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Eine Million Hamburger geimpft


Hamburg
Eine Million Hamburger geimpft

Von dpa
02.07.2021Lesedauer: 3 Min.
ImpfungVergrößern des BildesEine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Nach der überraschenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut zu Astrazeneca sollen in Hamburg alle mit einer ersten Impfung dieser Art nun eine Zweitimpfung mit Biontech oder Moderna bekommen. Hamburg gehe davon aus, dass es bei der noch nicht formalisierten Empfehlung der Stiko bleibe und werde sie darum in seinem Impfzentrum umsetzen, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag nach einer Bund-Länder-Beratung.

Der vorhandene mRNA-Impfstoff von Biontech und Moderna werde jetzt vorrangig für die anstehenden 50.000 Zweitimpfungen von Menschen mit Astrazeneca-Erstimpfung gebraucht. Die Folge: "Wir haben heute die Terminvergabe für neue Erstimpfungen einstellen müssen", sagte Leonhard. Das gelte zumindest für die kommenden zwei Wochen. Es bedeute auch, dass sich das Impftempo bei den jüngeren Altersgruppen etwas verlangsamen werde.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hofft dagegen, dass die Impfkampagne durch die neue Empfehlung kombinierter Corona-Impfungen einen Schub bekommt. Der zahlreich verfügbare Astrazeneca-Impfstoff ermögliche viele Erstimpfungen, sagte er in Berlin. Mit einer Zweitimpfung mit den Präparaten von Biontech/Pfizer oder Moderna ergebe sich ein sehr guter Impfschutz.

Für die Hausärzte prüft das Bundesgesundheitsministerium der Senatorin zufolge, wie kurzfristig mehr mRNA-Impfstoffe bereitgestellt werden können. Sie betonte zugleich, dass Menschen mit zwei Astrazeneca-Impfungen auch sehr gut gegen das Coronavirus und die Delta-Variante geschützt seien. Die kombinierte Impfung sei nach zwei wissenschaftlichen Studien nur noch etwas besser. Wer bereits einen Termin für eine Zweitimpfung mit Astrazeneca im Impfzentrum habe, brauche nichts zu tun. Bei dem Termin werde dann eben Biontech oder Moderna gespritzt.

Der Hausärzteverband Hamburg kritisierte die neue Stiko-Empfehlung, die auch eine Verkürzung der Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung von zwölf auf vier Wochen vorsieht. "Das bedeutet erneut Chaos in unseren Praxen", erklärte die Vorsitzende Jana Husemann. Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Hamburg, Stefan Renz, meinte: "Mit dieser neuen Empfehlung kommt die Impfkampagne erneut ins Stocken, der Arbeitsaufwand steigt in den im Moment sehr belasteten Praxen erheblich." Es würden bereits viele Impftermine abgesagt, die bestellten Impfstoffe verfielen.

In Hamburg sind schon mehr als eine Million Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Die Zahl der Erstimpfungen bis einschließlich Donnerstag betrug nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1.001.537. Vollständig geimpft seien 672.886 Hamburger. Die Quote bei den Erstimpfungen betrage 54,2 Prozent, bei den vollständig Geimpften 36,4 Prozent. Im Ländervergleich liege Hamburg damit im unteren Drittel. Bundesweit betragen die Impfquoten 55,6 beziehungsweise 37,9 Prozent.

Astrazeneca soll nach gültiger Empfehlung der Stiko nur an über 60-Jährige verimpft werden, Jüngere können das Mittel nach einer ärztlichen Beratung bekommen. Das Hamburger Impfzentrum hat in den vergangenen Monaten auf die Verwendung von Astrazeneca für Erstimpfungen verzichtet. Im April war der Impfstoff an drei Tagen an alle über 60-Jährigen vergeben worden, die eine Erstimpfung wollten. Astrazeneca-Lieferungen aus Schleswig-Holstein im vergangenen Monat seien für Zweitimpfungen verwendet worden, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich.

Die Stadt verfüge noch über Bestände des Impfstoffs, die eigentlich für Zweitimpfungen vorgesehen waren. Diese Dosen sollen jetzt von mobilen Impfteams an Pflegeheimbewohner vergeben werden, die nach einer Anfang des Jahres überstandenen Corona-Infektion nun eine Erstimpfung bräuchten. Diese Verwendung von Astrazeneca entspreche der Stiko-Empfehlung.

Unterdessen stieg Hamburgs Inzidenz weiter, blieb aber auf niedrigem Niveau. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erhöhte sich laut Gesundheitsbehörde von 8,5 auf 9,5. Vor einer Woche hatte der Wert 9,9 betragen. Die Behörde meldete 37 Neuinfektionen - das waren 10 mehr als am Donnerstag und 19 mehr als vor einer Woche. Leonhard sagte, dass vermutlich schon mehr als die Hälfte der Neuansteckungen in Hamburg auf die Delta-Variante zurückzuführen seien. Sicher könne man das aber erst in 10 bis 14 Tagen sagen.

Die Hospitalisierungsrate bezeichnete die Senatorin als sehr gut. "Wir haben weiterhin zurückgehende Krankenhauszahlen." In den Hamburger Kliniken wurden nach Daten vom Donnerstag 37 Covid-19-Patienten behandelt, zwei weniger als am Dienstag. Auf den Intensivstationen lagen laut Gesundheitsbehörde 19 Corona-Kranke, einer weniger als am Dienstag.

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