Hannover: Eichhörnchen legt S-Bahn lahm – Reparatur dauert Tage

Kleiner Nager, große Wirkung. Eine Oberleitung riss auf 500 Metern Strecke ab, jetzt stehen sich Passagiere die Beine in den Bauch. Die Reparatur wird dauern.

Die S-Bahn Hannover twittert im Augenblick im Minutentakt: S7: acht Minuten Verspätung. S5: braucht 28 Minuten länger. S21: fällt aus. S51: fährt ebenfalls nicht.

Und das alles nur, weil sich am Donnerstagmorgen ein Eichhörnchen selbst gegrillt und damit eine fatale Kettenreaktion ausgelöst hat: Wie die Polizei mitteilte, ist der Nager gegen 8 Uhr im Bereich der S-Bahnbrücke Pänner-Schuster-Weg auf die Stromoberleitung geklettert, an der 15.000 Volt Spannung anlagen.

"Dort erlitt das Eichhörnchen einen Stromschlag, die Oberleitung stürzte herunter", schildert ein Polizeisprecher t-online. Die Leitung fiel auf eine gerade durchfahrende S-Bahn. Gleichzeitig kam auch noch ein Güterzug entgegen – und zerrte die Oberleitung auf einer Länge von 500 Metern herunter.

Bundespolizei Hannover: "Das muss jetzt alles deinstalliert werden"

Bundespolizei, Deutsche Bahn und Landespolizei sicherten die Unfallstelle ab, die 15 Fahrgäste in der S-Bahn mussten rund drei Stunden auf freier Strecke ausharren, bis sie von einer anderen S-Bahn abgeholt werden konnten.

Der eingetretene Schaden ist massiv. "Das muss jetzt alles deinstalliert und neu aufgebaut werden", erklärte der Polizeisprecher. Ersten Einschätzungen zufolge dürfte die Reparatur der Oberleitung bis Montag dauern. Die S-Bahn spricht von einer "Großstörung", die unter anderem die Züge der S1 und der S2 zum Pendeln zwingt,

Für das Eichhörnchen endete die Sache tödlich: "Die Kollegen haben die kleine Leiche gefunden", sagte der Polizeisprecher. "Bei einer Spannung von 15.000 Volt kann man sich vorstellen, wie das Tierchen aussah."