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NRW: Viele Brücken und Straßen müssen saniert werden


Nordrhein-Westfalen
Zahl der sanierungsbedürftigen Brücken und Straßen ist alarmierend

Von dpa
24.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Sperrung der Rahmede-TalbrückeVergrößern des BildesDie A45-Talbrücke Rahmede (Archivbild): 2021 musste die Brücke voll gesperrt werden. (Quelle: Dieter Menne/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Viele Brücken in Nordrhein-Westfalen weisen einen alarmierenden Sanierungsbedarf auf. Das hat eine aktuelle Bauwerksprüfung des Landesbetriebs Straßen.NRW ergeben.

Am Freitag besuchte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) die sanierungsbedürftige Wipperbrücke Ohl auf der B256. Dabei erklärte er, dass in NRW 296 Brücken einen dringenden Sanierungsbedarf aufwiesen. So seien 205 Ersatzneubauten, 22 Brückenverstärkungen und 69 Instandsetzungen erforderlich – die Kosten für die Arbeiten werden auf etwa 1,8 Milliarden Euro geschätzt.

Laut dpa seien außerdem Sanierungen von 873 Brücken-Teilbauwerken nötig. "Wir haben uns jahrzehntelang zu wenig um die vorhandene Infrastruktur gekümmert", wird Kirscher von der dpa zitiert. "Das holt uns jetzt mit kaputten Brücken ein." Gleichzeitig befürchte der Grünen-Politiker, dass sich der Sanierungsrückstand wegen Mangel an Finanzen und Personal weiter verschlechtern könnte.

Viele Brücken stammen aus den 60er- und 70er-Jahren

Eine aktuelle Bauwerksprüfung des Landesbetriebs Straßen.NRW hätte zwar ergeben, dass die meisten Brücken im Bundesland noch gut in Schuss seien, allerdings könne das nicht für allgemeine Beruhigung sorgen. Schließlich sei auch der Rahmedetalbrücke auf der A45 über Jahre hinweg ein "ausreichender Bauwerkszustand" attestiert worden. Im Dezember 2021 aber musste sie dann plötzlich und in Gänze gesperrt werden, weil alarmierende Befunde eine weitere Nutzung unmöglich machten.

"Ein großer Teil der Brücken in Nordrhein-Westfalen wurde in den 60er und 70er Jahren gebaut", erläuterte Krischer. Inzwischen hätten daher viele ihre "rechnerische Nutzungsdauer längst hinter sich gelassen." Da der Güterverkehr mit schweren Lastwagen stark gestiegen sei, müsse von einer weiteren Verschlechterung der Zustände ausgegangen werden,

In diesem Jahr sollen in Nordrhein-Westfalen 67 Brückenmaßnahmen mit einem Finanzvolumen von fast 100 Millionen Euro abgeschlossen werden. Schon im letzten Jahr seien 64 Brückenmaßnahmen an Landes- und Bundesstraßen durchgeführt worden. Die Kosten dafür hätten sich auf 70 Millionen Euro belaufen.

Teures Baumaterial, Inflation und Personalmangel

Dass das nicht ausreicht, betonte auch Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW. "Der Sanierungsstau bei den Straßen ist hoch", erklärte Dedy, laut dem der Kostenaufwand allein für NRW bei 10 Milliarden Euro liege. Bundesweit seien 40 Milliarden Euro.

Das benötigte Baumaterial sei teuer, die hohe Inflation und die knappen Personalressourcen würden die Situation weiter verschärfen. "Auch wenn die Städte einen großen Teil ihres Investitionsetats in die Straßen stecken, kommen bei steigenden Preisen unter dem Strich weniger sanierte Straße heraus", sagte Dedy der dpa.

Auch der Städte- und Gemeindebund NRW spricht von einem "riesigen Investitionsstau" beim kommunalen Straßennetz und schätzt den Kostenpunkt ebenfalls auf etwa 10 Milliarden Euro. Hauptgeschäftsführer Christof Sommer betonte: "Die Kommunen stehen seit Jahren vor der fast unlösbaren Aufgabe, den Haushalt zusammenzuhalten, obwohl gleichzeitig Krisenkosten anfallen, etwa durch Flüchtlingsunterbringung, Klimaanpassung oder Corona." Die Kommunalpolitik müsse dann entscheiden, wo gespart wird, so Sommer weiter.

"So wird aus der Not heraus die Straße oftmals nur geflickt und nicht saniert, insbesondere in den finanzschwachen Kommunen." In den Schlaglöchern zeige sich letztlich die chronische Unterfinanzierung der Kommunen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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