2. Bundesliga Netzer lässt kein gutes Haar am HSV
Günter Netzer
Der HSV habe viel zu wenig aus den Mitteln gemacht, die ihm zur Verfügung stehen. "Das ist nicht gut, weil sie ausgezeichnete Voraussetzungen haben. Voraussetzungen, die früher nicht vorhanden waren. Sie haben eine riesengroße Fangemeinde. Ein wunderschönes Stadion", wetterte Netzer gegen Team und Trainer.
Fink behält Europa im Visier
Coach Thorsten Fink zieht dagegen ein insgesamt positives Fazit und gibt das Erreichen des Europapokals als Ziel für die nächste Saison aus. "Es war eine sehr ordentliche Saison. Wenn wir uns jetzt punktuell verstärken, sollte die Europa League kommende Saison das Ziel sein." Trotz aller Enttäuschung über den mit Platz sieben verpassten Zug nach Europa wies er noch einmal darauf hin, dass man letzte Saison ganz unten war. Diese Saison sei das Ziel gewesen, einstellig zu werden.
"Am Anfang der Saison waren wir ein Abstiegskandidat. Wenn man am Ende Siebter wird, muss man zufrieden sein. Wenn man aber so nah dran ist an der Europa League, will man natürlich mehr", betonte unterdessen Kapitän Rafael van der Vaart.
Flut von Gegentoren soll abgestellt werden
Angesichts von 53 Gegentoren muss der HSV vor der nächsten Spielzeit seine Hausaufgaben vor allem in der Abwehr machen. "Ich will nur noch Spieler haben, die Teamgeist zeigen und Gras fressen für den Klub", lautet Finks klare Ansage. Der ehrgeizige Coach hat genug von der Lethargie und will endlich höher hinaus.
Netzer, der seine aktive Laufbahn 1977 beendete, übernahm ein Jahr später den Manager-Posten beim HSV. In dieser Funktion lotste er Branko Zebec und Ernst Happel als Trainer in die Elb-Metropole. In Netzers Amtszeit bis 1986 holte der HSV drei Meistertitel und gewann den Europapokal der Landesmeister.
