t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

9-Euro-Ticket in Hamburg: Grüne fordern Nachfolger


Nachfolge des 9-Euro-Tickets
ÖPNV: Grüne wollen "Flickenteppich der Tarife überwinden"

Von t-online, mkr

31.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Menschen stehen dicht gedrängt auf einem Bahnsteig am Hauptbahnhof Hamburg (Symbolbild): Die Grünen Fraktion Hamburg setzt sich für einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket ein.Vergrößern des BildesMenschen stehen dicht gedrängt auf einem Bahnsteig am Hauptbahnhof Hamburg (Symbolbild): Die Grünen-Fraktion Hamburg setzt sich für einen Nachfolger für das 9-Euro-Tickets ein. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Am Mittwoch läuft das bundesweite 9-Euro-Ticket ab. Die Hamburger Grünen haben eine klare Vorstellung von einem Nachfolgeangebot.

Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen in Hamburg macht sich für eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket stark. "Das 9-Euro-Ticket hat den öffentlichen Nahverkehr bundesweit in den Fokus gerückt und ein Fenster eröffnet, in dem Dinge möglich sind, die zuvor fast utopisch schienen. Genau deshalb setzen wir uns auch in Hamburg und von hier aus energisch dafür ein, eine adäquate und machbare Nachfolge für dieses erfolgreiche Ticket zu ermöglichen", sagt Eva Botzenhart, verkehrspolitische Sprecherin in der Grünen-Fraktion Hamburg, zu t-online.

Wichtig sei, mindestens ein regionenübergreifendes, eher noch ein deutschlandweites Angebot zu schaffen und "den Flickenteppich der Tarife in Deutschland zu überwinden." Deshalb schlägt Botzenhart unter Bezugnahme auf die Grünen-Bundestagsfraktion ein 29-Euro-Regional- und ein 49-Euro-Bundesticket vor. "Auch andere Varianten und Abstufungen sind möglich, die wir hier in Hamburg mit unserem Grünen Verkehrssenator Anjes Tjarks und der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende diskutieren", sagt die Grünen-Sprecherin.

9-Euro-Ticket in Hamburg: Grüne fordern "bundesweite Lösung"

Botzenhart macht deutlich, dass neben einem "sozialgerechten Preis" auch der Ausbau des Schienenangebots eine wichtige Rolle spiele. Immer wieder war es in den vergangenen drei Monaten zu überfüllten Zügen gekommen – insbesondere in beliebten Ferienregionen. Selbst ein Hamburger SPD-Politiker bekam dies zu spüren.

Die Grünen-Politikerin fordert deshalb "eine bundesweite Lösung statt vereinzelter Ansätze." Zuletzt schlug die Berliner SPD vor, das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt auch über den August hinaus anzubieten. Die SPD von Regierungschefin Franziska Giffey schlägt vor, eine solche Regelung zunächst bis Ende des Jahres einzuführen. Mit dem Ticket könnten Besitzer aber nur in Berlin, nicht in Brandenburg und auch nicht mehr bundesweit fahren.

Auch Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann kann sich für den Norden ein "erschwingliches, landesweites Jahresticket" vorstellen. "Wenn der Bund seine Regionalisierungsmittel erhöht, sich Land und Kommunen beteiligen, wäre – gemeinsam mit Hamburg und Bremen – ein landesweites 49-Euro-Ticket meines Erachtens möglich", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am vergangenen Freitag. Zumindest will Althusmann aber die Tarife im Nahverkehr vereinfachen. "Wir haben derzeit rund 50 Tarifgebiete in Niedersachsen. Das ist sehr kleinteilig und nicht gerade kundenfreundlich", sagte der CDU-Politiker.

HVV lockt Kunden ab September mit neuen Angeboten

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) will ab September mit neuen Angeboten, die zunächst allerdings bei Weitem nicht so günstig sind wie das 9-Euro-Ticket, weiterhin neue Kunden in Bus und Bahn locken. Zum Beispiel gibt es eine neue 5er-Tageskarte, die flexibel innerhalb von 30 Tagen genutzt werden kann.

Außerdem gibt es bis Mitte September ein "Flex-Abo", bei dem die Zeit bis zum 1. Oktober gratis ist. Und Abokunden können im September fast die gesamte Zeit über unabhängig vom Geltungsbereich der Karte den HVV-Gesamtbereich nutzen.

Opposition fordert 365-Euro-Jahresticket oder Preissenkungen im HVV

Aus Sicht der Opposition in der Hamburger Bürgerschaft ist in der Diskussion um eine Nachfolgeregelung auch der Senat gefragt. Der Erfolg des 9-Euro-Tickets müsse für die Regierung des Stadtstaats ein "Weckruf" sein, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Richard Seelmaecker. "Wir benötigen in unserer Stadt eine Ausbau- und Preisoffensive für den ÖPNV." Seine Partei fordere etwa seit Jahren ein 365-Euro-Jahresticket in Hamburg.

Die verkehrspolitische Sprecherin der Linken, Heike Sudmann, verlangte derweil Preissenkungen im HVV. "Diesen Schritt kann und muss der Senat losgelöst von einer Entscheidung des Bundes zur Nachfolge des 9-Euro-Tickets gehen." Die Fahrpreise müssten aus umwelt-, aber auch sozialpolitischen Gründen sinken. "Die mauen Nachfolgeangebote des HVV reichen nicht", sagte Sudmann.

Für die Grünen-Politikerin Botzenhart jedenfalls ist klar: "Ein günstiges Aboticket bei gutem Verkehrsangebot ist sozial gerecht, macht das Reisen bequem und ermöglicht klimaneutrale Mobilität für alle."

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Eva Botzenhart, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website