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Thorsten Fink: "Für den FC Bayern müsste ich Erfolge vorweisen"


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Fink: "Ich müsste erst einmal ein paar Erfolge vorweisen"

Von t-online
Aktualisiert am 29.03.2013Lesedauer: 4 Min.
Thorsten Fink hofft auf den Verbleib des Shootings-Stars Heung-Min Son.Vergrößern des BildesThorsten Fink hofft auf den Verbleib des Shootings-Stars Heung-Min Son. (Quelle: Strussfoto/imago-images-bilder)
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Das Interview führte Thomas Tamberg

Fast zehn Jahre hat Thorsten Fink für den FC Bayern gegen den Ball getreten. Beim Rekordmeister erlebte der 45-Jährige seine erfolgreichste Zeit als Profi und war Teil der legendären Mannschaft, die 2001 den Champions-League-Titel gewinnen konnte. Jetzt kehrt er als Coach des Hamburger SV zurück nach München. Dort fällt immer wieder sein Name, wenn über zukünftige Trainer spekuliert wird. Im Interview mit t-online.de spricht Fink über diese Gerüchte, die Europa-League, die deutsche Nationalmannschaft und den Ärger zwischen Uwe Seeler und Sportchef Frank Arnesen.

Marcell Jansen wurde nach zweieinhalb Jahren erstmals wieder in die Nationalmannschaft berufen. Wie schätzen Sie seine Chancen ein, bei der WM 2014 dabei zu sein?
Es kommt immer auch darauf an, wie wir mit dem HSV spielen. Er ist davon ein Stück weit abhängig. Wenn wir gut spielen, wird auch seine Leistung eher gesehen. Auf der Linksverteidiger-Position gibt es neben Marcel Schmelzer nicht viele Kandidaten. Marcell Jansen kann da spielen, aber auch Dennis Aogo. Ich kann mir vorstellen, dass beide die USA-Reise mit der Nationalmannschaft mitmachen werden. Im Moment sind beide auf einem guten Weg. Marcell Jansen hat zuletzt eine gute Entwicklung gemacht und sich auch defensiv verbessert. Deshalb bin ich optimistisch, dass er gute Chancen hat. Aber das entscheidet am Ende einzig der Bundestrainer.

Bei der Nationalmannschaft war das vorherrschende Thema die falsche Neun, nachdem Mario Götze gegen Kasachstan als Mittelstürmer aufgelaufen ist. Ist der Stoßstürmer vom Aussterben bedroht?
Nein natürlich nicht. Wir können einen guten Neuner immer gebrauchen, in der Nationalmannschaft und beim HSV sowieso. Wir sind nicht Spanien und nicht Barcelona. Wir sollten unseren Stil weiter pflegen. Ein Neuner war für das deutsche Spiel immer wichtig. In meiner Mannschaft wird es immer einen echten Mittelstürmer geben.

Am Samstag geht es gegen den FC Bayern. Wenn über zukünftige Trainer beim Rekordmeister spekuliert wird, dann fällt immer auch Ihr Name. Ehrt Sie das?
Das liegt daran, dass ich in der Bundesliga arbeite und fast zehn Jahre als Spieler beim FC Bayern war. Man muss Top-Leistung abrufen, um dort Trainer zu werden. Ich persönlich konzentriere mich auf den HSV. Das ist eine tolle Aufgabe. Der HSV ist auch ein großer Klub wie der FC Bayern. Leider momentan nicht so erfolgreich. Aber Hamburg ist auch eine Medienstadt, man spürt überall die Macht und Größe des Klubs. Wir können hier einiges erreichen. Bevor ich für den FC Bayern interessant wäre, müsste ich erst einmal ein paar Erfolge vorweisen.

Die aktuelle Saison kann man aber schon als Erfolg verbuchen. Als Abstiegskandidat gestartet, träumt der HSV derzeit von der Europa League. Liegt das daran, dass die Liga-Konkurrenz so schlecht ist oder der HSV so stark?
Das hat damit nichts zu tun. Ich denke, dass der eine oder andere Favorit um die Europa-League-Plätze bisher noch nicht richtig in die Gänge gekommen ist. Das gibt es aber in jeder Saison. Hannover 96 hat zum Beispiel viele internationale Spiele absolviert, dadurch haben sie in der Liga vielleicht ein paar Punkte liegen lassen. Wir sind schlecht gestartet und haben erst spät Rafael van der Vaart und Milan Badelj dazubekommen. Mit ihnen haben wir die 38 Punkte geholt. Ein Sieg aus den ersten drei Spielen fehlt uns jetzt, dann wären wir Vierter. Aber ich denke nicht, dass die anderen so schlecht sind, sondern dass wir eine gute Mannschaft haben, mit der wir um die Europa-League-Plätze mitspielen können. Wenn wir das schaffen sollten, wäre das sensationell.

Auch ein Garant für den Erfolg ist der erst 20-Jährige Heung-Min Son. Wie lange wird der südkoreanische Stürmer noch für den HSV spielen?
Ich hoffe noch länger. Es macht mir unheimlich viel Spaß mit so einem jungen Spieler zu arbeiten und ihn weiter zu formen. Er ist ja erst in der Lernphase und noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Trotzdem gibt es für einen Verein, gerade wenn er sich in einer finanziell etwas schwierigeren Lage befindet wie derzeit der HSV, bei einem Top-Angebot immer eine Scherzgrenze. Wenn er weg will und wir ein gutes Angebot bekommen, dann müssen wir schauen, dass wir guten Ersatz bekommen, damit keine Lücke entsteht. Aber wir werden natürlich alles versuchen, dass Heung-Min bei uns bleibt.

Wie wichtig war die Verpflichtung Rafael van der Vaarts für den HSV, nicht so sehr spielerisch, sondern vielmehr psychologisch?
Sehr wichtig. Seitdem er hier ist, haben viele Menschen angefangen positiv zu denken. Es ging auch ein Ruck durch die Mannschaft. Jeder ist auf einmal besser geworden, ohne genau zu wissen warum, nur weil Rafael da war. Seine Rückkehr hat dem gesamten Verein sehr gut getan. Er ist eine Identifikationsfigur für die jungen Spieler und für die Fans.

Wie belastend ist der Streit zwischen Uwe Seeler und Sportchef Frank Arnesen, der sich am Wechsel des Seeler Enkels zu Bayer Leverkusen entzündet hatte.
Ich weiß nicht, ob man das Streit nennen kann. Uwe Seeler hat sich negativ geäußert über die Transferpolitik mit seinem Enkel. Mir tut das weh. Uwe Seeler ist ein großer, wenn nicht sogar der größte Teil der HSV-Geschichte. Aber er hat den HSV im Herzen, dass weiß ich genau und das ist für mich wichtig.

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