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Mona Lisa: Rätsel um Hintergrund gelüftet?


Geschichte
Wo ist Mona Lisa?

Von spiegel-online
Aktualisiert am 27.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Mona Lisa von Leonardo da Vinci: Rätselraten über die LandschaftVergrößern des BildesMona Lisa von Leonardo da Vinci: Rätselraten über die Landschaft (Quelle: dpa-bilder)
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Zwei Forscherinnen wollen eines der größten Geheimnisse der Kunstgeschichte gelüftet haben. Sie behaupten: Wir haben die Landschaft hinter Leonardos Mona Lisa gefunden.

Hamburg - Die Kunstwelt hat ein neues Diskussionsthema: Zwei Forscherinnen wollen in Italien die Landschaft entdeckt haben, die Leonardo da Vinci (1452 - 1519) als Hintergrund für seine berühmte Mona Lisa diente. Olivia Nesci und Rosetta Borchia haben das Montefeltro, eine historische Landschaft in Italien, als Inspirationsquelle für das Gemälde ausgemacht. "Wir sind überzeugt, dass wir die Landschaft gefunden haben", sagte Nesci der britischen "Times".

Die Forscherin ist Expertin für Landschaftsformen, ihre Kollegin Borchia Kunstfotografin. Sie seien auf einer Exkursion gewesen, um sich mit Piero della Francesca, einem Maler der Frührenaissance, zu beschäftigen, berichtete Nesci. "Wir sahen einen Flecken, der uns an Mona Lisa erinnerte. Zwei Flüsse trafen aufeinander. Der Zusammenfluss schien dem auf dem Bild zu entsprechen, also forschten wir nach."

Inzwischen sind Nesci und Borchia überzeugt, dass die Flüsse, Seen und Berge im Montefeltro den Darstellungen auf dem Bild entsprechen. Das Montefeltro erstreckt sich über die Grenzen der heutigen Regionen Toskana, Marken und Emilia-Romagna. Betrachte man die Landschaft von zwei verschiedenen Aussichtspunkten und fasse markante Punkte zusammen, komme man zu der Darstellung Leonardos bei der Mona Lisa, sagen die Forscherinnen. In dem Zusammenfluss erkannten sie die Einmündung des Senatello in den Marecchia.

Eine weitere Theorie passt zu den neuen Erkenntnissen

Nesci und Borchia haben den Hintergrund des Gemäldes in sechs Zonen unterteilt. In jeder davon wollen sie Elemente wiedererkannt haben. Wo früher ein Fluss war, sei heute eine Geländesenke, sagte Nesci. Auch die Brücke rechts von der Mona Lisa existiere heute nicht mehr, weil sie zerstört worden sei. "Aber wir wissen, dass es eine Brücke gab." Die Forscherinnen wollen auch einen Berg und Hügel eindeutig wiedererkannt haben.

Tatsächlich hat Leonardo da Vinci die Region bereist, da er 1502 Festungen für Cesare Borgia inspizierte. Die Mona Lisa soll ab 1503 entstanden sein. Leonardo soll zudem um 1516 noch einmal durch das Montefeltro gereist sein.

Die Hypothese von Nesci und Borchia passt zudem gut zu einer weiteren Theorie über die Identität der Mona Lisa. Der Historiker Roberto Zapperi ist davon überzeugt, dass Pacifica Brandani aus Urbino als Vorbild für das Gemälde diente. Sie soll eine Geliebte Giuliano de' Medicis und Mutter seines unehelichen Sohnes Ippolito gewesen sein und nach dessen Geburt 1511 gestorben sein. Zapperis Theorie: Giuliano de' Medici hat die Mona Lisa in Auftrag gegeben, damit sein Sohn eine Erinnerung an die Mutter hat. Dass Brandani aus Urbino stammte, würde zur Theorie von Nesci und Borchia passen - denn die Stadt liegt im Montefeltro.

Nesci sagte der "Times", sie habe Zapperis Erklärungsversuche gar nicht gekannt. Aber das stütze nun ihre Theorie.

Der Streit über die Entstehungsgeschichte der Mona Lisa dürfte nicht gelöst sein, er ist wohl nur um ein weiteres Kapitel reicher. Denn gemeinhin gilt die Florentiner Kaufmannsgattin Lisa del Giocondo als Vorbild für die Mona Lisa. Und 1995 kam dann noch die Theorie auf, dass die Brücke auf dem Bild die Ponte Buriano ist, die nahe Arezzo über den Arno führt.

Der Historiker Martin Kemp ist skeptisch, ob jemals geklärt werden kann, welche Landschaft genau auf dem Gemälde zu sehen ist. Es sei da Vinci bei seinen Bildern nicht um spezielle Landschaftsausschnitte gegangen, sagte er der "Times". Kemp ist überzeugt: Hätte da Vinci gewollt, dass man eine Landschaft wiedererkennt, dann hätte er sie auch so gemalt.

mmq

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