"Ziemlich willkürlich" Oberbürgermeister Geisel kritisiert Spahns Forderung
Der Oberbürgermeister von Düsseldorf hat deutliche Kritik am Vorgehen von Jens Spahn geübt. Der Bundesgesundheitsminister hatte eine Absage von Großveranstaltungen gefordert. Doch die Stadt will selbst entscheiden.
Die Forderung von Gesundheitsminister Jens Spahn, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen, ist bei Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel auf Ablehnung gestoßen.
Gegenüber der Düsseldorfer "Rheinischen Post" bezeichnete der SPD- Politiker die von Spahn festgelegte Zahl als "ziemlich willkürlich". Von Schließungen müssten dann zum Beispiel auch Großmärkte, in denen sich mehr als 1.000 Kunden aufhalten, betroffen sein, kritisiert er.
Die Stadt Düsseldorf will deshalb anstehende Großveranstaltungen vorerst nicht absagen, sondern vielmehr auf Selbstschutzmaßnahmen der Düsseldorfer setzen. Dabei würde die Stadt ihre Einwohner unterstützen, so Geisel. "Wir haben beispielsweise die Reinigungsintervalle von öffentlichen Toiletten erhöht und in öffentlichen Gebäuden Desinfektionsspender aufgestellt", sagte der 56-Jährige.
Einen Anfang in Sachen Selbstschutzmaßnahmen machte bereits der Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf. Spieler und Trainer hatten angekündigt, wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorerst nicht mehr für Autogramme und Selfies zur Verfügung zu stehen.