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Kritik an "Freizeit-Lockdown" für Jugendliche


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Kritik an "Freizeit-Lockdown" für Jugendliche

Von dpa
13.12.2021Lesedauer: 2 Min.
JugendlicheVergrößern des BildesJugendliche sitzen auf einer Brücke und beobachten den Sonnenuntergang. (Quelle: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Die von Niedersachsens Landesregierung zum neuen Jahr geplante Ausweitung der 2G-Regel auf Jugendliche stößt in der Opposition und beim Kinderschutzbund auf Unverständnis. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte angekündigt, dass die Zutrittsbeschränkungen für Ungeimpfte künftig auch für 12- bis 17-Jährige gelten sollen, etwa in Kinos und Geschäften. Bisher sind Jugendliche davon ausgenommen. Die Impfquote dieser Altersgruppe liegt in Niedersachsen aktuell jedoch erst bei 55 Prozent.

"Der Ministerpräsident zeigt einmal mehr, dass ihm die Rechte und die Situation von Kindern und Jugendlichen gleichgültig sind", kritisierte der Sozialpolitiker der Grünen, Volker Bajus, Weils Vorhaben am Montag. Die Ausweitung von 2G komme einem "Freizeit-Lockdown" für Jugendliche gleich und sei unverhältnismäßig.

Bajus wies darauf hin, dass die Jugendlichen erst seit dem Spätsommer geimpft werden und wegen der Schließung der Impfzentren bisher deutlich weniger Möglichkeiten gehabt hätten, die Spritzen zu bekommen. "Es kann doch nicht sein, dass Jugendliche jetzt ausbaden sollen, was uns die vielen erwachsenen Impfverweigerer eingebrockt haben."

FDP-Fraktionschef Stefan Birkner hält vor allem den geplanten Zeitpunkt der 2G-Ausweitung für zu früh. "Selbst Kurzentschlossenen ist es nicht möglich, bis Anfang Januar den vollen Impfschutz zu erreichen", sagte er. Stattdessen solle das Land eine umfangreiche Infokampagne über die Schulen starten und ab Februar an allen Schulen ein Impfangebot ausrollen, das auch Auffrischungsimpfungen umfasse. "Unter diesen Voraussetzungen wäre es vertretbar, 2G ab Ende Februar, Anfang März auch für diese Altersgruppe einzuführen."

Der Kinderschutzbund Niedersachsen schlug vor, die Altersgrenze für 2G zumindest bei 14 statt 12 Jahren zu ziehen. Dann hätten die Jugendlichen bei der Impffrage ein Mitspracherecht und seien selbstständiger. Grundsätzlich dürften die Kinder nicht die Impfentscheidungen ihrer Eltern ausbaden.

Vorstandsmitglied Simon Kopelke erklärte, 2G und 2G plus seien auch in der Umsetzung schwierig. "Die Kinder und Jugendlichen müssten sich dann vor jedem Fußball- oder Badmintontraining testen lassen - wie sollen sie das schaffen neben der Schule, wie sollen Eltern das zwischen Job und Haushalt einrichten?" Viele Eltern befürchteten, dass ihre Kinder erneut vom sozialen Leben ausgeschlossen werden.

Unterstützung erhielt Weil unterdessen vom Koalitionspartner CDU. Die CDU im Landtag sprach sich am Montag dafür aus, die 2G-Regel ab Anfang 2022 auf die 12- bis 17-Jährigen auszuweiten - "nach intensiver Debatte", wie ein Fraktionssprecher erklärte.

Ministerpräsident Weil hatte die Ausweitung der 2G-Regel am Wochenende angekündigt. "Wir brauchen gerade mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen mit dem Omikron-Virus eine möglichst hohe Impfquote bei den Jugendlichen, bei denen wir derzeit hohe Infektionszahlen verzeichnen", sagte der Regierungschef der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Zur Begründung verwies er darauf, dass die Impfempfehlung für die 12- bis 17-Jährigen nun schon lange her sei und auch sie sich impfen lassen könnten.

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