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FC Bayern: Jetzt weiß Max Eberl, was er zu tun hat


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Patzer am ersten Arbeitstag
Max Eberl: Jetzt weiß er, was er zu tun hat

Von Nils Kögler

Aktualisiert am 02.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Max Eberl nachdenklich: Der aktuelle Bayern-Kader dürfte dem neuen Bayern-Sportvorstand noch einiges Kopfzerbrechen bereiten.Vergrößern des Bildes
Max Eberl nachdenklich: Der aktuelle Bayern-Kader dürfte dem neuen Sportvorstand noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. (Quelle: Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago images)

Am ersten Arbeitstag von Max Eberl kommt der FC Bayern nicht über ein Remis in Freiburg hinaus – und zeigt dem neuen Sportvorstand die Baustellen konsequent auf.

Ein erfolgreiches Debüt sieht anders aus: An seinem ersten offiziellen Arbeitstag als Sportvorstand des FC Bayern durfte Max Eberl keinen Sieg bejubeln. Beim SC Freiburg kam der deutsche Rekordmeister nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Die Restchancen im Titelkampf mit Bayer 04 Leverkusen? Sie scheinen zu schwinden.

Dabei offenbarte die Bayern-Mannschaft altbekannte Schwächen – und zeigte dem neuen Boss gleich mal, dass er alle Hände voll zu tun haben wird, wenn er seinen neuen Klub zurück in die Erfolgsspur bringen will.

Tuchel wird deutlich

Denn speziell in der ersten halben Stunde gebärdeten sich die Bayern wieder einmal unorganisiert und rätselhaft chaotisch. Bayerns Trainer Thomas Tuchel analysierte die schwache Leistung seiner Mannschaft nach dem Spiel schonungslos: "Wir haben keine gute erste halbe Stunde gespielt und waren zu Recht im Rückstand."

Die Probleme? "Dass wir komplett ohne Struktur gespielt haben, viel zu undiszipliniert waren, überhaupt nicht in unseren Positionen", so Tuchel. "Wir haben Angriffe begonnen, wenn es überhaupt nicht losging, haben Ballverluste gehabt in der Vorwärtsbewegung, wir haben eingeladen zum Kontern, waren nicht auf unseren Positionen, um überhaupt eine Kontrolle in den Kontern zu haben. Die erste halbe Stunde war schlecht."

Spieler waren in der Pflicht

Dabei war die Ausgangslage für die Bayern klar: Wollen sie im Saisonendspurt überhaupt noch eine Chance haben, Leverkusen den Meistertitel zu entreißen, sind Patzer verboten. Nicht umsonst hatten die Bayern-Bosse mit der angekündigten Trennung von Tuchel im Sommer explizit die Spieler in die Pflicht genommen: Sie sollten nun zeigen, dass sie es wert sind, für den deutschen Rekordmeister aufzulaufen, dass sie die Siegermentalität haben.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Leverkusen
31256077:22+5581
2
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Bayern
31223689:38+5169
3
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Stuttgart
31204770:38+3264
4
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Leipzig
31195773:35+3862
5
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Dortmund
31169659:39+2057
6
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Frankfurt
311112847:42+545

Von einer derartigen Mentalität war bei der Mannschaft in der Anfangsphase gegen Freiburg aber nichts zu sehen, wie auch Tuchel bemängelte: "Von der Körpersprache und der Verbissenheit ist der Unterschied von der ersten halben Stunde zur nächsten Stunde zu eklatant, um dann zu erwarten, dass du mit einem Sieg herausgehst."

Die Probleme sind schon lange bekannt

Tuchel machte klar: An einer mangelnden Vorbereitung hat es nicht gelegen. "Es war alles thematisiert", sagte er. "Es war ganz klar das Ziel, dass wir in einer anderen Emotionalität und Verbissenheit hier spielen wollen. Wir haben das dann eigentlich mit dem Tor erst begonnen." Das Spiel seiner Mannschaft sei "einfach undiszipliniert" gewesen, "teilweise Harakiri", so Tuchel noch deutlicher.

"Wir hatten Phasen, wo unser Innenverteidiger den Außenverteidiger überlaufen hat, wir haben Dinge gemacht, die haben wir noch nie trainiert, über die haben wir noch nie gesprochen. Wir haben sehr, sehr früh gespielt, als wäre es die 85. Minute und wir liegen 1:0 zurück", resümierte der Bayern-Coach.

Die deutlichen Worte Tuchels kommen nicht von ungefähr, denn all diese Probleme prägten schon vergangene Bayern-Niederlagen – und ließen den Coach auch zuvor mehrfach ratlose Interviews geben.

Eines dürfte Eberl Hoffnung machen

Neu-Sportvorstand Eberl bekam also gleich an seinem ersten Tag live und in Farbe den Grund vor Augen geführt, aus dem er geholt wurde: Mit diesem Kader wird das nichts. Es muss ein neuer her. Eberl wird nun entscheiden müssen, welche Bayern-Stars noch in der Lage sind, den Umbruch mitzugestalten und welche gehen müssen. Vor allem muss er sich die Frage stellen: Wie kommt die Siegermentalität zurück zum FC Bayern?

Ein Punkt sollte Eberl aber Hoffnung machen: Ausgerechnet die jungen Spieler zeigten gegen Freiburg ihr Potenzial in dieser Hinsicht – und zeichneten sich überhaupt erst dafür verantwortlich, dass die Bayern noch einen Punkt entführten. So war es Jungstar Mathys Tel, der den 0:1-Rückstand mit einem sehenswerten Torschuss noch vor der Pause in einen Ausgleich verwandelte und die Bayern damit aus ihrem Dornröschenschlaf weckte.

Und Jamal Musiala war es, der mit einem Geniestreich drei Freiburger im Strafraum ausdribbelte und den Ball zum vermeintlichen Siegtor ins lange Eck schlenzte, bevor die wieder einmal unsichere Defensive den Dreier doch noch aus der Hand gab. Dabei ist Musiala wohlgemerkt Wiederholungstäter: Immerhin schoss er die Bayern am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit seinem 2:1 in Köln doch noch zur Meisterschaft.

Ausgerechnet die Jungstars zeigten also, was sich die Bayern-Bosse eigentlich vom ganzen Kader erwarten: In den entscheidenden Momenten da zu sein und das Spiel an sich zu reißen.

Eberl kann somit auf ein gewisses junges Potenzial in der Mannschaft bauen. Das Sieger-Gen? Es scheint nicht allen abhandengekommen zu sein. Für ihn wird es nun darum gehen, die passenden Puzzlestücke zu finden, damit das Bayern-Spiel ab der kommenden Saison nicht mehr nur von guten Einzelaktionen lebt.

Dass das einiges an Arbeit bedeutet – es dürfte Eberl spätestens seit Freitagabend glasklar sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Interview mit Thomas Tuchel bei DAZN
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