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1675 Menschen mit Covid-19 in NRW-Kliniken: Ruf nach mehr 2G


Berlin
1675 Menschen mit Covid-19 in NRW-Kliniken: Ruf nach mehr 2G

Von dpa
09.11.2021Lesedauer: 3 Min.
SchnelltestVergrößern des BildesEin Mann macht einen Corona-Schnelltest. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Covid-19-Patientinnen und Patienten steigt und die Forderungen nach einer flächendeckenden 2G-Regelung werden auch in Nordrhein-Westfalen immer lauter. Angesichts der zugespitzten Corona-Lage dringt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der derzeit den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehat, auf ein Bund-Länder-Treffen spätestens in der kommenden Woche.

"Wir haben schon viel Zeit verloren, die Corona-Lage spitzt sich in Teilen Deutschlands Tag für Tag zu", sagte Wüst am Dienstag in Düsseldorf. Der Nachfolger von Armin Laschet begrüßte es, dass nun "auf allen Seiten die Bereitschaft da ist und die dringend notwendige Abstimmung endlich stattfinden" könne. Zuvor hatte Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ARD-"Morgenmagazin" gesagt, er gehe davon aus, dass sich die Länderchefs bald wieder gemeinsam abstimmen würden.

Unterdessen werden die Rufe zahlreicher Oppositionspolitiker, Vertreter der Ärzteverbände und anderer Experten nach schärferen Schutzmaßnahmen immer lauter. Die Grünen in NRW warfen der Regierung Konzeptlosigkeit und Untätigkeit vor. "Nach 20 Monaten in der Pandemie muss die Landesregierung endlich eine Strategie präsentieren, wie notwendige Maßnahmen wirksam ineinander greifen, um Menschen vor Infektionen zu schützen und eine weitere Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern", forderte Fraktionschefin Josefine Paul. Wüst mache es sich zu leicht, "wenn er reflexartig nach dem Bund ruft oder die Verantwortung auf die Kommunen abschiebt", kritisierte sie den "schwarz-gelben Zickzack-Corona-Kurs". Vor dem Bund-Länder-Treffen müsse Wüst das Parlament über "die Linie der Landesregierung" informieren.

"Schauen wir auf die aktuelle Entwicklung, halte ich es dringend für geboten, sich nun zeitnah Länder wie Österreich als Vorbild zu nehmen und eine flächendeckende 2G-Regelung sowie eine verbindliche 3G-Regel am Arbeitsplatz einzuführen", erklärte Frank Bergmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO). Damit könne man aus seiner Sicht die Impfquote und den Schutz der "besonders vulnerablen Gruppen" sicherlich noch einmal steigern.

Die neuesten NRW-Zahlen geben Anlass zur Sorge, aber nicht zur Panik. In den Krankenhäusern des Landes werden derzeit 1675 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion behandelt. Wie die Landesregierung am Dienstag mitteilte, waren das 126 mehr als am Vortag. Die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf den Intensivstationen lagen, stieg von 422 (Montag) auf nun 437. Davon mussten 242 Menschen beatmet werden. Landesweit gab es noch 515 freie Intensivbetten mit Beatmung.

Der Anteil der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen liegt laut Landeszentrale für Gesundheit (LZG) bei 8,18 Prozent. Vom Höchststand in der Corona-Pandemie kurz vor der Jahreswende 2020/21, als in NRW mehr als 6000 Patienten in den Krankenhäusern (davon 1165 intensivmedizinisch) wegen Covid-19 behandelt wurden, ist das Land weit entfernt. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz betrug am Dienstag 3,43 (Vortag: 2,91). Das heißt, knapp dreieinhalb Menschen pro 100.000 Einwohner kamen binnen einer Woche wegen Corona in die Krankenhäuser. Sehr schwere Krankheitsverläufe haben fast nur Nicht-Geimpfte.

Nach den Intensivmedizinern schlugen auch Anästhesisten-Verbände Alarm, weil die medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährdet sein könnte, wenn es so weiter ginge. Dabei gehe es nicht nur um Engpässe bei der Behandlung von Covid-Patienten, sondern auch um aktuelle und mittelfristige Auswirkungen für die Gesamtbevölkerung.

Beispielsweise könnten Herzinfarkte, schwere Verletzungen oder Krebserkrankungen teilweise nicht mehr ausreichend behandelt werden, schrieben der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in einem am Dienstag veröffentlichten offenen Brief an die Gesundheitsminister in Bund und Ländern.

Auch die Narkose-Ärzte fordern eine 2G-Regelung für alle Bereiche des öffentlichen Lebens, besonders bei Großveranstaltungen. Dies würde bedeuten, dass dort nur noch Geimpfte und Genesene Zugang bekämen. Zudem setzen sich die Anästhesisten für Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) für alle ein.

In NRW sind laut LZG 74,1 Prozent der Menschen geimpft, 70,6 Prozent haben eine vollständige Immunisierung. Derweil stieg die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter. Pro 100.000 Einwohner wurden binnen sieben Tagen 130 Neuinfektionen gemeldet. Im Bund lag der Wert mit 213,7 viel höher.

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