Flughafen Hamburg: Mann findet nach Urlaub sein Gepäck in München wieder

Entspannt aus dem Urlaub nach Hamburg zurückfliegen: Das war Plan von Jochen Brachmann. Nach mehreren Umbuchungen folgte eine wochenlange Gepäck-Odyssee.

Wer derzeit mit dem Flugzeug in den Urlaub reist, muss sich auf Chaos an deutschen Flughäfen einstellen. Diese Erfahrung machten auch Jochen Brachmann, Musik- und Literaturwissenschaftler, und sein Partner. Am 22. Juni wollten sie aus dem Italien-Urlaub von Neapel nach Hamburg fliegen, berichtet das "Hamburger Abendblatt". Doch der Flug mit Eurowings wurde gestrichen.

Also buchte das Paar kurzerhand um: Mit Lufthansa sollte es über München zurück in die Hansestadt gehen. Während des Zwischenstopps folgte die nächste schlechte Nachricht: Wegen Reparaturarbeiten auf den Start- und Landebahnen in Hamburg sei vorübergehend keine Landung möglich.

Koffer gehen auf dem Weg nach Hamburg verloren

Nach einer weiteren Umbuchung, wieder auf Eurowings, landete das Paar schließlich am Hamburger Flughafen – jedoch ohne sein Gepäck. Dabei handelte es sich laut "Abendblatt" um zwei XXL-Koffer, in einem habe sich ausgerechnet Brachmanns Hörgerät befunden.

Was folgte, ist echter Irrsinn: An den folgenden Tagen suchten die beiden Männer laut der Zeitung jeden Tag bis zu zwei Stunden nach ihren Koffern. In der Spitze bis zu 2.000 herrenlose Koffer befinden sich nach Angaben des Flughafens derzeit in der Hansestadt. Es wurde sogar ein altes Terminal reaktiviert, um der Massen Herr zu werden.

Hamburger findet Gepäck in München wieder

Nach einer Woche fasste Brachmann schließlich den Entschluss, erneut nach München zu fliegen. Morgens um sechs Uhr habe er die erste Maschine genommen und "dort mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln den Münchner Flughafen nach unseren Koffern umkrempeln lassen", berichtet der Musikwissenschaftler dem "Abendblatt".

Insgesamt fünf Stunden lang sei dort nach seinen Koffern gesucht worden – erst von der Lufthansa, anschließend von Eurowings. Dann kam der erlösende Anruf: "Wir haben ihre beiden Koffer", habe sich eine Eurowings-Mitarbeiterin gemeldet. Er habe daraufhin einen "kleinen Heulanfall" bekommen.

Dank des Münchener Lufthansa-Supervisors Martin Reimann seien die Koffer anschließend sogar problemlos in Hamburg angekommen. Seine Konsequenzen hat Brachmann daraus bereits gezogen: "Meine Hörgeräte werde ich künftig nur noch im Handgepäck transportieren."