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Hamburg verschärft Maskenpflicht: 150 Euro Bußgeld geplant


Hamburg
Hamburg verschärft Maskenpflicht: 150 Euro Bußgeld geplant

Von dpa
10.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Peter TschentscherVergrößern des BildesPeter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Wegen der anhaltend hohen Zahl von Corona-Infektionen verschärft Hamburg die Maskenpflicht. Ab Montag muss in öffentlichen Gebäuden und in Gastronomiebetrieben grundsätzlich ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Samstag sagte. Auf öffentlichen Plätzen mit starkem Gedränge sowie auf Demonstrationen und Großveranstaltungen werde ebenfalls eine Maskenpflicht gelten.

Der Senat veröffentlichte eine Karte im Internet, auf der die betroffenen Straßen und Plätze markiert sind. Dazu zählen die Reeperbahn mit mehreren Seitenstraßen, die St.-Pauli-Landungsbrücken sowie das Schulterblatt im Schanzenviertel, der Ballindamm an der Binnenalster und der Steindamm mit Steintorplatz am Hauptbahnhof. Auch die Straße Mühlenkamp im Bezirk Nord ist betroffen.

Auch wer im Stehen auf diesen öffentlichen Plätzen essen, trinken oder rauchen wolle, dürfe den Mund-Nasen-Schutz nicht abnehmen, erklärte am Sonntag der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Gesichtsvisiere würden nicht mehr als Mund-Nasen-Schutz anerkannt, weil sie die Verbreitung des Virus über Aerosole nicht verhinderten.

Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht drohe ein Mindestbußgeld von 150 Euro, sagte Leonhard. Es könne aber je nach Situation auch nur eine Verwarnung ausgesprochen werden. Bislang gilt seit dem 10. September offiziell ein Bußgeld von 80 Euro. Der Bußgeldkatalog werde in Kürze verschärft, sagte Helfrich.

In öffentlichen Gebäuden ergeben sich in praktischer Hinsicht kaum Änderungen, wie der Behördensprecher bestätigte. Am Arbeitsplatz oder in der Schulbank im Unterricht dürfen die Masken weiterhin abgenommen werden. Beschäftigte in der Gastronomie dürfen das jedoch nur, wenn ein anderweitiger Schutz etwa durch Trennwände besteht. Die Neuregelung der Pflicht bedeute vor allem, dass Verstöße nun sanktionierbar seien.

Am Sonntag hatte die Gesundheitsbehörde den vierten Tag in Folge eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 35 gemeldet. Demnach gab es in der vergangenen Woche 38,1 Ansteckungen je hunderttausend Einwohner. Es wurden 52 neue Ansteckungen bestätigt. Diese vergleichsweise niedrige Zahl werde sich am Montag erheblich erhöhen, weil am Sonntag noch nicht alle aktuellen Fälle erfasst worden seien, erklärte Helfrich.

Leonhard sagte über die Pandemielage in Hamburg: "Wir stehen ein Stückchen an einem Scheideweg." Die Infektionsdynamik sei noch zu bremsen, könne aber auch außer Kontrolle geraten. Die Gesundheitsämter hätten zurzeit große Mühe mit der Nachverfolgung der Kontakte. Als Beispiel nannte sie ein gemeinsames Essen in Altona, bei dem eine infizierte Person vier andere Menschen angesteckt habe, darunter zwei Boxtrainer. Jetzt gebe es weitere Infektionen bei den Schülern einer Boxschule. Das habe viele hundert Anrufe der Gesundheitsämter ausgelöst, die nun Quarantäne für viele Kontaktpersonen anordnen mussten.

In einem anderen Fall habe sich eine Kitamitarbeiterin auf einer privaten Feier angesteckt, aber vor den ersten Symptomen und einem positiven Test noch weiter gearbeitet. Nun habe das Gesundheitsamt die Kita schließen müssen. Auch dieser Fall habe viele Quarantäneanordnungen zur Folge gehabt, sagte die Sozialsenatorin. In Hamburg ließen sich derzeit jeden Tag rund 12 500 Menschen testen. Mehrere hundert Menschen pro Tag müssten in Quarantäne gehen.

Die Hamburger Polizei kontrollierte am Freitag- und Samstagabend mit einem Großaufgebot die Einhaltung der Corona-Regeln in Lokalen, Bars und Shisha-Bars. Es seien 700 Betriebe überprüft worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. In 182 Lokalen seien Verstöße festgestellt worden. Die Beamten leiteten 205 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein und sprachen 86 Verwarnungen aus.

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