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Ukraine-Krieg | Angst vor dem Gegenschlag: Russland ändert Angriffstaktik


Mehr militärische Ziele?
Angst vor dem Gegenschlag: Russland ändert Angriffstaktik

23.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 168599239Vergrößern des BildesFeuerwehrleute im Einsatz nach einem russischen Raketenangriff auf Charkiw: "Deshalb werden die Russen ihre Angriffsziele anpassen." (Quelle: IMAGO/Vyacheslav Madiyevskyy)
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Trotz vieler Angriffe ist die Energieinfrastruktur der Ukraine nicht gänzlich zusammengebrochen. Jetzt gibt der Kreml offenbar neue Ziele vor.

Monatelang hat Russland ukrainische Kraftwerke und Energieanlagen mit Raketen, Kamikazedrohnen und Marschflugkörpern bombardiert – vergeblich. Die kritische Infrastruktur des Landes ist nicht langfristig zusammengebrochen, ebenso wenig die Moral der Ukrainer. Jetzt hat offenbar auch der Kreml begriffen, dass die Angriffe gegen zivile Einrichtungen zwecklos sind – und seine Taktik angepasst.

"Nehmen wir die letzten Angriffe unbemannter Luftfahrzeuge in der Nacht vom 17. auf den 18. März und in der Nacht vom 21. auf den 22. März. Sie trafen Treibstoff- und Schmiermittelbasen in Nowomoskowsk und Schitomir und es gab auch Treffer im Bezirk Jaworiw", so Wadim Skibitsky, der Vizechef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR. "Was waren die Hauptziele? Das Logistiksystem unserer Truppen und die Konzentration unserer Ausrüstung", erklärt Skibitsky im Interview mit dem Sender "RBC".

Russland hat kaum noch Raketen

Für Skibitsky sind die jüngsten russischen Angriffe auf vorwiegend militärische Ziele ein Hinweis für die veränderte Taktik der Russen. Mit dem einsetzenden Frühling seien Angriffe beispielsweise auf Heizkraftwerke nicht mehr interessant für Moskau, so Skibitsky. Zudem bereite Kiew in diesen Wochen Gegenoffensiven vor, die im April oder Mai beginnen dürften. "Deshalb werden die Russen ihre Angriffsziele anpassen und vor allem militärische Einrichtungen, Truppenansammlungen und die Logistik unserer Gruppierungen ins Visier nehmen", glaubt Skibitsky.

Mit einem vollständigen Ende der Angriffe auf zivile Ziele rechnet der Geheimdienstler aber nicht: "Es wird auch weiterhin Treffer gegen die kritische Infrastruktur geben, etwa gegen Kraftwerke, Ölraffinerien und Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes", sagt Skibitsky. "Wir analysieren, welche Objekte die Russische Föderation aufklärt. Darunter sind Brücken über den Dnipro, Flugplätze und Flughäfen sowie Nachschubwege für Waffen und militärische Ausrüstung aus dem Westen."

Allerdings habe Russland seine Vorräte an Marschflugkörpern bis auf etwa 15 Prozent aufgebraucht, sagt Skibitsky. Von einigen Raketentypen seien inzwischen sogar weniger als zehn Prozent verfügbar. Mehr als 90 bis 110 präzise Marschflugkörper könne Russland bei einem Angriff nicht mehr abfeuern, so Skibitsky: "Darum haben sie angefangen, unterschiedliche Raketentypen in Kombination mit Drohnen und Ballons einzusetzen, um unsere Flugabwehr auszutricksen. Wir sammeln aber auch unsere Kräfte und verstärken unsere Abwehrmaßnahmen."

Verwendete Quellen
  • rbc.ua: "Vadym Skibitsky: Russland kann noch 2023, höchstens 2024 Krieg führen" (ukrainisch; Stand: 23. März 2023)
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