FC Bayern: Wie geht es mit Manuel Neuer im Sommer weiter? Drei Szenarien

Manuel Neuer ist weiterhin ein großes Thema beim FC Bayern – und wird das auch bleiben. Drei Szenarien, wie es mit dem Torhüter weitergeht.

Genau eine Woche ist es nun alt, das umstrittene Interview von Manuel Neuer mit der "Süddeutschen Zeitung" und "The Athletic". Seitdem ist zu Neuer und dem FC Bayern viel gesagt worden. Auch Chefetage und Trainer äußerten sich zur scharfen Kritik des Kapitäns. Laut der "Bild" hat es sogar ein erstes Gespräch zwischen Neuer und Coach Nagelsmann gegeben. Zu besprechen werden Trainer und Spieler auch in den kommenden Wochen und Monaten noch einiges haben, denn die Zukunft Neuers ist ungewiss.

Die Verpflichtung von Yann Sommer gibt der Thematik ohnehin eine besondere Würze. Denn der Schweizer Nationaltorwart beeinflusst natürlich auch die Planungen der Bayern. Egal, ob mit oder ohne Neuer. So könnte die kommende Saison für den 36-Jährigen auf unterschiedliche Art und Weise laufen.

Szenario 1

Manuel Neuer steht zur Saisonvorbereitung wieder topfit bereit, hat zuvor die "deutlichen Gespräche" mit Oliver Kahn und anschließender Strafe ohne größere Komplikationen überstanden. Er gewinnt den Konkurrenzkampf gegen Yann Sommer – und Leih-Rückkehrer Alexander Nübel – und kehrt wieder zurück ins Bayern-Tor. Auch das Kapitänsamt behält er inne.

Was dafür spricht: Nagelsmann weiß, was er trotz der Querelen an Neuer hat. Noch im Oktober 2022 sagte er: "Er (Manuel Neuer, Anm. d. Red.) ist nach wie vor der beste Torwart der Welt." Auch wenn Neuer einige Fans mit seinem Interview verärgert hat, ist er weiterhin eine Vereinslegende. Als verantwortlicher Trainer für sein Aus zu sorgen, würde auch Nagelsmanns eigenen Status belasten.

Was dagegen spricht: Neuers Aussagen haben trotz Aussprache viel Staub aufgewirbelt. Laut der "Sport Bild" drängt Joshua Kimmich ohnehin auf das Kapitänsamt, ihm erneut Neuer vor die Nase zu setzen, könnte dem ehrgeizigen Nationalspieler missfallen. Auch Neuzugang Yann Sommer wird sich nur ungern auf die Bank setzen. Unruhe wäre vorprogrammiert.

Szenario 2

Manuel Neuer kämpft in der Saisonvorbereitung um den Platz im Tor, verliert aber das Duell gegen Yann Sommer. Auch die Kapitänsbinde muss er abgeben, Thomas Müller und Joshua Kimmich stünden bereit. Da sein Vertrag noch ein Jahr läuft, muss er sich mit einem Bankplatz begnügen.

Was dafür spricht: Yann Sommer hat in München einen Vertrag bis 2025 erhalten, ein Jahr länger als Neuer. Zudem arbeitet er schon jetzt jeden Tag mit dem neuen Torwarttrainer Michael Rechner zusammen auf dem Platz.

Was dagegen spricht: Vieles. Neuer ist Topverdiener beim FC Bayern, soll 21 Millionen Euro Jahresgehalt verdienen. Dazu ist er Führungsspieler, Identifikationsfigur und ein Liebling der Fans. Ihn auf die Bank zu setzen, ist schier unmöglich und würde viel zu viel Unruhe reinbringen.

Szenario 3

Manuel Neuer verlässt den FC Bayern im Sommer. Ein Topklub, der sich sein Gehalt leisten kann, einigt sich mit dem deutschen Rekordmeister und verpflichtet den dann 37-Jährigen. Neuer geht trotz seines Interviews als Ikone, wenn auch etwas angeknackst.

Was dafür spricht: Die Beziehung zwischen Julian Nagelsmann und Manuel Neuer würde bei einem Verbleib von Fans und Medien genauestens begutachtet werden. Dem kann der Klub mit einem Wechsel zuvorkommen. Zudem gäbe es keine Unruhe im Bayern-Tor, wenn weder Neuer noch Sommer auf die Bank muss.

Was dagegen spricht: Trotz allem ist Neuer noch immer der beste Torwart des FC Bayern. Rein sportlich würde sich Bayern mit einem Verkauf selbst schaden. Auch die Fans wären wohl kaum begeistert, wenn der vielleicht beste Torwart der Fußballgeschichte den Klub vorzeitig verlässt.