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Karstadt in Hamburg schließt – obwohl Mitarbeiter auf Gehalt verzichten


Galeria Karstadt Kaufhof
Diese Filiale schließt – obwohl Mitarbeiter auf Gehalt verzichten

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 14.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Karstadt-Filiale in Hamburg-Wandsbek: Eigentlich sollte sie noch länger geöffnet bleiben.Vergrößern des BildesDie Karstadt-Filiale in Hamburg-Wandsbek: Eigentlich sollte sie noch länger geöffnet bleiben. (Quelle: Markus Krause/Collage/t-online)
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Eigentlich sollte die Filiale von Karstadt in Hamburg bis April 2024 erhalten bleiben. Nun jedoch entschied der Warenhauskonzern anders.

Die Filiale der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof im Hamburger Stadtteil Wandsbek soll bereits in rund drei Monaten schließen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens von Montag hervor. Konkret ist vom Datum 30. Juni 2023 die Rede – die erste von insgesamt zwei Schließungswellen, wie es der Warenhauskonzern bezeichnet.

Für die Mitarbeiter in Wandsbek ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht – nicht nur, weil es damit Hamburgs ältesten Karstadt-Standort im Stadtbezirk trifft und die Filiale seit fast 100 Jahren besteht. Sondern vor allem deshalb, weil den Angestellten vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein Weiterbetrieb bis mindestens April 2024 zugesagt worden war. Dafür verzichten sie seitdem auf Gehalt.

Karstadt-Filiale in Hamburg sollte schon einmal schließen

Nach der Fusion von Galeria mit Karstadt im Sommer 2020 stand die Filiale in Wandsbek schon einmal vor dem Aus. Mit Unterstützung durch die Gewerkschaft Verdi und die Politik konnte eine damals schon beschlossene Schließung jedoch verhindert werden.

Um dies zu ermöglichen, verzichten die Beschäftigten seitdem auf ein Gehalt von 5.500 Euro pro Person und Jahr, wie aus einer am Montag veröffentlichen Pressemitteilung von Verdi hervorgeht. Das entspreche zwei Monatsgehältern, hieß es.

Den Mitarbeitern sei im Gegenzug der Weiterbetrieb des Standorts bis mindestens 30. April 2024 zugesagt worden. "An diesen Vertrag wird sich das Management halten müssen", sagte Heike Lattekamp, stellvertretende Verdi-Landesleiterin und Fachbereichsleiterin Handel am Montag.

Verdi sieht Schuld bei René Benko

Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof ist der österreichische Unternehmer René Benko. Ihn und sein Management macht Verdi für die erneute Schließungswelle verantwortlich. "Die Fehler sind hausgemacht, schlussendlich sollen wieder die Beschäftigten mit ihren sowieso schon stark gekürzten Gehältern die Zeche zahlen. Das geht so nicht", sagte Lattekamp weiter.

Von der Eigentümerin des Gebäudes in Wandsbek, die Union Investment Real Estate GmbH hieß es, die am Montag bekannt gewordene Schließungswelle des Warenhauskonzerns sei ein harter Schlag für die Mitarbeitenden an den Standorten.

"Als Eigentümerin des historischen 'Karstadt-Hauses' Wandsbek fühlen wir mit den Mitarbeitenden vor Ort und sind als Hamburger Unternehmen traurig, dass die traditionsreiche Geschichte des Hauses am Standort Wandsbek nun nach fast 100 Jahren endet", sagte Ronald Behrendt, Sprecher von Union Investment, dem "Hamburger Abendblatt".

CDU-Forderung: Senat soll Lösung mit Signa-Gruppe finden

Auch die CDU-Bezirksfraktion Wandsbek reagierte enttäuscht auf die Entscheidung. Es sei unverständlich, dass der Schließungstermin weit vorgezogen werden solle, obwohl aus dem Umfeld zu hören sei, dass der Standort zur Zeit schwarze Zahlen schreibe, sagte CDU-Fraktionsvorsitzende Natalie Hochheim dem "Abendblatt".

Deshalb fordere man den Senat auf, sich bei der Signa-Gruppe dafür einzusetzen, dass der Karstadt-Standort Wandsbek mindestens bis zum ursprünglich vereinbarten Schließungstermin im April 2024 geöffnet bleibe, so Hochheim weiter.

Sollte dies nicht der Fall sein, muss nicht nur die Karstadt-Filiale in Wandsbek, sondern auch in Harburg zum 30. Juni 2023 dichtmachen. Insgesamt will der letzte große Warenhauskonzern des Landes bundesweit 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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