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Dann kann man das Diesel-Verbot in München auch lassen


Diesel-Verbot in München
Dann kann man es auch lassen

MeinungVon Christof Paulus

Aktualisiert am 27.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Autos im Tunnel in München (Symbolbild): In der Stadt greift bald ein Diesel-Fahrverbot, unter anderem weil die Luft zu schlecht ist.Vergrößern des Bildes
Autos im Tunnel in München (Symbolbild): In der Stadt greift bald ein Diesel-Fahrverbot, unter anderem weil die Luft zu schlecht ist. (Quelle: Wolfgang Maria Weber / Imago Images)

Selbst das dreckigste Auto darf für 50 Euro nun weiter in München fahren. Natürlich darf man gegen ein Diesel-Verbot sein. Oder dafür. Aber dann bitte konsequent.

14 Cent pro Tag kostet es nun, wenn man mit dem alten Diesel durch die Münchner Innenstadt fahren will. Es wäre falsch zu sagen, dass das Dieselverbot der Stadt München nichts bringen wird: Es wird die Stadtkasse mit einigen Hunderttausend bis Millionen Euro füllen. Denn 50 Euro – das ist nämlich der Preis, der für eine Ausnahme fürs ganze Jahr fällig wird – werden die meisten wohl zahlen, um weiter in der Stadt unterwegs sein zu dürfen. Die Regelung kann man also vergessen: Sie wird keine Wirkung haben, weil sie nicht konsequent ist.

Denn wenn viele die Ausnahmegenehmigung kaufen werden, heißt das auch: Die alten Diesel, die man eigentlich nicht mehr in der Stadt will, werden also weiter dort sein. Dabei hat München seit Jahren ein Problem mit schlechter Luft, und vor allem darum sollte es mit dem Fahrverbot gehen: endlich nicht mehr an gleich mehreren Messstellen in der Stadt die Grenzwerte zu reißen.

Grüne und SPD in München wollen ein Diesel-Verbot

Natürlich kann man dafür sein, mit Dieselfahrzeugen eine der Hauptursachen für Stickstoffdioxid aus Innenstädten auszusperren, wie es etwa SPD und Grüne in München wollen. Genauso kann man die Position vertreten: Das Verbot trifft vor allem ärmere Menschen, die ihr Auto brauchen und sich kein moderneres, saubereres leisten können, wie es etwa von der CSU heißt.

Ja, man kann sogar für ein Fahrverbot sein, aber mit Ausnahmen. Nur eines sollte man tunlichst lassen: Ein Fahrverbot einführen, das viele Menschen Geld kostet, aber die Luft nicht sauberer macht.

50 Euro jährlich für einen Diesel in München

Denn 14 Cent pro Tag, oder eben 50 Euro im Jahr, das zahlt man sicher lieber, als sich um ein neues Auto zu kümmern, Zeit, Geld und Nerven zu investieren, statt einfach das, was man hat und mag, zu behalten. Und trotzdem sind 50 Euro, gerade für diejenigen, die ohnehin sehr wenig Geld haben, eben doch kein Pappenstiel. Besonders weh tut es im Geldbeutel dann, wenn dadurch nichts gewonnen wird und die Luft gleich schlecht bleibt.

Bevor der Preis für die Ausnahmegenehmigung auf 50 Euro gedrückt wurde, kostete sie 200 Euro. Das machte den Anreiz, sich ein saubereres Auto zu kaufen oder darauf zu verzichten, deutlich größer, und ging zumindest in die richtige Richtung.

Besser wäre es, fast gar keine Ausnahmen zu machen: Wer unbedingt ein Auto braucht in der Stadt und sich kein neues leisten kann, der darf weiterhin fahren. Für alle anderen ist der Diesel in München Geschichte. Das hätte auch den gewünschten Effekt: Die Luft würde sauberer

Verwendete Quellen
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