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München: Imam erhält auf Facebook rassistische und islamophobe Nachrichten


Nach umstrittenem Beitrag
Anfeindungen gegen Imam: "Raus aus dem Land"

Von Sara Guglielmino

Aktualisiert am 15.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das Islamische Zentrum Hamburg an der Außenalster (Archivbild): Abgeordnete von CDU und Grünen wollen ein Verbot.Vergrößern des Bildes
Symbolbild: Dem Islamischen Zentrum München wird von den bayerischen Verfassungsschutzbehörden eine Nähe zur Muslimbruderschaft attestiert. (Quelle: Markus Scholz/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

In einem Post soll ein Münchner Imam die zivilen Opfer im Hamas-Angriff auf Israel verhöhnt haben – er dementiert das. Nun wird er online zur Zielscheibe.

Nach einem umstrittenen Posting auf Facebook erhält der Münchner Imam Mohamed Ibrahim Anfeindungen per Mail und über soziale Medien. Das berichtet er t-online in einer Stellungnahme. Die Nachrichten richteten sich gegen ihn als Person, aber auch gegen den gesamten Islam, so der Imam. Er war zuvor suspendiert worden.

Hintergrund ist offenbar ein Beitrag in sozialen Netzwerken, den der Imam am 7. Oktober 2023 veröffentlichte – dem Tag, an dem die Terrorgruppe Hamas das Nachbarland Israel angegriffen hatte. Auf Arabisch schrieb Ibrahim: "Jeder hat seine Art, den Oktober zu feiern." Angefügt war ein lächelndes Emoji. Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und Grünen-Politiker Volker Beck warf dem Imam daraufhin unter anderem Verhöhnung ziviler Opfer vor. t-online berichtete zuerst darüber. Ibrahim dementiert, dass der Post sich auf den Angriff bezogen habe.

Rassistische und islamfeindliche Nachrichten

Nun wird der Imam offenbar selbst angefeindet. t-online liegen Screenshots vor, die Anfeindungen gegen Ibrahim dokumentieren sollen. Auf Facebook schrieben ihm Nutzer demnach etwa rassistische Nachrichten wie "Raus aus dem Land" oder "Verpiss dich dorthin, wo du herkommst". Ein weiterer User bezeichnete ihn als "geistigen Mörder".

Per Mail erreichte ihn nach eigenen Aussagen auch eine Nachricht, in der ihm der Tod gewünscht wird. Zudem habe ein Facebook-Nutzer geschrieben, dass der Islam keine Religion, sondern eine "terroristische Vereinigung" sei. Der Imam rechne mit weiteren Anfeindungen in den kommenden Tagen.

So erklärt der Imam seinen umstrittenen Post

Ibrahim hatte die Vorwürfe in einem Facebook-Statement zurückgewiesen und im Gespräch mit t-online beteuert, sein Post habe sich auf den ägyptischen Nationalfeiertag am 6. Oktober bezogen. Ägypten feiert an diesem Tag die Vertreibung der israelischen Truppen vom östlichen Ufer des Suezkanals am 6. Oktober 1973. Der Imam hat selbst ägyptische Wurzeln. Als er den Post verfasst habe, seien ihm "weder die Ereignisse des 7. Oktober noch ihre Tragweite ganz bewusst" gewesen, so Ibrahim. Um den sozialen Frieden zu wahren, habe er den Post inzwischen gelöscht.

Grünen-Politiker Beck kritisierte allerdings neben dem Post auch die Predigten des Imam heftig. "Sie sind zwar alle legal, sie senden aber problematische Signale", sagt der Politiker t-online. Sie zeigten nicht etwa Empathie für zivile palästinensische Opfer des Konfliktes – was laut Beck völlig in Ordnung wäre. Laut dem Politiker positionieren sich die Predigten stattdessen gegen Israel, "und das nach dem Angriff der Hamas und ihrer Terroristen, die israelische Zivilisten abschlachteten". In dem Zusammenhang hätten Worte eine andere Bedeutung, so Beck weiter.

Das Islamische Zentrum München suspendierte Imam daraufhin

Das Islamische Zentrum München (IZM) distanzierte sich von den Aussagen seines Imams und suspendierte den Geistlichen bis zur Klärung der Vorwürfe, wie das Zentrum mitteilte. Wie lange die Suspendierung anhalten soll, beantwortete das IZM auf Anfrage von t-online nicht.

Der Moschee wird vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz eine Nähe zur islamistischen Muslimbruderschaft attestiert.

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