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Dortmund: Ein Prince als Problemlöser für den BVB?


18-jähriger Aning überzeugt
Ein Prince als Problemlöser für den BVB?


Aktualisiert am 08.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Prince Aning im Dress des BVB: Das Talent könnte in Zukunft sehr wichtig für den Verein werden.Vergrößern des Bildes
Prince Aning im Dress des BVB: Das Talent könnte in Zukunft sehr wichtig für den Verein werden. (Quelle: Revierfoto/imago-images-bilder)

Der sportliche Wert des ersten Dortmunder Testspielsieges beim Lüner SV war überschaubar, doch Prince Aning sammelte Pluspunkte. Der 18-jährige Neuzugang könnte perspektivisch ein Problem des BVB lösen.

So ein Einstand kann sich sehen lassen: erstes Spiel im BVB-Trikot, erstes Tor! Mit einem trockenen Schuss aus halblinker Position unter die Latte hatte Prince Aning im Test gegen den Lüner SV sein ganz persönliches Ausrufezeichen gesetzt. Und zwar eines, das nicht nur bei den Fans, sondern auch beim Trainer nachhallt. "Mit dem Tor hat er auf sich aufmerksam gemacht, das war sehr gut. Er war unser Aktivster, hat die Bälle gefordert und war mutig" lobte Edin Terzic den jungen Niederländer, schob aber zugleich auch Kritik an seinem Team hinterher: "Solche Aktionen hatten wir viel zu selten, da war viel mehr drin – für alle."

Ohne prominente Neuzugänge und ohne Nationalspieler, dafür mit vielen Talenten aus der eigenen U19 und U23 und mit relativ schweren Beinen nach der ersten Trainingswoche hatte Terzic beim 3:1-Erfolg eine ausbaufähige Leistung beobachtet. Er sah mit Prince Aning aber auch einen jungen Mann, der seine Chance in diesem Spiel nutzte. Der 18-Jährige wirkte von Beginn an spielfreudig, trat selbstbewusst auf, ging beherzt ins Dribbling, schlug einige Flanken und suchte mit Überzeugung den Abschluss.

Technisch stark und pfeilschnell

Keine zwei Wochen ist es her, dass der BVB Prince Aning als Neuzugang der schwarz-gelben U23 für die Dritte Liga vorgestellt hat. Aus der U18 von Ajax Amsterdam ist das Top-Talent ins Ruhrgebiet gewechselt und hat hier einen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Ein Transfer, der von langer Hand akribisch geplant war, wie Ingo Preuß, der sportliche Leiter der U23, bestätigt hat: "Wir haben uns schon länger in Gesprächen befunden. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler mit einem starken linken Fuß."

Seit 2012 war der Niederländer mit ghanaischen Wurzeln im Nachwuchs von Ajax ausgebildet worden. Vor gut drei Jahren schon hatte die Borussia ihn ins Visier genommen und die Kontakte aufgebaut. Auch in den direkten Duellen der beiden Klubs in der Youth League in der vergangenen Saison konnte er überzeugen.

Er verfügt für sein Alter über ein ausgeprägtes Spielverständnis, ist technisch stark und pfeilschnell, gilt als aggressiv in den Zweikämpfen und stark in den Eins-gegen-Eins-Duellen. Amsterdam hätte ihn gerne gehalten, doch kurz nach seinem 18. Geburtstag im April brachte der BVB die Gespräche auf die Zielgerade.

Der gute Ruf, den Dortmund bei hochbegabten Fußballern genießt, und die Perspektive, die der Verein bietet, haben auch Prince Aning überzeugt. "Borussia Dortmund ist ein großer Verein, bei dem ich den Leuten zeigen kann, wer ich bin und was ich kann. Ich bin mir sicher, dass ich mich hier zu einem besseren Spieler entwickeln werde", hat er den Ruhr Nachrichten bestätigt. Für ihn sei es jetzt "toll, mit Mats Hummels und all den Jungs zu spielen, die ich vorher immer im Fernsehen gesehen habe."

Dieses Zusammenspiel war zwar eher mittelfristig angedacht, doch aufgrund des aktuell kleinen Kaders trainierte der Junioren-Nationalspieler direkt mit den Profis – und durfte gegen Lünen auch im ersten Testspiel ran. Dabei machte sich Edin Terzic die Flexibilität von Prince Aning zunutze und setze ihn in einer 4-1-4-1-Formation offensiv auf dem Flügel als Linksaußen ein. Die angestammte Rolle des 18-Jährigen ist allerdings eher die Position auf der linken Abwehrseite. Hier wurde er primär ausgebildet, und hier ist er auch beim BVB in erster Linie eingeplant.

Linksverteidiger sind in der Bundesliga generell rar gesät, und auch die Dortmunder suchen hier noch nach einer adäquaten und langfristigen Lösung. Der technisch versierte und lange Zeit gesetzte Raphael Guerreiro gilt inzwischen als zu verletzungsanfällig und zu schwankend in seinen Leistungen. Nico Schulz soll lieber heute als morgen abgegeben werden, Jungprofi Tom Rothe muss sich erst noch beweisen. Und ob ein Transfer von Nationalverteidiger David Raum realistisch ist, bleibt abzuwarten.

Da liegt es auf der Hand, dass Prince Aning im Verein als Versprechen für die Zukunft gilt. Er ist zwar mit einem gesunden Offensivdrang ausgestattet, vernachlässigt dabei aber nicht die Kernkompetenz der Abwehrarbeit. Allerdings muss er sich gerade hier, im Zweikampf mit gestandenen Profis, auch erst einmal nachhaltig beweisen. Auch seinen Flanken fehlt es manchmal noch an Präzision, das hat die Partie in Lünen gezeigt. Eine erste Duftmarke aber hat Prince Adu-Addae Junior Aning, wie er mit ganzem Namen heißt, ganz sicher gesetzt.

Verwendete Quellen
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