t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such IconE-Mail IconMenΓΌ Icon

MenΓΌ Icont-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
HomeRegional

Ingenieure weisen Verantwortung im VW-Dieselprozess von sich


Schlagzeilen
Symbolbild fΓΌr einen TextAus fΓΌr immer? Messe findet nicht stattSymbolbild fΓΌr einen TextBeatrice Egli lΓ€sst tief blickenSymbolbild fΓΌr einen Text"DΓΌnnes Eis": Tuchel reagiert auf Frage

Ingenieure weisen Verantwortung im VW-Dieselprozess von sich

Von dpa
23.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Volkswagen
Das Logo des Automobilherstellers Volkswagen ist am VW-Tower in Hannover zu sehen. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo

Im Diesel-Betrugsprozess hat auch der zweite angeklagte VW-Ingenieur eine Hauptverantwortung für den Abgasskandal abgestritten. Der Eindruck, Techniker hÀtten über Nacht beschlossen, Kunden zu betrügen, sei falsch, sagte ein ehemaliger Leiter der Antriebselektronik bei Volkswagen am Donnerstag. Damit liegen nach der dritten Sitzung am Landgericht Braunschweig nun zwei Versionen zur Entstehung der AffÀre um gefÀlschte Abgaswerte beim grâßten europÀischen Autohersteller vor (Az.: 6 KLs 23/19).

Bereits zuvor hatte ein ehemaliger Abgastechnik-Ingenieur dem Topmanagement die zentrale Rolle bei der mutmaßlich jahrelangen Vertuschung der TÀuschungssoftware zugeschrieben - namentlich Ex-Konzernchef Martin Winterkorn sowie dem Ex-Entwicklungschef der VW-Kernmarke. Angeklagt sind neben den beiden Ingenieuren zwei frühere Manager des Wolfsburger Autokonzerns. Zusammen wird ihnen unter anderem gewerbs- und bandenmÀßiger Betrug mit manipulierter Software in Millionen Fahrzeugen vorgeworfen. Der Prozessteil zu Winterkorn ist vorerst von der laufenden Hauptverhandlung abgetrennt.

"Ich bin tief bestürzt und hÀtte es mir nie vorstellen kânnen, als Angeklagter vor Gericht zu landen", sagte der am Donnerstag angehârte Antriebsexperte. Er habe Bedenken zur sogenannten Akustikfunktion früh geÀußert. Wenn er die Entwicklung und das spÀtere Ausmaß erkannt hÀtte, wÀre seine Gegenwehr sicher stÀrker gewesen, erklÀrte er. "Ich habe in der ganzen Zeit nie ein Geheimnis um die Akustikfunktion gemacht. An einen Betrug am Kunden hÀtte ich nie gedacht."

In seiner Einlassung rΓ€umte der Ingenieur der frΓΌheren FΓΌhrungskultur bei VW, die bei Kritikern lange als intransparent und hierarchisch galt, viel Raum ein. "Ein Problem zu nennen, ohne eine LΓΆsung zu kennen, war nicht gewollt", meinte er beispielhaft. Bedenken konnte man ihm zufolge zwar durchaus vortragen - wenn der Vorgesetzte aber anders entschied, sei das damit erledigt gewesen. "Es war nicht meine Entscheidung, die Funktion war gewΓΌnscht", sagte er.

Vor gut sechs Jahren war das manipulative Programm ("defeat device") in den USA aufgeflogen. Anders als bei Tests stießen betroffene Wagen auf der Straße deutlich überhâhte Mengen an schÀdlichen Stickoxiden (NOx) aus. Der Skandal trat die branchenweite Dieselkrise los und kostete allein Volkswagen bereits mehr als 32 Milliarden Euro.

Rückblickend hÀtte er einiges anders gemacht, sagte der Ingenieur: "Aus heutiger Sicht hÀtte ich bei jedem Kontakt mit der Funktion Schreibtische umschmeißen müssen." Er habe diese für ein Meeting im November 2006, das heute als wesentlich für die Entstehung von "Dieselgate" gilt, unmissverstÀndlich beschrieben. Das Ergebnis des Treffens sei eine Niederlage für ihn, aber immerhin eine Entscheidung gewesen. "Für mich war die Sache geklÀrt", sagte er.

In den Folgejahren habe er lange Zeit keine BerΓΌhrung mit dem Thema gehabt, berichtete der Angeklagte. Nach seiner Schilderung lagen die Entscheidungen im Wesentlichen bei projektverantwortlichen Abteilungsleitern in der Dieselentwicklung. Aus seiner Sicht war die Funktion zwar "anrΓΌchig" - dass sie aber irgendwann strafrechtliche Konsequenzen habe wΓΌrde, sei fΓΌr ihn vΓΆllig unklar gewesen.

Anschließend begann einer der beiden angeklagten Ex-Manager mit seiner Darstellung. Er hatte angekündigt, etwa zwei Verhandlungstage dafür zu brauchen. Fortgesetzt wird der Prozess am kommenden Mittwoch (29.09.). Ab dann wird auch mehr Klarheit zum Verfahrensteil des zunÀchst mitangeklagten Winterkorn erwartet. Über eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Abtrennung wegen gesundheitlicher Probleme hat das zustÀndige Oberlandesgericht noch nicht entschieden.

Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Jede halbe Stunde rauscht ein Zug vorbei
AbgasskandalBraunschweigMartin WinterkornVW

t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
t-online folgen
FacebookTwitterInstagramYouTubeSpotify

Das Unternehmen
StrΓΆer Digital PublishingJobs & KarrierePresseWerbenKontaktImpressumDatenschutzhinweiseDatenschutzhinweise (PUR)Jugendschutz



Telekom
Telekom Produkte & Services
KundencenterFreemailSicherheitspaketVertragsverlΓ€ngerung FestnetzVertragsverlΓ€ngerung MobilfunkHilfe & ServiceFrag Magenta


TelekomCo2 Neutrale Website