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Weltall: Kontaktversuche mit Außerirdischen nehmen zu


Außerirdisches Leben
Kontaktversuche nehmen zu - gefährlich

Von afp, t-online
02.03.2010Lesedauer: 3 Min.
Die Raumsonde Pioneer 11 war zwischen 1973 und 1995 im Weltall unterwegs. (Grafik: dpa)Vergrößern des BildesDie Raumsonde Pioneer 11 war zwischen 1973 und 1995 im Weltall unterwegs. (Grafik: dpa)
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Im Jahr 2008 beamte die NASA den Beatles-Song "Across the Universe" ins All - als Friedensbotschaft an alle Außerirdischen, die sich im Jahr 2439 zufällig am Polarstern aufhalten. "Gut gemacht, NASA!", lobte Paul McCartney. "Grüßt mir die Außerirdischen." Solche Botschaften mögen gut gemeint sein, Wissenschaftler warnen trotzdem davor: Feindlich gesinnte extraterrestrisch Zivilisationen könnten so erst auf uns aufmerksam gemacht werden.

Grundsätzliche kritisieren einige Forscher die zahlreichen im Kosmos herumschwirrenden Nachrichten als Weltraum-Spam. Andere sprechen es den selbsternannten Botschaftern ab, für alle Erdenbewohner zu sprechen.

"Was soll das?"

"Vieles von dem Zeug ist sehr verantwortungsvoll, aber bei manchen Sachen, die gesendet werden, frage ich mich schon, was das soll", sagt Albert Harrison, Professor für Sozialpsychologie an der University of California in Davis. Es gebe Bilder von Prominenten, Werbespots für Snacks, Liebesbriefe an Rockstars. Wer so auf sich aufmerksam mache, müsse aber sehr gut aufpassen, welches Bild er von sich zeichne. "Vielleicht empfinden sie uns als Bedrohung. Wir wissen nicht, wie diese Nachrichten interpretiert werden, und bis wir es herausfinden, könnten viele Jahre vergehen", warnt Harrison.

Tafel mit nackten Erdenbewohnern

Die Sehnsucht nach Kontakten mit außerirdischen Zivilisationen ist alt. Die 1972 und 1973 gestarteten US-Forschungssatelliten Pioneer 10 und 11 tragen Tafeln mit nackten Erdenbewohnern und Symbolen, die die Positionen der Erde und der Sonne übermitteln sollen. Voyager 1 und 2, die 1977 ins All geschossen wurden und jetzt am äußeren Rand des Sonnensystems unterwegs sind, haben jeweils eine vergoldete Phonogramm-Platte im Gepäck mit Geräuschen und Bildern der Erde.

Botschaften 40.000 Jahre unterwegs

Doch es wird 40.000 Jahre dauern, bis Voyager 1 als erster der vier Kundschafter auch nur in die Nähe eines Sternes gelangt. Keiner weiß, ob es dann dort intelligentes Leben gibt, um die Zeitkapsel in Empfang zu nehmen, oder ob die Menschheit eine eventuelle Antwort noch erlebt.

Weltraumforscher lauschen nach Signalen

Schneller könnte die Kommunikation mit Außerirdischen mit dem Elektromagnetischen Spektrum gehen. Seit 50 Jahren lauschen Weltraumforscher im Rauschen des Alls nach Signalen, die auf eine andere Zivilisation hinweisen könnten. Bisher hat sich dort jedoch nicht viel getan. Deshalb wird die "Suche nach außerirdischer Intelligenz", kurz SETI genannt, immer aktiver betrieben. Fernsehen und Rundfunk senden bereits diffuse Signale in die Ionosphäre. Radioastronomische Sendeanlagen strahlen Signale aus zu Himmelskörpern außerhalb des Sonnensystems.

TV-Sendungen ins All

1974 wurde eine winzige 1679-Bit-Nachricht zum 25.000 Lichtjahre entfernten Stern M13 gesandt. 1999 und 2003 gingen zwei "Cosmic Calls" ins All, 2006 eine TV-Sendung des deutsch-französischen Kulturkanals ARTE mit Nachrichten an den Stern Errai, der 45 Lichtjahre entfernt ist. Die Botschaften sind mal ernst, mal philosophisch, intelligent oder einfach albern: "Bitte schickt Geld", bettelt da eine "Maura, Planet Erde". Die "Akte X"-Schauspielerin Gillian Anderson beamte ein Bild des früheren US-Präsidenten George W. Bush als Personifizierung des Bösen neben dessen Nachfolger Barack Obama als Verkörperung des Guten ins All.

"Man sollte vielleicht ein bisschen vorsichtig sein"

Für den Astrophysiker Malcolm Fridlund von der Europäischen Weltraumagentur ESA ist die aktive Suche nach Außerirdischen Zeitverschwendung. Schließlich gebe es bisher keine Hinweise auf außerirdisches Leben. Sicher ist sich Fridlund aber nicht. "Wenn man überhaupt nicht weiß, was da draußen so ist, sollte man vielleicht ein bisschen vorsichtig sein."

Auch Stephen Hawking warnt

Auch der britische Kosmologe Stephen Hawking warnt vor einer möglicherweise feindlichen, technisch überlegenen Zivilisation: "Wir sollten den Ball flach halten." Die britische Fachzeitschrift Nature schrieb 2006: "Es kann nicht unbedingt davon ausgegangen werden, dass alle außerirdischen Zivilisationen gutartig sind - und sogar der Kontakt mit einer gutartigen könnte ernste Auswirkungen auf die Menschen hier auf der Erde haben."

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