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Fraport hält an russischem Flughafen fest – trotz militärischer Nutzung


Trotz Militärnutzung
Bericht: Fraport hält an russischem Flughafen fest

Von t-online, jse

19.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Tu-22M3 Bomber (Symbolbild): Flugzeuge dieses Typs sollen vom Flughafen Pulkovo abgehoben sein.Vergrößern des BildesEin Tu-22M3 Bomber (Symbolbild): Flugzeuge dieses Typs sollen vom Flughafen Pulkovo abgehoben sein. (Quelle: Aleksey Ivanov/Russian Defence M/imago-images-bilder)
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Die Flughafengesellschaft Fraport hält 25 Prozent der Anteile an einem russischen Flughafen. Doch dieser wird auch vom Militär genutzt, wie Recherchen zeigen.

Der russische Flughafen St. Petersburg-Pulkovo liegt rund 14 Kilometer der Metropole entfernt. Über 16 Millionen Fluggäste nutzen ihn, wenn Russland nicht, wie seit kurz nach Beginn des Angriffskrieges gegen die gesamte Ukraine im Februar 2022, mit Sanktionen belegt ist.

Mit 25 Prozent beteiligt am viertgrößten Flughafen des Landes ist die deutsche, mehrheitlich vom Land Hessen und der Stadt Frankfurt am Main kontrollierte Flughafengesellschaft Fraport. In Deutschland ist sie vor allem als Betreiberin des Flughafens Frankfurt bekannt.

Fraport ließ Geschäfte in Russland ruhen

Bereits im Vorjahr wurde Kritik an der Pulkovo-Beteiligung laut. Das Unternehmen reagierte, ließ die Geschäfte in Russland ruhen – nicht aber den Anteil am Flughafen selbst. Man verurteile den russischen Angriffskrieg und versprach, die Beteiligung "Tag für Tag" kritisch zu überprüfen.

Eine Neubewertung könne bei neuen Sanktionen getroffen werden – oder bei einer militärischen Nutzung für den Ukraine-Krieg. Genau das könnte aber in den 16 Monaten seit Kriegsbeginn mehrfach geschehen sein, wie Recherchen des WDR, NDR und der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) zeigen.

Eine Maschine soll zur Söldnergruppe Wagner gehören

Satellitenbilder sollen demnach unter anderem Tu-22M3-Bomber zeigen, die zuletzt im März in Pulkovo gelandet seien. Mit Maschinen dieses Typs, die eigentlich für Angriffe gegen Schiffe gedacht sind, beschießt Russland auch zivile Ziele in der Ukraine. Laut eines Berichtes des amerikanischen Nachrichtensenders CNN sollen bei einem solchen Angriff in Dnipro 40 Menschen gestorben sein.

Eine andere Maschine ordneten US-Behörden der berüchtigten Söldnertruppe Wagner zu – das Flugzeug stehe auf der Sanktionsliste der Vereinigten Staaten. Vor wenigen Wochen fuhr die Gruppe unter Führung Jewgeni Prigoschins einen Angriff auf Moskau. Zuvor kämpfte sie für Russland in der Ukraine.

Ob die Recherchen Fraport zum Aussteigen bewegen, ist unklar. Laut NDR/WDR bezeichnete die Gesellschaft Pulkovo auf Anfrage als "Flughafen der zivilen Luftfahrt". Grundsätzlich könne jeder zivile Flughafen im Sonderfall auch militärisch genutzt werden. Dem Finanzministerium lägen keine belastbaren Erkenntnisse vor, die die Nutzung des Flughafens für Einsätze in der Ukraine belegen.

Verwendete Quellen
  • tagesschau.de: "Fraport hält weiter Anteile an Flughafen in Russland" vom 19. Juli 2023
  • Eigene Recherchen
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