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Tonne stellt neuen Corona-Schulplan vor: Handel enttäuscht


Hannover
Tonne stellt neuen Corona-Schulplan vor: Handel enttäuscht

Von dpa
11.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Grant Hendrik Tonne sprichtVergrößern des BildesGrant Hendrik Tonne (SPD), Kultusminister Niedersachsen, spricht. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will nach den neuen Bund-Länder-Beschlüssen zur Corona-Krise einen Zehn-Punkte-Plan zum weiteren Vorgehen in Schulen und Kitas vorstellen. Es geht unter anderem um ein freiwilliges Schnelltest-Angebot für das Personal. Außerdem soll über Einzelheiten des Schul- und Kitabetriebs in den kommenden Wochen informiert werden. Weiterentwicklungen beim Distanzlernen und bei der Digitalisierung sind ebenfalls Thema - wie auch Maßnahmen zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen, zur Entlastung der Schulleitungen sowie für besseren Infektionsschutz.

Im Moment bieten die Kitas lediglich eine Notbetreuung an. Ziel ist weiter eine möglichst geringe Auslastung, was viele Eltern im Homeoffice gleichzeitig vor Probleme stellt. Die Grundschulen sind im Wechselmodell geöffnet, ein Teil der Schüler wird in der Klasse und der andere jeweils abwechselnd zu Hause unterrichtet. Dasselbe gilt für Abschlussklassen an weiterführenden Schulen und angehende Abiturienten sowie etliche Kinder an Förderschulen. Grundschuleltern können ihre Kinder auch noch komplett zu Hause behalten, wenn sie dies sicherer finden. Die sogenannte Präsenzpflicht ist aufgehoben. Alle übrigen Jahrgänge bleiben vorerst im reinen Homeschooling.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach den jüngsten Beratungen am Mittwoch die Entscheidungshoheit der Länder in Bildungsfragen betont. Die schrittweise Öffnung von Schulen und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche soll nun aber bundesweit Priorität haben, sobald die Entwicklung der Infektionslage dies zulässt.

Tonne hatte bereits eine Öffnung für alle Klassen nach einem Ende des aktuellen Lockdowns und vor Beginn der Osterferien Ende März ins Auge gefasst. "Sollten die Inzidenzwerte weiter sinken, werden wir die Schulen im März weiter öffnen und das Wechselmodell ausdehnen", bekräftigte er nun. "Bei zunehmender Verbesserung der Lage und weiter sinkenden Werten werden wir dann im April umstellen auf den Stufenplan, der bei schwachem Infektionsgeschehen so viel Präsenzunterricht wie möglich erlaubt und bei erhöhtem Infektionsgeschehen konsequente Einschnitte automatisch vorsieht."

Der Landeselternrat und der Philologenverband zeigten sich besorgt über ein länger dauerndes Distanzlernen. Sowohl die Ausrüstung als auch die Konzepte reichten nach wie vor nicht aus. "Nach einem Jahr Leben mit der Pandemie mangelt es immer noch an der Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten. Eltern werden im Homeschooling mit ihren Kindern alleingelassen", sagte die Elternrats-Vorsitzende Cindy-Patricia Heine. Es fehle hinreichendes, sinnvoll digital aufbereitetes Material für das Lernen zu Hause, was gerade den Lernfortschritt benachteiligter Kinder behindere. Ein zügiges Ausstatten aller Lehrkräfte mit Dienstcomputern forderte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz.

Mehr Sicherheit könnten auch Schnelltests für Lehrerinnen und Lehrer sowie das Kita-Personal bringen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen außerdem prüfen, ob die Beschäftigten in Grundschulen und Kitas beim Impfen eine höhere Priorität erhalten. Nach den Worten Merkels könnten sie noch vor dem Sommer mindestens die erste Impfdosis bekommen. Dazu wäre eine geänderte Impfverordnung nötig.

In weiteren Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft sollen Lockerungen erst folgen, wenn eine "stabile" durchschnittliche Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen erreicht ist. Dann sollen etwa Geschäfte, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen wieder aufmachen können - für Friseure ist dies bei Vorliegen entsprechender Hygienekonzepte generell schon ab dem 1. März zulässig.

Die Einzelhändler in Niedersachsen zeigten sich enttäuscht von der Regelung. Es sei schwer vermittelbar, warum man nun die 35er anstatt der bisherigen 50er Inzidenzmarke für mögliche Öffnungen heranziehe, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack, dem NDR. Die Gefahr durch neue Virus-Varianten sei schon länger bekannt. Bei Friseuren soll es unterdessen bereits viele Terminbuchungen geben. Für Lockerungen in Kultur, Sport in Gruppen, Freizeit, Gastronomie und Hotels planen Bund und Länder eine "sichere und gerechte Öffnungsstrategie".

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