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"Frankfurter Rundschau": Ippen-Verlag lehnt Tarifvertrag für Redakteure ab


Tarifstreit
"Frankfurter Rundschau": Ippen-Verlag lehnt Tarifvertrag für Mitarbeiter ab

Von Stefan Simon

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine ältere Ausgabe der Frankfurter Rundschau.Vergrößern des Bildes
Eine ältere Ausgabe der Frankfurter Rundschau (Archivbild): Der Tarifstreit geht in die nächste Runde. (Quelle: imago stock&people)

Der Arbeitgeber lehnt einen Tarifvertrag für die Redakteure ab. Stattdessen sollen die Gehälter für einen Teil der Beschäftigten angepasst werden. Der Tarifstreit ist damit noch nicht beendet.

Auch in der zweiten Verhandlungsrunde hat die Geschäftsführung der Zeitungsholding Hessen, zu dem die "Frankfurter Rundschau" gehört, den Gewerkschaften Verdi und DJV-Hessen kein Angebot für einen Tarifvertrag für die Redakteure der Zeitung vorgelegt, heißt es in einer Mitteilung von Verdi. Die Zeitungsholding Hessen gehört zum Münchener Ippen-Verlag.

Geschäftsführer Max Rempel teilte der Tarifkommission mit, dass er keine Basis für einen Tarifvertrag sehe. Stattdessen würden die Gehälter für einen Teil der Beschäftigten der "Rundschau" angepasst.

Anpassung der Gehälter weit unter Tarifvertrag

Rempel sieht für die betroffenen Kollegen eine Erhöhung der Gehälter "in der einseitig eingeführten Betriebsjahresstaffel" um 300 Euro ab dem 1. Oktober 2023 vor, heißt es in der Mitteilung. Das Einstiegsgehalt für Jungredakteure betrage 3.400 Euro. Nach elf Jahren ist die Endstufe von 4.100 Euro erreicht. Auch die Vergütung für Volontärinnen und Volontäre steigt um 200 Euro monatlich. Außerdem sollen die Gehälter ab 1. Juli 2025 um drei Prozent erhöht werden. Alle Mitarbeiter sollen zudem 2024 eine Inflationsausgleichsprämie erhalten.

Die Anpassung der Gehälter liegt weit unter des Tarifvertrags für Redakteure an Tageszeitungen. Redakteure ab dem ersten bis dritten Berufsjahr erhalten demnach 3.591 Euro. Nach elf Jahren liegt die Endstufe bei 5.178 Euro. Der Tarifvertrag sieht zudem zusätzliche Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld vor.

Volontäre bekämen "teilweise nicht einmal den Mindestlohn"

Bei der Bezahlung der Mitarbeiter herrsche dem Brief zufolge "große Ungerechtigkeit". Zahlreiche Kollegen verdienten "so wenig, dass die Lebenshaltungskosten im Rhein-Main-Gebiet für sie nicht mehr zu stemmen sind". Volontäre bekämen für ihre Arbeit "teilweise nicht einmal den Mindestlohn". Auch Kollegen mit besseren Verträgen müssten "seit Jahren enorme Reallohnverluste" in Kauf nehmen.

Gleichzeitig sorgen sich die Redakteure um die Zukunft der linksliberalen Tageszeitung. In den vergangenen Jahren hätten mit großem Bedauern Talente und langjährige Redakteure die "Rundschau" verlassen, "weil sie die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen konnten". Offene Stellen würden oft nicht nachbesetzt, die Arbeitsbelastung für die verbliebenen Beschäftigten steige immer weiter an.

Verdi kündigt an mit der Belegschaft das weitere Vorgehen zu bereden. Die Gewerkschaft fordert weiter eine tarifliche Lösung.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung von Verdi Hessen am 22. August
  • djv.de: Flächentarifvertrag für Redakteure bei Tageszeitungen 2022
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