"Habe Hass kennengerlernt" Hoeneß hält bewegende Rede an die Bayern-Stars
Der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilte Uli Hoeneß hat sich vor seinem Haftantritt noch einmal an die Mannschaft des FC Bayern München gewandt. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll der zurückgetretene Klub-Boss eine bewegende Rede an die Stars gehalten haben. "Ich habe das erste Mal in meinem Leben Hass kennengelernt. Und habe die Chance, das jetzt zu verarbeiten", sagte Hoeneß auf einer Feier des Rekordmeisters anlässlich der Titelflut im Jahr 2013.
Der 62-Jährige appellierte an die Profis, gewissenhaft mit ihrem Vermögen umzugehen. "Ihr verdient alle gutes Geld. Macht so etwas nie", sagte Hoeneß in Bezug zu seinen Verfehlungen.
Sportlich gesehen hatte Hoeneß nur Lob für seine Truppe parat. Die Stars sollten "so weitermachen". Für die Zeit nach seiner Haftstrafe deutete er eine Rückkehr zum FC Bayern an. "Wir werden uns wiedersehen", sagte Hoeneß.
Hitzfeld zeigt Mitgefühl
Öffentliche Rückendeckung bekommt Hoeneß derweil von seinem langjährigen Weggefährten Ottmar Hitzfeld. "Er ist ein Typ Mensch, der immer für andere da ist, der sich einsetzt für seine Ex-Spieler, für die Fans, für alle möglichen Menschen. Er hat eine große Sozialkompetenz. Von daher habe ich natürlich großes Mitgefühl mit ihm und seiner Familie", sagte der Schweizer Nationalcoach in seiner Funktion als Sky-Experte.
Nach Meinung von Hitzfeld, der mit den Bayern fünfmal deutscher Meister und 2001 Champions-League-Sieger geworden ist, werde Hoeneß eine Lücke hinterlassen, die kaum zu schließen ist: "Denn Uli Hoeneß hat Bayern München geformt. Das ist sein Lebenswerk."
