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Radio Hamburg: So feiern die "Top 835"-Moderatoren Ostern


"Top 835" von Radio Hamburg
"Fühlt sich nicht wie Arbeit an": So feiern die Moderatoren Ostern


29.03.2024Lesedauer: 5 Min.
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Sie bringen Hamburg durch den Morgen und bei den "Top 835" durch die Ostertage: Radio Hamburg-Moderatoren Christian Stübinger (l.) und Alicia Alvarez.Vergrößern des Bildes
Sie bringen Hamburg durch den Morgen und bei den "Top 835" durch die Ostertage: Radio-Hamburg-Moderatoren Christian Stübinger (l.) und Alicia Alvarez. (Quelle: Florian Boldt)

Seit 35 Jahren gehören die "Top 800" zum festen Osterprogramm von Radio Hamburg. Im Gespräch mit t-online erklären die Moderatoren den besonderen Reiz der beliebten Hitparade.

Alles begann 1989 als Idee zweier junger Moderatoren von Radio Hamburg. Zum 800. Hafengeburtstag wollten Marzel Becker und Stephan Heller eine besondere Aktion starten – und was liegt als Radiosender da näher, als die vermutlich größte Hitparade der Stadt auszurufen? Einige Wochen und unzählige eingereichte Hörerwünsche später sendete das Duo durchgehend von Karsamstag bis Ostermontag und begründete einen echten Oster-Kult. Die "Top 800" waren geboren und wurden fortan um jeweils einen Titel erweitert. 2024 stehen demzufolge die "Top 835" an.

Zu den Moderatoren gehört seit 2006 regelmäßig Tim Gafron. Er macht schon zum zwölften Mal bei den "Top 800" mit. Für Morgenmoderator Christian Stübinger ist es die vierte Moderation, seine Showpartnerin Alicia Alvarez ist zum zweiten Mal dabei. Im Gespräch mit t-online erzählen sie, was sie selbst an den "Top 800" reizt, was das Format so einzigartig macht und ob sich Ostern überhaupt noch mit der Familie feiern lässt, wenn man stundenlang im Radio auf Sendung ist.

t-online: Tim, öfter als du hat die "Top 800" nur John Ment moderiert. Was reizt dich jedes Jahr wieder?

Tim Gafron: Ich liebe Musik. Die "Top 800" sind so fantastisch, weil es die größte und wichtigste Musikshow für Hamburg ist. Jeder in Hamburg kennt diese Sendung, selbst wenn man uns nicht immer hört. Meine Großtante mit 97 hört noch zu, aber auch Kinder von Freunden, die gerade fünf Jahre alt sind.

Erinnerst du dich noch an deinen ersten Einsatz?

Tim Gafron: Ich konnte gar nicht glauben, dass die mich wirklich fragen, ob ich mitmachen möchte. Als ich selbst Kind war, bin ich schon zum Finale [das fand bis 2019 in der Mönckebergstraße statt, Anm. d. Red.] gegangen und habe mir das angeschaut, weil ich wissen wollte, wie man Radio macht.

Alicia und Christian, was findet ihr an den "Top 800" so gut, dass ihr wieder mitmacht?

Alicia Alvarez: Es ist so abwechslungsreich. Wir moderieren jeden Tag zehn Stunden, das ist ganz anders als die normalen Sendungen. Nicht nur, was die Musik betrifft, auch wir sind noch spontaner und noch mehr gaga, als wir ohnehin schon sind.

Christian Stübinger: Es ist ein anderes Hörerlebnis, aber auch ein anderes Sendeerlebnis. Man macht es nur einmal im Jahr und ist dann zu 100 Prozent dabei.

Ihr moderiert die "Top 835" tagsüber, wie groß ist die Umstellung von der Morningshow?

Alicia Alvarez: Wenn mein Wecker klingelt, bin ich immer müde, egal zu welcher Uhrzeit. Tendenziell sogar müder, wenn er um sieben Uhr klingelt als um halb vier oder vier Uhr. Das wird schon eine kleine Umstellung. Wir sind gewohnt, dass die Hörer noch schlafen und wir sie wecken. Vielleicht rutscht uns mittags noch einmal ein "Guten Morgen" heraus.

Christian Stübinger: Am Feiertag ist es anders, weil man weiß, dass die Leute nicht auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule sind. Sie haben frei und sind anders gelaunt. Auch der Kontakt ist anders, weil die Leute offener sind: Sie beteiligen sich aktiv an der Sendung.

Welche Rolle spielen die Hörer bei den "Top 800"?

Tim Gafron: Die sind die ganze Zeit mit dabei und pushen uns, rufen an, schicken WhatsApp-Nachrichten oder schauen vor Ort vorbei und bringen uns etwas mit. Leute rufen uns von den unterschiedlichsten Dörfern aus an und grüßen sich gegenseitig von Lagerfeuer zu Lagerfeuer. Alle freuen sich und fiebern mit. Und man weiß bei jedem Song, dass ihn sich viele Menschen gewünscht haben, es gibt also keinen doofen Song.

Christian Stübinger: Menschen hören uns in Ägypten oder Thailand, das ist Wahnsinn. Die "Top 800" hört man vielleicht noch bewusster, wenn man am anderen Ende der Welt lebt.

Gibt es Musik, auf die ihr euch jetzt schon freut?

Alicia Alvarez: Dieses Jahr hätte ich gerne einen Deutschrap-Song dabei, "Hässlich" von Ayliva. Besonders freue ich mich über diese Vielfalt, weil eben wirklich alles dabei ist. Christian ist letztes Jahr so ausgerastet, als der Partymix von Pur kam. Ich habe ihn noch nie in meinem ganzen Leben so glücklich gesehen wie in diesen fünf Minuten.

Christian Stübinger: Ich freue mich auf diesen "Ist das noch Radio Hamburg?"-Effekt. So geht es den Hörern ja auch. Und das geht nur einmal im Jahr.

Erinnert ihr euch an besonders kuriose oder lustige Momente?

Tim Gafron: Vor drei Jahren habe ich mit einer Kollegin moderiert, die Gorgonzola gegessen hat. Wenn ich das schon rieche, springe ich aus dem Fenster. Es gab auch eine Situation, die ich ganz schlimm fand, aber für die Hörer lustig war: Ich sollte eine Stunde lang rappen. Dabei kann ich weder singen noch rappen. Mithilfe der Hörer habe ich mir dann einen Text überlegt, das war schon sehr lustig. Sowas machen wir im Programm ansonsten nicht.

Kennt ihr die geheimen "Top 20" eigentlich vorab?

Christian Stübinger: Wir wissen früher Bescheid als die Hörer, ja. Wir bekommen die Liste Anfang des Wochenendes.

Alicia Alvarez: Letztes Jahr gab es eine witzige Situation: John [Ment, Anm. d. Red.] kannte die Liste ein bisschen vor mir. Ich habe ihn danach gefragt, aber er hat mir nichts gesagt.

Schafft ihr es eigentlich, die ganzen "Top 800" über pünktlich zu sein?

Tim Gafron: Wichtig ist, dass das Finale pünktlich anfängt. Um fünf oder zehn Minuten zu hängen, ist nicht schlimm, das macht es eher noch spannender. Eine Stunde zu hängen, würde aber nicht gehen.

Christian, während deiner Schicht am Ostersonntag spielt der HSV bei Greuther Fürth. Was hättest du als Stadionsprecher gemacht, wenn es ein Heimspiel gewesen wäre?

Christian Stübinger: Letztes Jahr hatten wir ein Heimspiel, da hat mich ein Hörer, der auch HSV-Fan ist, während der Sendung abgeholt. Die Polizei wusste zum Glück auch Bescheid und hat uns vorbeifahren lassen. Ich bin ins Stadion rein, habe die Kopfhörer und das Mikro in die Hand bekommen und die Aufstellung gemacht. Wir haben 6:1 gewonnen, das war perfekt. Ich habe mich zwischendurch in der Sendung gemeldet und danach ging es sofort zurück.

Wie feiert ihr Ostern, wenn ihr nicht im Studio steht? Habt ihr bestimmte Traditionen?

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Christian Stübinger: Ich weiß gar nicht, wie Ostern jetzt aussähe. Seit fünf Jahren moderiere ich, mein Sohn ist drei. Wahrscheinlich würden wir bei den Schwiegereltern im Garten Eier suchen. Ich hoffe, dass wir das vielleicht Karfreitag machen können.

Alicia Alvarez: Bei uns gibt es wenige Traditionen: Karfreitag sind wir alle immer zusammen und essen Fisch, wir würden an Ostersonntag auch im Garten Eier suchen. Das machen die bestimmt auch, aber dann halt ohne mich.

Tim Gafron: Ich kann mich nicht richtig daran erinnern, wie ich Ostern ohne zu arbeiten gefeiert habe. Es gehört für mich so sehr dazu, dass es sich gar nicht wie Arbeit anfühlt. Für mich sind die "Top 800" einfach Ostern.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Christian Stübinger, Alicia Alvarez und Tim Gafron von Radio Hamburg am 19. März 2024
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