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Hoeneß' Vision für den FC Bayern Basketball erfüllt sich | "Wir sind stolz"


Uli Hoeneß und der große Wunsch
Seine Vision erfüllt sich

Von Julian Buhl

30.09.2023Lesedauer: 4 Min.
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Uli Hoeneß: Der Ehrenpräsident des FC Bayern ist gut auf den Basketball zu sprechen.Vergrößern des Bildes
Uli Hoeneß: Der Ehrenpräsident des FC Bayern ist gut auf den Basketball zu sprechen. (Quelle: Christian Einecke/imago images)

Die Basketballer des FC Bayern sind das erklärte Herzensprojekt von Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Im Gespräch mit t-online erklärt er begeistert dessen Entwicklung.

Uli Hoeneß erhob sich von seinem Sitz und klatschte begeistert in seine Hände. Er blickte zu Herbert Hainer, der in der Münchner Basketball-Halle, dem BMW Park, eine Reihe vor ihm saß. Beide nickten sich anerkennend zu und lachten. Das Spektakel, das die Basketballer des FC Bayern beim 96:87 gegen den Mitteldeutschen BC im ersten Heimspiel der neuen Saison soeben geboten hatten, hatte Hoeneß und seinem Nachfolger als Bayern-Präsident sichtlich gefallen.

Auch unmittelbar danach wirkte Hoeneß im Gespräch mit t-online noch immer ziemlich euphorisch, was die Entwicklung der Bayern-Basketballer angeht. Die sind für den Klubpatron schließlich – neben den Fußballern freilich – nichts weniger als sein erklärtes Lieblings- und Herzensprojekt im Verein.

Drei Weltmeister im Team

"Ich glaube, wir werden im Lauf der Saison eine sehr, sehr gute Mannschaft haben", sagte Hoeneß t-online. "Man hat in Ansätzen gesehen, dass viele tolle Einzelspieler dabei sind und ich glaube nach der Zeit, wenn die noch mehr zusammenwachsen, werden wir viel Spaß mit ihnen haben."

Zu dem Team gehören mit Niels Giffey, Andreas Obst, Isaac Bonga gleich drei frisch gekürte Weltmeister, die im Halbfinale des Turniers zuletzt sensationell die USA besiegt und sich anschließend auch die Goldmedaille gesichert hatten. Während Giffey erkrankt pausierte, gehörten Obst und Bonga mit jeweils 15 Punkten zu den Topscorern und führten die Bayern damit zu dem souveränen Auftaktsieg.

 
 
 
 
 
 
 

"Wir sind natürlich stolz, dass wir drei Weltmeister bei Bayern haben", sagte Hoeneß über das "runderneuerte" Aufgebot der Münchner. "Nominell ist es auf jeden Fall der stärkste Kader", den Bayern je hatte. "Aber am Ende müssen sie auch das Beste daraus machen." Der 71-Jährige ist jedenfalls davon "überzeugt, dass wir damit eine gute Rolle spielen können".

Die Strahlkraft des Coaches

Mit Serge Ibaka ist den Bayern-Basketballern in den vergangenen Wochen noch eine besonders spektakuläre Neuverpflichtung gelungen. Der Spanier mit kongolesischen Wurzeln hatte zuvor von 2009 bis 2023 ununterbrochen in der nordamerikanischen Profiliga NBA gespielt. Dort absolvierte er insgesamt 1071 Spiele und wurde 2019 mit den Toronto Raptors NBA-Champion.

Dass Bayern tatsächlich die Möglichkeit dazu bekam, diesen Superstar zu verpflichten, konnte Geschäftsführer Marko Pešić zunächst selbst kaum glauben. Als Chefcoach Pablo Laso und Sportdirektor Daniele Baiesi mit der Idee zu ihm kamen, wollte er sie gleich wieder wegschicken, wie Pešić erzählte. Er habe zu ihnen gesagt: "Wenn ihr normal und seriös mit mir sprechen wollt, dann könnt ihr wiederkommen."

Vor allem Laso, der einstige Erfolgscoach der Basketballer von Real Madrid, meinte es aber komplett ernst und machte den Deal mit Ibaka letztlich mit seiner Strahl- und Überzeugungskraft auch möglich.

"Wenn man solche Spieler bekommen kann und sie einigermaßen ins Gehaltsgefüge passen, dann muss man es immer wieder probieren", sagte Hoeneß. "Aber wir haben auch andere tolle Spieler jetzt dazugekriegt."

"Es reicht jetzt"

Als Hoeneß das Basketballprojekt 2010 bei Bayern ins Leben rief, sagte er mit Bezug auf die beiden Fußballrivalen, die ebenfalls zusätzlich eine erfolgreiche Basketballmannschaft im Verein haben, damals: "Was Real Madrid und der FC Barcelona können, das können wir beim FC Bayern auch."

Knapp 13 Jahre später scheinen sich seine Vision und Prophezeiung mehr und mehr zu erfüllen, auch wenn die Bayern auf nationaler Ebene zuletzt ein wenig stagnierten.

"Es reicht jetzt, nachdem wir viermal nicht Meister geworden sind", sagte Hainer bei der Auftakt-Pressekonferenz des FCBB am Dienstag auf t-online-Nachfrage. "Wir stecken so viel Arbeit in das Projekt, da muss man auch die Früchte sehen." Der Präsident kündigte an: "Wir wollen auch den Pokal verteidigen und in der EuroLeague müssen die Playoffs das Ziel sein."

Insgeheim erhoffen und erwarten dürfte sich das wohl auch Hoeneß. Bei der konkreten Zielformulierung hielt er sich dennoch im Vergleich deutlich zurück.

Nach dem ersten Saisonspiel mache es wenig Sinn, über die Meisterschaft zu reden. "Natürlich ist das Ziel immer, Meister zu werden", sagte er trotzdem, "aber mit dieser Mannschaft ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß."

"Diesen Schwung müssen wir jetzt in die Saison reinbringen"

Und wie sehen die Ambitionen international in der EuroLeague, der höchsten europäischen Spielklasse im Basketball, aus? Er kenne die Stärke der anderen Teams "im Moment noch nicht. Da muss man sehen, was die dieses Jahr in der Pause investiert haben." Fest steht für ihn aber: "Mit der Mannschaft werden wir sicherlich eine andere Rolle spielen als im letzten Jahr."

In der vergangenen Saison hatten die Bayern-Basketballer die Playoffs der besten acht Teams deutlich verpasst und waren in der Liga, an der 18 Teams teilnahmen, nur 15. geworden. Jetzt will man aber auch wieder international an die Topteams heranrücken. Schließlich steht zur kommenden Saison der Einzug in die im Olympiapark entstehende neue Halle, den SAP Garden, an.

Die aktuelle Spielstätte, in der der FCBB momentan noch seine Heimspiele austrägt, bekam in diesem Sommer schon einen neuen Namenssponsor und heißt nun BMW Park.

"Mit unserem neuen großen Sponsor BMW ist natürlich auch viel mehr Schwung in den Verein gekommen. Die haben sich hier unheimlich engagiert, ganze Ambiente runderneuert", sagte Hoeneß, "und diesen Schwung müssen wir jetzt in die Saison reinbringen."

Zum ersten Heimspiel wurde in der Halle ein LED-Glasboden installiert, auf dem – anstatt auf dem ansonsten üblichen Parkett – erstmals überhaupt gespielt wurde. Auf dem Hightech-Untergrund waren die Linien und Spielfeldmarkierungen digital eingeblendet. In den Pausen und in der Halbzeit bekamen die 6500 Zuschauer in der ausverkauften Halle darauf eine spektakuläre Musik- und Videoshow zu sehen. Der LED-Glasboden kam zunächst aber nur testweise zum Einsatz und wird zum nächsten Heimspiel wieder abgebaut.

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Es war sozusagen ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Bayern und ihre Zuschauer in einem Jahr in der neuen Halle erwarten wird. Deren Bau, den Red Bull vor allem für seinen Münchner Eishockeyklub EHC finanziert, hatte Hoeneß maßgeblich vorangetrieben.

Im kommenden Jahr wollen dann auch die Basketballer als Mieter einen Teil ihrer Heimspiele dort austragen. Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch den nächsten Schub für die Bayern-Basketballer. "Da haben wir noch ein Jahr Zeit dafür", sagte Hoeneß. Für große Begeisterung sorgt der FCBB aber jetzt schon bei ihm.

Verwendete Quellen
  • Persönliches Interview mit Uli Hoeneß am Rande des Saisonauftaktspiels der Basketballer des FC Bayern im BMW Park am 29. September
  • Besuch der Auftaktpressekonferenz der Bayern-Basketballer ua. mit Präsident Herbert Hainer am 26. September
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