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Prozess in Bremen: "Koks-Taxi" lieferte Kokain und Cannabis


Prozess in Bremen
Drogen per Anruf: "Koks-Taxi" liefert Kokain und Cannabis

Von dpa
Aktualisiert am 19.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Justitia mit Waage und Schwert (Symbolbild): Der Bremer Prozess stützt sich auf entschlüsselte Encrochat-Daten.Vergrößern des BildesJustitia mit Waage und Schwert (Symbolbild): Der Bremer Prozess stützt sich auf entschlüsselte Encrochat-Daten. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)
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In Bremen stehen fünf Männer wegen ganz besonderen Drogenhandels vor Gericht: Mit sogenannten "Koks-Taxis" sollen sie regelmäßig Drogen geliefert haben.

Die Kryptohandys waren doch nicht abhörsicher: Wegen Drogenhandels in Millionenhöhe muss sich die mutmaßliche Führungsriege einer Bande ab dem heutigen Dienstag in Bremen vor Gericht verantworten. Angeklagt sind fünf Männer im Alter zwischen 40 und 24 Jahren, wie das Landgericht Bremen mitteilte.

Sie sollen von März 2020 bis Oktober 2021 mit großen Mengen Kokain und Cannabis gedealt haben. Die Drogen wurden demnach in drei Wohnungen in Bremerhaven versteckt und abgepackt. Kunden konnten über eine Hotline Lieferungen mit dem "Koks-Taxi" bestellen, ein Anruf genügte. Manchmal seien täglich mehrere Hundert Verkaufseinheiten Kokain ausgeliefert worden. Die Bande soll insgesamt 1,5 Millionen Euro eingenommen haben.

Drogenhandel mit "Koks-Taxi": Umsatz von 1,5 Millionen Euro

In dem Verfahren gibt es noch elf weitere Beschuldigte, die nach Angaben eines Gerichtssprechers als Kuriere arbeiteten oder andere Hilfe leisteten. Die Kommunikation der Bande untereinander wie auch der Verkauf lief über Kryptohandys, die lange Zeit als abhörsicher galten. Dann wurden sie aber doch von französischen Ermittlungsbehörden geknackt. Sie gaben ihre Erkenntnisse im Rahmen der europäischen Rechtshilfe an die deutsche Justiz weiter.

Von 4.500 Hinweisen auf in Deutschland betriebene Handys konnten 500 dem Bundesland Bremen zugeordnet werden. Der große Containerhafen Bremerhaven ist nach Polizeiangaben ein Einfallstor für Drogen und Waffen, die nach Deutschland und Nordeuropa geschmuggelt werden.

Bremen: Handys liefern im Prozess entscheidende Hinweise

Seit August 2020 seien in Bremen und Bremerhaven 60 U-Haftbefehle ergangen, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) vergangene Woche. Es seien mehr als 80 Kilogramm verschiedener Drogen und acht Schusswaffen sichergestellt worden. 85 Fahrzeuge, 1,4 Millionen Euro Bargeld und 41 Immobilien seien beschlagnahmt worden.

Der neue Prozess ist nach Gerichtsangaben in Bremen bereits der 22., der sich auf entschlüsselte Encrochat-Daten stützt. Versuche der Verteidiger, die Zulässigkeit der Beweise anzufechten, scheiterten in den meisten Fällen. In den bereits abgeschlossenen Prozessen wurden 20 Angeklagte zu insgesamt 147 Jahren Haft verurteilt.

Viele Prozesse laufen noch. Um der Flut an Verfahren Herr zu werden, hat der Bremer Senat im Herbst 2021 vorübergehend mehr Stellen für Polizei, Staatsanwaltschaft und Landgericht zur Verfügung gestellt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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