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Gnabry, Mazraoui, Cancelo & Co.: Vom Abstellgleis zum Bayern-Meistermacher


Bayern im Titelkampf
Die Enttäuschten kehren zurück


Aktualisiert am 12.05.2023Lesedauer: 5 Min.
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Serge Gnabry: Sein Treffer gegen die Hertha war ein sehr wichtiger.Vergrößern des Bildes
Serge Gnabry: Sein Treffer gegen die Hertha war ein sehr wichtiger. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Zuletzt saßen sie auf der Bank oder sogar der Tribüne. Jetzt sind einige Bayern-Stars aber plötzlich wieder ganz wichtige Figuren im Kampf um die Meisterschaft. Ist Müller der nächste?

Vom FC Bayern berichtet Julian Buhl aus München

Aufgrund zahlreicher Verletzungen und Leon Goretzkas Gelbsperre stellte sich seine Mannschaft dabei fast von alleine auf. Durch die angespannte Personalsituation erhielten erneut gleich mehrere Spieler eine Bewährungschance, die zuvor nicht zur ersten Elf gehörten. Und diese konnten einige Stars eindrucksvoll nutzen, wodurch sie in der entscheidenden Phase der Meisterschaft plötzlich wieder wichtig werden.

Tuchel stellte nämlich klar, dass die Spieler, die zuletzt an den beiden Siegen gegen Hertha (2:0) und in Bremen (2:1) in der Startelf beteiligt waren, sich damit einen Vorsprung erarbeitet haben. Und die anderen jetzt in der Herausforderrolle seien. "So ist es jetzt", sagte er vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) gegen Schalke. "Wer sich aber festspielt, gewonnen hat, wenn sich funktionierende Verbindungen herauskristallisieren, dann bleiben wir dabei. Es geht nicht mehr darum, jemanden zufriedenzustellen." Es gehe jetzt "nur noch zusammen. Jeder muss seine persönliche Situation jetzt hinten anstellen, seine persönlichen Wünsche."

In den vergangenen Monaten waren einige Bayern-Stars symbolisch aufs Abstellgleis geraten, doch nun könnten ausgerechnet sie zu Meistermachern werden. t-online erklärt, wer genau sich jetzt für die Münchner fast schon wieder unverzichtbar gemacht hat.

Serge Gnabry: Der Nationalspieler manövrierte sich gleich zu Beginn des Jahres mit seinem Paris-Trip zur Fashion Week, den er mitten in einer Englischen Woche unternahm, ins Aus. Anschließend verlor er nicht nur weiter seine Form, sondern folgerichtig auch seinen Stammplatz.

Um den musste er auch unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel lange kämpfen. Gegen Hertha und in Bremen bekam er aber wieder den Vorzug vor Leroy Sané. Gnabry bedankte sich auf seine Art für das wiedergewonnene Vertrauen: In beiden Spielen erzielte er das wichtige 1:0. In Abwesenheit des verletzten Torjägers Eric Maxim Choupo-Moting ist Gnabry jetzt eine ganz wichtige Waffe für die Bayern. Dass Gnabry faktisch deutlich besser ist als sein momentaner Ruf, zeigen seine Scorerwerte ohnehin: In 44 Pflichtspielen gelangen ihm immerhin 14 Tore und elf Vorlagen.

Noussair Mazraoui: "Ich habe mich in der Hinrunde in die erste Elf gekämpft, gezeigt, was ich kann und bin zurückgekommen nach meiner Herzbeutel-Entzündung. Nun fühlt es sich an, als wäre ich – auch wenn das ein großes Wort ist – vergessen worden", sagte der marokkanische Nationalspieler noch vor drei Wochen nach dem Champions-League-Aus im Gespräch mit t-online.

In den sechs Pflichtspielen unter Tuchel durfte er bis dahin nur eine einzige Minute als Einwechselspieler ran. Er sei "nicht einmal zweite oder dritte Wahl" auf seiner Position, "sondern dritte oder vierte", sagte der 25-Jährige, "deshalb bin ich natürlich enttäuscht." Dann verletzten sich Dayot Upamecano und Alphonso Davies, Benjamin Pavard rückte deshalb in die Mitte und Mazraoui wurde plötzlich wieder gebraucht.

In den vergangenen drei Partien stand er als rechter Außenverteidiger in der Startelf und überzeugte dabei auch mit viel Offensivdrang. In Bremen bereitete er so das zwischenzeitliche 2:0 von Leroy Sané stark vor. Tuchel lobte den 25-Jährigen explizit neben dem überzeugenden Innenverteidigerduo Matthijs de Ligt und Pavard: "Nicht zu vergessen: Nous hat es auch sehr gut gemacht. Manchmal sind es die kleinen Fenster, die man nutzen muss." Mazraoui hat das getan.

João Cancelo: Der Winterneuzugang kam im Januar als vermeintlicher Wunschspieler von Julian Nagelsmann. Nach verheißungsvollem Start setzte Nagelsmann den technisch starken Portugiesen in den wichtigen Spielen dann trotzdem auf die Bank. Auch im Achtelfinalrückspiel gegen Paris Saint-Germain setzte er auf der rechten Seite seiner Dreierkette statt auf Cancelos Erfahrung (28) lieber auf den erst 23 Jahre alten Josip Stanišić.

Tuchel schätzt den von Manchester City bis Saisonende ausgeliehenen Außenverteidiger dagegen sehr. Spätestens seit der Verletzung von Alphonso Davies ist er auf der linken Seite gesetzt. Cancelo gehörte zuletzt zu den konstantesten Spielern der Bayern, und sorgte mit seinen Flanken für viel Torgefahr. Gegen Mainz nutzte Sadio Mané eine davon zu einem Treffer.

Ryan Gravenberch: Der Mittelfeldspieler, der im vergangenen Sommer für 18,5 Millionen Euro und mit großen Hoffnungen im Gepäck von Ajax Amsterdam nach München wechselte, ist bislang das größte Missverständnis dieser Saison. Immer wieder wurde der 20-Jährige von Nagelsmann für seine starken Fähigkeiten und Trainingsleistungen gelobt – trotzdem spielte er kaum. Insgesamt kommt er in dieser Saison auf 30 Einsätze, er stand aber nur fünf Mal in der Startelf.

"Wir sehen seine Qualitäten", sagte Tuchel zuletzt auf Nachfrage von t-online. Der Niederländer müsse "geduldig" bleiben und anerkennen, "dass die Situation zum einen gerade schwierig ist, jetzt was Neues auszuprobieren". Gravenberch müsse aber weiterhin "in jedem kleinen Training, in jeder kleinen Spielform darum kämpfen, um vielleicht den Funken Vertrauen dann auch zu bekommen und die kleine Möglichkeit, die sich auftut, sofort zu nutzen und da zu sein".

Seine Chance kam durch Goretzkas Sperre in Bremen. Gravenberch nutzt sie und wusste an der Seite von Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld durchaus zu gefallen. "Ryan hat es gut gemacht. Es ist nicht einfach, nach so langer Zeit in der Startelf zu spielen", sagte Tuchel vor dem Schalke-Spiel. "Er hat so lange darauf gewartet. Es spielt manchmal unauffällig, aber er macht die kleinen Sachen gut. Er ist fleißig, ballsicher. Er war an gefährlichen Pässen beteiligt. Er macht das gut."

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Thomas Müller: Aufs Abstellgleis ist auch die Bayern-Ikone zuletzt geraten. Schon unter Nagelsmann musste er zu Beginn des Jahres häufig auf die Bank, unter anderem auch beim Achtelfinalhinspiel in Paris. Auch Tuchel erachtete die Viertelfinalduelle mit ManCity nicht als "Thomas-Müller-Spiele" und setzte lieber auf andere.

Dass er sowohl gegen Hertha als auch gegen Bremen nun erneut nur als Joker zum Einsatz kam, sorgte in den vergangenen Tagen bereits für wilde Spekulationen über einen sogar möglicherweise bevorstehenden Abschied des Mr. FC Bayern von seinem Herzensklub. So weit ist es nach t-online-Informationen aber noch lange nicht.

Auch Müller könnte vor allem mit seiner großen Erfahrung dabei noch zu einem ganz entscheidenden Faktor werden. Womöglich schon im wichtigen Heimspiel gegen Schalke.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Hintergrundgespräche
  • Pressekonferenz von Thomas Tuchel am 12. Mai und 14. April
  • Gespräch mit Noussair Mazraoui in der Mixed Zone am 21. April
  • transfermarkt.de: Profile von Noussair Mazraoui, Serge Gnabry, Ryan Gravenberch, Joao Cancelo und Thomas Müller
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