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Illegale Rennen in Dortmund: Trauernde Mutter appelliert an Raser


Viele illegale Rennen in Dortmund
Trauernde Mutter appelliert an Raser

Von t-online, nhe

09.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Claudia Wagner mit dem Portrait ihrer Tochter Marie: Im Alter von 18 Jahren wurde sie 2014 durch einen 27-jährigen Raser getötet.Vergrößern des BildesClaudia Wagner mit dem Portrait ihrer Tochter Marie: Im Alter von 18 Jahren wurde sie 2014 durch einen 27-jährigen Raser getötet. (Quelle: Roland Gorecki, Dortmund-Agentur)
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In Dortmund sollen ab sofort drei große Plakate an der B1 die Raserszene sensibilisieren. Auch Claudia Wagner unterstützt die Kampagne von Stadt und Polizei. Sie verlor ihre Tochter im Jahr 2014. Ein Raser tötete sie.

Am 11. Juni 2014 erfasste ein 27-jähriger Raser unter Alkohol- und Drogeneinfluss die damals 18-jähirge Marie beim Inline-Skaten in Nürnberg – mit mindestens 150 Stundenkilometern. Die junge Frau verstarb. Seitdem setzt sich Mutter Claudia Wagner dafür ein, dass sowas nicht mehr passiert, zuletzt in Dortmund an der Bundesstraße 1.

An die Raserszene der Stadt gab sie am Dienstag eine klare Botschaft: "Meine Marie hätte jetzt ihr Studium abgeschlossen. Sie würde ins Berufsleben starten und später eine eigene Familie gründen. Und ich würde heute nicht hier stehen, um vor den tödlichen Folgen eines Rennens zu warnen und über das für Außenstehende nicht nachvollziehbare und vor allem vermeidbare Leid der Angehörigen zu sprechen."

Raser in Dortmund: "Fehl am Platz"

Eindringliche Worte, die berechtigt sind: Dortmund ist neben anderen größeren Städten an Rhein und Ruhr für die Poser-, Tuner-, und Raserszene, die PS-starke und nicht selten ordnungswidrig manipulierte Autos zur Schau stellen will, ein beliebtes Ziel. Vor allem entlang des Walls, einer innerstädtischen mehrspurigen Ringstraße, liefern sich die Fahrer immer wieder Rennen.

Im vergangenen Jahr ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft nach 120 verbotenen Rennen in Dortmund und auf den Autobahnen im Regierungsbezirk Arnsberg gegen meist männliche Tatverdächtige im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. 14 Personen wurden bei Unfällen verletzt.

Seit 2018 fahren Stadt und Polizei daher eine Null-Toleranz-Strategie gegen Raser mit vielen Einsätzen und Kontrollen auf dem Wall und den Zufahrtsstraßen. Nun sollen drei Plakate Teilnehmer von illegalen Rennen wachrütteln.

Sie sollen Rasern das kriminelle Handeln vor Augen führen, so Polizeipräsident Gregor Lange: "Die Teilnehmer entscheiden sich bewusst für ein Rennen. Bereits das ist eine Straftat. Verletzt oder tötet ein Raser einen Menschen, reden wir nicht von einem unvorhersehbaren Unglück oder einem Unfall [...]. Wir reden von einem Verbrechen."

Lange weiter: "Wer so den Kick sucht, riskiert Menschenleben. Diesen Irrsinn müssen wir stoppen." Laut Stadt und Polizei mussten die Täter in 2021 etwa hohe Geldstrafen bis zu 10.500 Euro zahlen oder 30 Monate ihren Führerschein abgeben.

Mit Blick auf die Zukunft sagt auch Oberbürgermeister Thomas Westphal: "Wir lassen in unserem gemeinsamen Engagement gegen die Raserszene in Dortmund nicht locker. Personen, die ohne Skrupel das Leben anderer Menschen und ihr eigenes gefährden, sind in Dortmund fehl am Platz."

Der Leitende Polizeidirektor Ralf Ziegler fügte hinzu: "Raser sind respektlos. Töten sie einen Menschen, zerstören sie Familien und Freundschaften." Dem Polizeipräsidium ist dabei nicht nur wichtig, Rasende zu sensibilisieren, sondern bereits in der Schule anzusetzen. Mit dem "Crash Kurs NRW" gehen die Beamten gezielt auf junge Menschen zu. Außerdem berichten dort Notfallseelsorger, Unfallbeteiligte und Angehörige, wie sie schwere Unfälle erlebt haben.

Claudia Wagner ist eine von ihnen: "Ihnen, den Rasern, sage ich: Freundschaft und Familie haben sicher auch bei Ihnen einen sehr hohen Stellenwert. Wenn das so ist, dann stoppen Sie bitte ein für alle Mal diese verbotenen Rennen. Geben Sie Maries Tod einen Sinn."

Verwendete Quellen
  • Stadt und Polizei Dortmund: Mitteilung vom 8. März 2022 (per Mail)
  • Eigene Recherchen
  • Mit Informationen der dpa
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