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Zoff mit Weltstar Sia: Münchnerin geriet in Rechtsstreit – "Ich bin eine Kämpferin"


Streit um Namensrechte
Münchner Fitnesstrainerin zofft sich mit Weltstar Sia

Von t-online, cup

Aktualisiert am 02.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Schugufa Issar Amerchel ist Unternehmerin und Fitnesstrainerin. Sie firmiert unter dem gleichen Namen wie Sängerin Sia – und berichtet nun von einem Rechtsstreit.Vergrößern des BildesSchugufa Issar Amerchel ist Unternehmerin und Fitnesstrainerin. Sie firmiert unter dem gleichen Namen wie Sängerin Sia – und berichtet nun von einem Rechtsstreit. (Quelle: Sportsia)
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Eine Münchner Fitnesstrainerin hat Post von Popsängerin Sia bekommen: Der Weltstar wollte ihr den Namen wegnehmen. "Das wird schwierig", war Issar Amerchel sofort klar. Doch sie gab nicht auf.

Wenn Schugufa Issar Amerchel ihre Geschichte erzählt, merkt man sofort, wie ungewöhnlich ihre Laufbahn in ihrer Branche ist. Umso kurioser ist es, dass sie nun um so etwas Banales wie ihren Namen habe bangen müssen, wie sie erzählt. Und das nur deshalb, weil es ihn schon gab – doch von vorne.

Über 20 Jahre ist es inzwischen her, dass Issar Amerchel aus Afghanistan nach Deutschland kam. Zehn Jahre war sie damals alt. Wäre sie in ihrer Heimat geblieben, hätte ihre Karriere niemals funktionieren können. "Schon in der Schule in Deutschland habe ich gerne Sport gemacht", erzählt sie. "Das war für mich ein Paradies."

Fitnesstrainerin aus München heißt wie Weltstar

In Afghanistan sei es verpönt, wenn Frauen Sport treiben. Jetzt, da die islamistischen Taliban das Land wieder unter Kontrolle haben, ist es gar verboten – Sportlerinnen müssen um ihr Leben fürchten. Issar Amerchel versuchte, sich in Deutschland ein eigenständiges Leben aufzubauen, lernte fleißig. Nachdem dem Tod ihrer Mutter habe sie sich ganz auf ihre Ausbildung konzentriert.

Solide sollte die sein, erzählt die heute 33-Jährige. Während ihrer kaufmännischen Ausbildung war noch nicht abzusehen, dass sie einmal eine eigene App haben könnte – und ihr Geschäft bis zum australischen Popstar Sia Furler durchdringen könnte.

Vor einigen Jahren bildete sich Issar Amerchel weiter, machte sich dann als Fitnesstrainerin selbstständig. Mit der App, die sie auf den Markt brachte, kann man Fitnessübungen auf Reisen in Flugzeug oder Bahn machen. Außerdem arbeitet sie als Personal Trainer. Ihr Unternehmen trägt als Namen ihre Initialien: S, I und A.

"Ich hätte mein ganzes Business von vorne aufbauen müssen"

"2019 habe ich dann Post von Anwälten bekommen", erzählt Issar Amerchel. Der Hintergrund: Die Vertreter von Popstar Sia wollten ihr verbieten, weiter unter dem gleichen Namen zu firmieren, schildert Issar Amerchel. "Für mich war das ein Schock", sagt sie. "Ich hätte mein ganzes Business von vorne aufbauen müssen."

Dabei war ihr zunächst nicht einmal klar, aus welch prominentem Lager das Schreiben kam. "Ich musste Sia erst mal googeln", sagt Issar Amerchel. "Und da bin ich auf einen echten Weltstar gestoßen." Tatsächlich arbeitete die Musikerin mit Weltstars wie David Guetta oder Pink zusammen, mit dem Lied "Cheap Thrills" landete die Australierin auf Platz 1 der US-Charts. "Ich höre ganz andere Musik", sagt Fitnesstrainerin Sia. "Aber sie hat eine tolle Stimme."

Issar Amerchel sei sofort klar gewesen: "Das wird schwierig." Der Ausweg, wie sie den Fall schildert, fand sich in der Schweiz. "Dort hatte ich meine Namensrechte schon angemeldet", sagt die Fitnesstrainerin. Das hatte sie Musikerin Sia voraus – die sich ihren Namen genau dort patentieren lassen wollte.

Die doppelte Sia – es kann nicht nur eine geben

Das Druckmittel habe sie ausgenutzt, erklärt Issar Amerchel. Beide Parteien hätten sich außergerichtlich geeinigt: In der Europäischen Union, den USA sowie der Schweiz dürfen beide den Namen weiter verwenden, sagt Issar Amerchel – die Sängerin für das Musikgeschäft, die Fitnesstrainerin im Sport.

Für die Münchnerin ein glückliches Ende: "Ich bin definitiv eine Kämpferin, wenn es um meine Rechte geht", sagt sie. "Es sind nun einmal einfach meine Initialen." Eine Anfrage, was Sängerin Sia zu dem von Issar Amerchel geschilderten Vorgang sagt, ließ Warner Music unbeantwortet. Bei der Plattenfirma ist die Musikerin unter Vertrag.

Auch Issar Amerchel kann über die Beweggründe der Musikerin nur rätseln. Sie freut sich, dass die Sorge um ihren eigenen Namen nun ein Ende hat. Vom Kontakt zum Superstar kann sie aber nichts erzählen. "Die ganze Kommunikation lief nur über Anwälte", berichtet die Münchnerin.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Schugufa Issar Amerchel
  • "sportsia.de": Sia gegen Sia
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