Er hatte sie bei sich aufgenommen Helfer soll junge Mutter aus der Ukraine vergewaltigt haben
Der nächste Fall einer mutmaßlich vergewaltigten Ukrainerin beschäftigt die Behörden in NRW: Im Ruhrgebiet soll ein Mann eine vorm Krieg geflüchtete 25-Jährige in seiner Wohnung aufgenommen haben und dann über sie hergefallen sein.
Ein 43 Jahre alter Mann aus Herne sitzt in Untersuchungshaft, weil er eine aus der Ukraine geflüchtete Frau vergewaltigt haben soll. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft in Bochum am Donnerstag t-online.
Zuerst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Demnach hatte der Mann seine Wohnung über private Vermittlung angeboten. So sei der Kontakt zu einer 25 Jahre alten Ukrainerin entstanden, die mit ihrem kleinen Sohn bei ihm einzog.
Dringender Tatverdacht gegen mutmaßlichen Vergewaltiger
In der Wohnung soll sich dann das Verbrechen in der Nacht vom 17. auf den 18. März zugetragen haben. Nach der Tat habe die Frau via Handy Angehörige einschalten können, die wiederum bei der Polizei anriefen. Die Beamten hätten den Beschuldigten festgenommen, er sitze seit dem 18. März in Untersuchungshaft, hieß es.
Derzeit stehe Aussage gegen Aussage, die Ermittlungen liefen noch. Die Staatsanwaltschaft Bochum teilte t-online mit, es bestehe dringender Tatverdacht gegen den 43-Jährigen. Er befinde sich wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Haft. Der Mann sei bisher nicht wegen Sexualdelikten auffällig geworden. Zu Fragen, wie es der 25-jährigen Frau geht, wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern.
Fall in Düsseldorf: Zwei Männer sollen Ukrainerin auf Hotelschiff vergewaltigt haben
Es ist bereits der zweite bekannt gewordene Fall in Nordrhein-Westfalen, in dem eine Ukrainerin nach ihrer Flucht mutmaßlich vergewaltigt wurde. Anfang März sollen zwei Männer nacheinander auf einem Hotelschiff in Düsseldorf eine 18-Jährige missbraucht haben.
Insgesamt registrierte das Innenministerium in NRW laut "Kölner Stadt-Anzeiger" bereits sechs Sexualdelikte um Geflüchtete aus der Ukraine. In einem Fall habe beispielsweise ein Mann über soziale Netzwerke seine Unterkunft als Bleibe angeboten und sich dann vor einer Frau entblößt.
NRW-Minister: Bisher Einzelfälle
NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) zeigte sich entsetzt. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte er, es sei schlimm, "wenn durch Krieg und Flucht traumatisierte Menschen erneut zu Opfern werden, nachdem sie bei uns angekommen sind und sich eigentlich in Sicherheit wiegen dürfen".
Der Zeitung zufolge sprach er von Einzelfällen, die bisher ans Licht gekommen seien. Sie würden konsequent und mit allen Mitteln verfolgt.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- Anfrage an die Staatsanwaltschaft
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Mutmaßliche Vergewaltigung einer Ukrainerin: Erst Schutz angeboten, dann missbraucht"