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FC Bayern unter Tuchel schlechter? Das sind die Versäumnisse seiner Vorgänger


FC Bayern unter Tuchel schlechter?
Jetzt zeigen sich jahrelange Versäumnisse


Aktualisiert am 22.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Thomas Tuchel: Der Bayern-Trainer steht vor einer schweren Zeit. (Quelle: IMAGO/Ulrich Wagner)

Einen Spieltag vor Saisonende liegt der FC Bayern nur auf Rang zwei der Bundesliga-Tabelle. Thomas Tuchel versucht die Ursachen zu finden und teilt gegen seinen Vorgänger aus.

Der FC Bayern ist drauf und dran, die Rückrunde titellos zu beenden. Nach dem bitteren 1:3 gegen RB Leipzig am Samstag zeigte sich Cheftrainer Thomas Tuchel nicht nur fassungslos über die Leistung des eigenen Teams, sondern äußerte auch Kritik an Vorgänger Julian Nagelsmann.

"Wenn alles in Ordnung gewesen wäre, hätte man den Trainer nicht wechseln müssen", sagte er nach der Niederlage, die es Borussia Dortmund ermöglichte, mit einem 3:0 in Augsburg die Tabellenführung zu übernehmen. Es war das erste Mal, dass Tuchel, der am 25. März das Traineramt von Nagelsmann übernahm, gegen seinen Vorgänger – wenn auch indirekt – austeilte.

Spiele

Tuchel schien von Beginn an besorgt darüber, wie die Bayern-Mannschaft momentan Fußball spielt. Schon in den ersten Trainingseinheiten begann der 49-Jährige damit, am Positionsspiel des Teams zu arbeiten. Eigentlich sind das taktische Grundlagen, die in Sommer- und Winterpause trainiert werden, nicht Tage und Wochen vor den entscheidenden Pflichtspielen in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League. Natürlich könnte man Tuchels Aussage als Schutzhaltung interpretieren, indem er die Hauptschuld an den Niederlagen von sich weist. Allerdings liegt der 49-Jährige mit seinem analytischen Blick gewiss nicht falsch, wenn er sich über die Mängel des Teams verwundert zeigt.

Rückschritt seit Guardiola

Doch Versäumnisse und taktische Stagnation waren nicht ein alleiniges Merkmal der Nagelsmann-Amtszeit. Eigentlich hat der FC Bayern seit dem Abgang von Pep Guardiola im Sommer 2016 nach und nach an taktischer Qualität verloren. Carlo Ancelotti konnte zumindest in Ansätzen die Arbeit von Guardiola konservieren. Unter Nachfolger Niko Kovač nahm gerade die Qualität des Pressings deutlich ab. Der nächste Bayern-Trainer, namentlich Hansi Flick, konnte in puncto Pressing wieder so manches ausbessern, ließ aber offensiv einen sehr risikoreichen Stil spielen, an den Nagelsmann wiederum anknüpfte.

Das offensive Positionsspiel, sprich das bewusste Verschieben innerhalb der Formation unter klaren Vorgaben, ging zusehends verloren. Stattdessen rückten Spieler recht geradlinig nach vorn, defensive Absicherungen wurden vernachlässigt oder waren strukturell schwach und Bayern gewann so manche Partie vor allem aufgrund der eigenen individuellen Klasse.

Mit dem Abgang von Robert Lewandowski vergangenen Sommer ging den Bayern der wichtige offensive Zielspieler verloren, der eben nicht nur für Tore sorgte, sondern auch dem Offensivspiel durch seine Ballannahmen und -ablagen mehr Struktur verlieh. Übrigens hat Titelkonkurrent Borussia Dortmund mit Sébastien Haller genau solch einen wichtigen Zielspieler in der Rückrunde. Erschwerend kommt bei den Bayern hinzu, dass Joshua Kimmich nicht mehr jener Abschirmjäger im Rückraum hinter den Offensivkräften ist, der er noch vor ein paar Jahren war. Auf gewisse Weise kaschierte der Champions-League-Sieg von 2020, der damals aufgrund der Pandemie in einer "Blase" in Lissabon und im Ein-Spiel-K.O.-Modus zustande kam, einige der Unzulänglichkeiten in der Bayern-Mannschaft.

Ein namhafter Kader allein genügt eben nicht, um erfolgreichen Fußball zu spielen. Es braucht taktische Qualität und Kohärenz. Daran arbeitet Tuchel und er wird – Titellosigkeit oder nicht – diese Arbeit im Sommer fortsetzen müssen.

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