Rosenheim | Passanten zerren "Letzte Generation" von Straße: "Krieg keine Luft"

Zwei Passanten zerrten bei einer Blockade der "Letzten Generation" in Rosenheim die Klimaaktivisten von der Straße. Die Polizei prüft jetzt ein Video auf Straftaten.

Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt gegen die Umweltaktivisten der "Letzten Generation" wegen der möglichen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Trotzdem geben die Aktivisten mit ihren Straßenblockaden in ganz Deutschland nicht nach. Fünf von ihnen protestierten am Freitag, etwa 70 Kilometer von München entfernt, in der oberbayerischen Stadt Rosenheim.

Dort setzten sich die Klimaaktivisten auf die Rathausstraße (B15) und hinderten die Autos beim Weiterfahren. Bei der Aktion kam es auch zu einer Szene, die in einem Video festgehalten wurde. Diese Szene sorgt zurzeit auf sozialen Medien und auch bei der Polizei für Gesprächsbedarf.

Zwei genervte Passanten ziehen Aktivisten von der Straße

Im Video versuchen zwei Passanten, die Aktivisten von der Straße zu entfernen. Diese hatten sich noch nicht festgeklebt. Einer ging dabei besonders forsch vor. "Ich hab die Schnauze voll von den Arschlöchern", sagt er.

Zusammen mit seinem Mitstreiter packte er die Aktivisten und zerrte diese von der Straße, bis eine sagt: "Ich kriege keine Luft mehr." Der Passant zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und erwidert lediglich: "Ist mir scheiß egal!"

Auf Twitter gehen die Meinungen über die Szene auseinander. "Ihr solltet die Menschen wegen Körperverletzung anzeigen, diese Selbstjustiz geht nicht, bitte wehrt euch", schreibt ein Nutzer zu der Szene auf Twitter. "Ich bewundere eure konsequente Gewaltlosigkeit", kommentiert ein Weiterer. Andererseits unterstellen einige Kommentatoren der Aktivistin, die von der Straße gezerrt wurde, "geschauspielert" zu haben.

Wie die Polizei die Lage sieht? "Das Video ist uns bekannt und wir haben das auf dem Schirm", sagt Stefan Sonntag, Pressesprecher der Polizei Oberbayern Süd zu t-online. Die Polizei prüfe derzeit mit der Staatsanwaltschaft Traunstein, ob die Vorfälle strafrechtlich relevant sind. Zur Dauer dieses Prüfungsprozesses könne die Polizei derzeit noch keine Auskunft geben.