FC Bayern München Zwist zwischen Robben und Beckenbauer
Stolz, Vorfreude und Riesenerleichterung herrschte beim FC Bayern nach dem Erreichen des Champions-League-Finales im eigenen Stadion. Doch auch in der Stunde dieses großen Erfolges herrschte nicht nur Eitel Sonnenschein. Arjen Robben ist wütend - und zwar auf Franz Beckenbauer. Er scheute auch nicht davor zurück, dies vor den TV-Kameras offen auszusprechen.
"Man weiß, dass ich in Dortmund verschossen habe. Da muss man die Überzeugung, das Vertrauen haben, wieder zu schießen. Ich bin gespannt, was Beckenbauer jetzt zu sagen hat", sagte der Holländer unmittelbar nach dem Final-Einzug von Madrid. Robben hatte das Elfmeterschießen mit seinem verwandelten Foulelfmeter in der 27. Minute erst ermöglicht.
Beckenbauer: "Bei mir als Trainer hätte er nicht geschossen."
Beckenbauer hatte Robben zuletzt nach dem Fehlschuss vom Punkt im Bundesliga-Spitzenspiel bei Borussia Dortmund heftig kritisiert. "Bei mir als Trainer hätte er nicht geschossen. Es hat bei mir das Gesetz gegeben, dass der Gefoulte nicht schießt. Vielleicht gibt’s das Gesetz nicht mehr oder es ist noch nicht bis nach Holland vorgedrungen. Wir haben genug starke Schützen wie Schweinsteiger oder Kroos."
Hoeneß lobt den Mut
Robben verweigerte, wohl angesichts genau dieser Äußerungen, vor laufender Kamera sogar einen vom Reporter angebotenen Gruß. Die Kritik nimmt er Beckenbauer immer noch übel: "Nein, ich möchte jetzt gehen. Ich bin nicht immer zufrieden mit dem, was er sagt."
Lob erntete Robben von Präsident Uli Hoeneß, auch er hatte das Spiel in Dortmund noch im Hinterkopf: "Das ist Mut, in so einer Situation, nachdem er gegen Dortmund verschossen hat, den Ball zu nehmen. Da muss man den Hut ziehen."
Sensibler Welt-Star
Doch dass Robben bisweilen sensibel auf Kritik an der eigenen Person reagieren kann, ist hinlänglich bekannt. Beckenbauer war am Abend Gast im Studio von SAT1. In der Live-Sendung verkniff er sich eine Reaktion auf die provokanten Äußerungen. Intern herrscht nun aber Redebedarf.
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