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Ukraine: Russische Brigade setzt Gasgranaten ein


Verstoß gegen Chemiewaffen-Konvention?
Russische Brigade wirft Gas-Granaten ab

Von t-online, wan

25.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Drohne und ein K-51-Gasbehälter (Archivbild). Eine russische Brigade soll diese Reizgaskanister bei Krynky eingesetzt haben.Vergrößern des Bildes
Eine Drohne und ein K-51-Gasbehälter (Archivbild). Eine russische Brigade soll diese Reizgaskanister bei Krynky eingesetzt haben. (Quelle: Ukrainischer Grenzschutz)
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Russland hat offenbar am Dnipro-Ufer Reizgas eingesetzt. Eine Brigade rühmte sich damit zunächst auf Telegram.

Die 810. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Armee hat offenbar Gas gegen ukrainische Soldaten eingesetzt. Auf dem Telegramkanal der Brigade hatte es zunächst geheißen, dass man K-51-Aerosol-Granaten in Krynky verwendet habe. Die Verwendung der Granaten wurde als "radikaler Wechsel in der Taktik" bezeichnet, berichtet das amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW). Die Munition sei mit Drohnen über ukrainischen Stellungen abgeworfen worden. Später wurde die Nachricht offenbar abgeändert und der Hinweis auf die K-51-Granaten herausgenommen, Screenshots wurden aber in anderen russischen Kanälen geteilt.

"Die Taktik, K-51-Granaten von Drohnen aus auf feindliche Stellungen abzuwerfen, wurde erfolgreich getestet und angewandt, um sie aus befestigten Stellungen auszuräuchern", hieß es in der Originalversion des Beitrags vom Freitag.

K-51-Granaten sind mit CS-Reizgas gefüllt, wie es auch von der Polizei bei Demonstrationen eingesetzt wird. Die Verwendung im Krieg verstößt gegen die Konvention zum Einsatz von Chemiewaffen (CWC). Die Kanister bestehen aus einer Kunststoffhülle und einem Metallboden.

Laut Chemiewaffenkonvention Einsatz im Krieg verboten

Auf der Webseite Organisation zur Überwachung der Konvention heißt es: "Ein Aufruhrbekämpfungsmittel ist definiert als jede Chemikalie, die nicht in einer Chemiewaffen-Liste aufgeführt ist und die beim Menschen rasch Reizungen der Sinnesorgane oder körperliche Beeinträchtigungen hervorrufen kann, die innerhalb kurzer Zeit nach Beendigung oder Exposition verschwinden. Die Verwendung von Aufruhrbekämpfungsmitteln als Methode der Kriegsführung ist nach dem CWC verboten."

Kampf um Dorf am Dnipro-Ufer

Ein russischer Militärblogger kritisierte laut ISW indirekt die 810. Marine-Infanterie-Brigade. Sie hätte die Taktik öffentlich gemacht und man könne darauf schließen, dass die russischen Streitkräfte möglicherweise beabsichtigen, Gasgranaten auch an anderen Stellen der Front einzusetzen.

Der Einsatz von K-51-Granaten ist nicht der Erste in der Ukraine. Im März wurden nach Angaben der Militärwebseite "Militarnyi" bereits in Luhansk von ukrainischen Grenzschutztruppen russische Drohnen gefunden, die solche Kanister getragen hatten. Auch aus anderen Gebieten wurden zuvor Gaswolken gemeldet, die offenbar aus Reizgas bestanden.

Die Region um das Dorf Krynky am linken Ufer des Flusses Dnipro wird derzeit hefdtig umkämpft. Ukrainische Truppen haben sich dort festsetzen können, treffen aber auf heftigen Widerstand russischer Truppen. Kiew will von dort aus die Landverbindung zur Krim erreichen.

Verwendete Quellen
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