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Ukrainer bei Panzer-Ausbildung in Deutschland: "Trotz Angst weiterkämpfen"


"Wie ein Tropfen im Meer"
Panzer-Ausbildung in Deutschland: Das sagen ukrainische Soldaten

Von t-online, aj

Aktualisiert am 17.03.2023Lesedauer: 3 Min.
"Wir haben keine Wahl“: Hier werden Ukrainer an deutschen Panzern ausgebildet. (Quelle: Glomex)
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In Niedersachsen werden ukrainische Soldaten an deutschen Panzern ausgebildet – in gut einem Monat sollen sie an die Front fahren. Wie ergeht es ihnen in Munster?

Deutschland schickt neben dem Schützenpanzer Marder auch den modernen Kampfpanzer Leopard 2 in die Ukraine. Damit will es – gemeinsam mit seinen westlichen Verbündeten – Bedingungen schaffen, damit die Ukraine militärisch in Russlands Angriffskrieg bestehen kann.

Nun werden in Munster erste ukrainische Soldaten für den Einsatz mit den deutschen Panzern trainiert. Hunderte Ukrainer befinden sich derzeit auf dem Truppenübungsplatz.

Zwölf Stunden am Tag, sechs Tage die Woche durchlaufen sie in Niedersachsen die Panzer-Ausbildung der Bundeswehr in nur fünf Wochen. Normalerweise dauert sie Monate. Aber die Soldaten seien "hochmotiviert", sagte Oberstleutnant Markus D. bei dem Besuch des Verteidigungsministers. Er ist Ausbilder am Marder. "Sie wissen, wofür sie das machen."

"Trotz der Angst weiterkämpfen"

Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte den Truppenübungsplatz am vergangenen Montag. Er zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich die Ukrainer mit den deutschen Waffensystemen vertraut machen. Dabei kamen auch anwesende Soldaten zu Wort. Sie lobten die Ausbildung in Deutschland sowie die neuen Waffen.

"Unsere Kameraden warten auf uns", sagte der 33-jährige Vitali, der am Marder geschult wird. "Sie erwarten, dass wir schnellstmöglich zurück in die Ukraine kommen und helfen, den Feind zu besiegen." Er hofft, dass die im Januar zugesagten deutschen Panzer "den Sieg der Ukraine ein bisschen näher bringen".

Der ukrainische Soldat Anatoli, der in seinen 50ern ist, will von der Angst sprechen, die alle an der Front in der Ukraine haben. "Das Wichtigste ist, wie man damit umgeht und trotz der Angst weiterkämpft." Die Soldaten waren bei dem Besuch aus Sicherheitsgründen mit Brillen und einem über das Gesicht gezogenen Stoffschlauch unkenntlich gemacht.

"Die Kampfsysteme sind hervorragend"

Werden die deutschen Panzer, die Kanzler Olaf Scholz erst nach vielen Monaten des Zögerns zusagen wollte, wirklich helfen? "Die Kampfsysteme sind hervorragend", so der Soldat Vitali. Wenn die deutschen Panzer in der Ukraine eintreffen würden, werde dies "bestimmt eine sehr gute Wirkung haben", pflichtete sein Leopard-Kollege Anatoli bei. "Die Moral wird bestimmt noch besser sein."

Von der Überlegenheit des deutschen Kampfpanzers, der in voller Fahrt bei Tempo 70 noch gegnerische Ziele treffen kann, ist Anatoli zumindest überzeugt: "Das ist ein Unterschied wie zwischen einem Mercedes und einem Schiguli", sagte er mit Blick auf die in der Sowjetunion genutzte Bezeichnung für Lada-Modelle. Spätestens Ende März wollen Vitali und Anatoli mit ihren deutschen Panzern an der Front sein und zeigen, was sie in Munster gelernt haben.

Wenn Panzer und Besatzung erst in der Ukraine seien, werde das "eine große Wirkung" haben im Krieg, werden die beiden auch in einem Bericht der "Welt" zitiert. Die Zahl gerade der Leoparden sei doch recht überschaubar.

Zur Unterstützung waren auch Ex-Box-Weltmeister Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, sowie der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, nach Munster gekommen. Für die Ukrainer gehe es "um Tod und Leben", sagte Klitschko an der Seite von Pistorius. Gleichzeitig verteidige sein Land mit den deutschen Panzern auch den "Frieden in Deutschland und in der freien Welt". Makeiev dankte Pistorius für die Unterstützung. "Sie sind ein Mann des Wortes", sagte er. Die Panzer würden in der Ukraine "dringend gebraucht".

Bundeswehr-Experten gehen fest davon aus, dass der Leopard 2 im Gefecht gegen russische Panzertruppen äußerst erfolgreich sein kann. Er hat eine stabilisierte Waffenanlage und kann damit aus laufender Fahrt heraus schießen. Ein deutscher Soldat sagte, der Kampfpanzer Leopard werde im Kampf "seinen Mann stehen".

Verwendete Quellen
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