Nach Silvester-Angriffen Bekommen Hamburgs Feuerwehr-Fahrzeuge Dashcams?
In der Silvesternacht wurden Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen, 20 Verdächtige wurden festgenommen. Jetzt werden Konsequenzen geprüft.
Nach den Angriffen auf Polizei und Feuerwehr an Silvester in Hamburg hat Innensenator Andy Grote (SPD) angekündigt, dass die Fahrzeuge der Feuerwehren möglicherweise mit Kameras ausgerüstet werden. Die Polizei setze bereits "Bodycams" dort ein, wo es häufig zu Konfliktsituationen komme, sagte er in einem Interview mit der "Hamburger Morgenpost".
"Inwieweit sogenannte 'Dashcams' in den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr auch einen besseren Schutz für die Einsatzkräfte darstellen, werden wir ebenfalls prüfen", sagte der Innensenator. Als Dashcam werden Videokameras bezeichnet, die auf dem Armaturenbrett montiert sind und das Verkehrsgeschehen aufzeichnen.
Im Zusammenhang mit den Angriffen in der Silvesternacht seien mehr als 20 Tatverdächtige in Gewahrsam oder festgenommen worden: Es handele sich um junge Männer an Hotspots, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) im "Hamburg Journal" des NDR Fernsehens. Der Polizei seien die Gruppen zum Teil bekannt. "Da spielt das Thema Migrationshintergrund auch mit rein", sagte der Senator. Er warnte zugleich: "Ich glaube, man darf es sich an der Stelle nicht zu einfach machen."
Grote sieht Ausweitung des Böllervebots in Hamburg skeptisch
Es gehe nicht um ein Silvesterproblem. "Da bricht sich an Silvester und unter den besonderen Umständen an Silvester etwas Bahn, was aber natürlich das ganze Jahr vorhanden ist." Das Aggressionspotenzial, die Distanz zum Staat und die Bereitschaft, Gewalt anzuwenden, hätten zugenommen.
Der Senator sprach sich für eine konsequente Strafverfolgung aus und verurteilte die Angriffe scharf: "Das ist ungefähr das Niederträchtigste, was man sich überhaupt vorstellen kann, diejenigen anzugreifen, die anderen helfen wollen."
Eine großzügige Ausweitung des Böllerverbots rund um die Binnenalster hält Grote für nur schwer kontrollierbar. Er befürwortete eine bundesweite Lösung wie ein Böllerverkaufsverbot.
- Nachrichtenagentur dpa