er sich mit Topmanagern der Waffenindustrie getroffen. Er habe zudem seine Minister angewiesen, schneller Rüstungsverträge abzuschließen. Laut dem jüngsten Expertenbericht des ISW will Moskau damit die "verteidigungsindustrielle Basis" ankurbeln.
  • Der vierte Schritt: Mängel in der Kommandostruktur des Militärs beheben. Dazu habe der Kreml bereits die Kontrolle über die Kriegsführung in der Ukraine zurück an das Verteidigungsministerium gegeben. Einer der ranghöchsten Generäle, General Waleri Gerassimow, sei außerdem als neuer Oberbefehlshaber eingesetzt worden. "Der Kreml beabsichtigt wahrscheinlich, dass Gerassimow und seine neu ernannten Stellvertreter Russland sowohl auf einen langwierigen Krieg vorbereiten als auch das Kommando über einen Großeinsatz im Jahr 2023 übernehmen sollen", heißt es in dem Bericht.
  • Der fünfte Schritt: Die Unterstützung der Bevölkerung durch die "intensivierte Konditionierung des russischen Informationsraums" sichern. Der Kreml will demnach verstärkt Propagandainformationen an die Menschen im Land streuen, um damit die Narrative der Kriegsberichterstattung besser kontrollieren zu können.
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Dem Bericht des ISW zufolge ist es möglich, dass Russland seine Kriegsziele trotz der geplanten Neuerungen nicht erreicht. Die Schritte könnten demnach zu spät eingeführt worden sein.

Allerdings sei eine neue geplante Großoperation des Kremls auch nicht der letzte Versuch, das Ruder herumzureißen. Putin sei weiterhin dazu bereit, einen langwierigen Krieg gegen die Ukraine zu führen. "Der Kreml hält an seinen maximalistischen Zielen fest, die gesamte Ukraine zu erobern, obwohl er den Krieg bisher schlecht geführt hat", ist in der Analyse zu lesen.

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