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FC Bayern im DFB-Pokal: Aus gegen den 1. FC Saarbrücken ist neue Dimension


Bayern-Blamage im Pokal
Die Schmach


Aktualisiert am 02.11.2023Lesedauer: 4 Min.
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Fassungslos: Thomas Müller im Pokalspiel beim 1. FC Saarbrücken.Vergrößern des Bildes
Fassungslos: Thomas Müller im Pokalspiel beim 1. FC Saarbrücken. (Quelle: IMAGO/Gerhard Schultheiß/imago-images-bilder)

Der FC Bayern München und der DFB-Pokal – seit mehreren Jahren schon setzt es für den deutschen Rekordmeister eine Schmach nach der anderen. Der Überblick.

Es war die Sensation dieser bisherigen Saison 2023/24: Der FC Bayern München ist in der 2. Runde des DFB-Pokals raus. Aus bei Drittligist 1. FC Saarbrücken. Aus für alle Triple-Träume des deutschen Rekordmeisters. Ein herber Schlag für die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel. Eine dramatische Niederlage. Aber auch: Nichts Neues – und doch eine neue Dimension.

Video | Nach Bayern-Debakel: Videos zeigen wilde Szenen
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Quelle: t-online

Denn seit Jahren schon setzt es für die Münchner eine herbe Pokal-Pleite nach der anderen. 2019 (3:0 gegen RB Leipzig) und 2020 (4:2 gegen Bayer Leverkusen) setzten sich die Bayern noch im Endspiel in Berlin durch, machten ihre Pokalerfolge Nummer 19 und 20 perfekt.

Danach aber? Ausschließlich bittere Niederlagen:

2020/21: 7:8 nach Elfmeterschießen bei Zweitligist Holstein Kiel.

"Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen", sagt Kiels Trainer Ole Werner zum sensationellen Erfolg der Norddeutschen.

Im Holstein-Stadion spielt sich zuvor ein echter Krimi ab: Serge Gnabry bringt die optisch überlegenen Bayern nach 14 Minuten in Führung – durch ein irreguläres Tor. Der Nationalspieler steht zuvor im Abseits, in der zweiten Pokalrunde gibt es aber keinen VAR. Doch Kiel hält danach gut mit, bietet den Bayern Paroli. Und kommt durch Fin Bartels (37.) zum Ausgleich. Die Bayern wirken ideenlos. Bezeichnend: Die erneute Führung der Münchner erzielt Leroy Sané kurz nach der Pause – mit einem direkten Freistoß.

Die Gastgeber aber geben nicht auf, halten das 1:2 bis in die Nachspielzeit. Und dann bringt Hauke Wahl die Arena zum Toben: 2:2 – es geht in die Verlängerung. Auch da können sich die Bayern einfach nicht absetzen, Holstein verteidigt mit Mann und Maus und erzwingt das Elfmeterschießen. Bayerns Marc Roca wird zur tragischen Figur – der Spanier scheitert mit seinem Strafstoß an Kiel-Torwart Gelios. Im Gegenzug trifft Bartels den insgesamt zwölften Elfmeter – und die Bayern sind zum ersten Mal nach über 20 Jahren wieder in der 2. Pokalrunde raus.

2021/22: 0:5 (0:3) in der 2. Runde bei Bundesliga-Rivale Borussia Mönchengladbach.

Ein absolutes Debakel von historischen Ausmaßen. Die Mannschaft wird von den "Fohlen" komplett vorgeführt, regelrecht auseinandergenommen. "Man träumt ab und zu mal von so was. Aber dass es die Realität wird, glaubt man nicht", sagt der damalige Gladbach-Sportdirektor Max Eberl nach der Partie in der ARD. "Es ist eine historische Leistung der Mannschaft. Wir haben uns in einen Rausch gespielt. Dieser Abend geht in die Geschichtsbücher von Borussia Mönchengladbach ein."

Schon nach 76 Sekunden beginnt der Albtraum der Bayern, als Manu Koné zur Führung der Rheinländer trifft. Ramy Bensebaini erhöht nach einer Viertelstunde mit einem Schuss aus 13 Metern, verwandelt in der 21. Minute auch noch einen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 3:0 der Gladbacher – die Borussia spielt sich in einen Rausch, die Bayern wirken hilflos. Und erholen sich von diesen Schlägen nicht mehr.

Nach der Pause erhöht Embolo noch mit einem Doppelpack (51., 58.), die Niederlage hätte für die Mannschaft des damaligen Trainers Julian Nagelsmann sogar noch höher ausfallen können. Nur vier Mal überhaupt in seiner Vereinsgeschichte kassiert der FC Bayern eine noch höhere Pleite. Kurios dazu: Nagelsmann ist selbst gar nicht im Stadion, muss die Demontage aus der heimischen Küche verfolgen – er ist an Corona erkrankt.

2022/23: 1:2 (1:1) im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten SC Freiburg. Mal wieder wird die Nachspielzeit den Bayern zum Verhängnis.

Dritte Minute der Nachspielzeit in der Allianz Arena: Nicolas Höfler versucht es aus 15 Metern direkt, Jamal Musiala blockt den Schuss im eigenen Strafraum mit dem Arm – Elfmeter für die Gäste. Lucas Höler tritt an, verlädt Bayern-Torwart Sommer, trifft cool halblinks unter die Latte. Die Bayern sind raus. Der erste Pflichtspielsieg überhaupt für die Breisgauer in München.

Schon zuvor verläuft das Spiel unglücklich für die Bayern: Dayot Upamecano trifft nach einer Ecke per Kopf zum 1:0 (19.) – doch nur acht Minuten später leistet sich Kingsley Coman einen Patzer, klärt einen Freiburger Angriffsversuch schlampig in die Mitte. Höfler zieht ab und gleicht aus. Auch nach der Pause ist das Spiel lange offen, ehe die Münchner eine Schlussoffensive starten – ohne Erfolg.

Die Niederlage nun aber hat eine neue Dimension erreicht. 1:2 in der Nachspielzeit bei einem Drittligisten. Bei einer Mannschaft, die der Weltklub FC Bayern zumindest auf dem Papier auch mit seiner zweiten Mannschaft schlagen können müsste. Eine ganz andere Nummer als direkte Bundesligakonkurrenten wie Gladbach und Freiburg oder ein Zweitligist im Hoch wie Kiel. Vor allem: Hochgradig peinlicher. Das letzte Debakel ähnlicher Größenordnung ereilte die Bayern vor fast einem Vierteljahrhundert: Am 1. November 2000 setzte es ein 2:4 im Elfmeterschießen beim damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg.

Und: Erneut kam das Aus in der 2. Runde. Bereits zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielzeiten. "Das ist heute eine bittere Pille", sagte Tuchel nach dem erneuten, frühen Aus aller Triple-Träume der Bayern-Fans. Und Thomas Müller erklärte zur Pleite: "Das ist natürlich alles andere als unser Anspruch." So wie in den Jahren zuvor auch nicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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