FC Bayern München Bayern-Juwel Hojbjerg setzt unter Guardiola zum Sprung an

David Alaba ist bisher der letzte Youngster, dem der Übergang aus der Nachwuchsabteilung des FC Bayern München zu den Profis gelungen ist. 2010 absolvierte der Österreicher sein Bundesliga-Debüt und war damals mit 17 Jahren und 255 Tagen der jüngste Bundesliga-Spieler des Rekordmeisters. Mittlerweile ist der 21-Jährige aus der Startformation nicht mehr wegzudenken. Unter Pep Guardiola könnte nun das nächste große Juwel den großen Sprung schaffen: Pierre-Emile Hojbjerg.
Für den FC Bayern II bestritt er in der abgelaufenen Saison 30 Spiele in der Regionalliga und erzielte dabei acht Tore. In München gilt der Däne längst als das Talent mit dem größten Potenzial, dem alle Beobachter eine große Karriere zutrauen. Neben seinen außergewöhnlichen fußballerischen Qualitäten ist es vor allem seine Einstellung zum Sport, die ihn zu höheren Aufgaben befähigen könnte.
Guardiola fördert die Jugend
Andere, wie Emre Can, bei denen diese Eigenschaft nicht ganz so ausgeprägt ist, dürften dagegen unter Guardiola durchs Raster fallen. Der Spanier gilt zwar als großer Förderer der Jugend. Aber er fordert auch. Das dürfte Hojbjerg, der "Heuber" ausgesprochen wird, entgegenkommen. Er ist vielseitig einsetzbar und besitzt einen guten Torschuss.
Als Guardiola 2008 beim FC Barcelona zum Chefcoach aufstieg, teilte er Stars wie Ronaldinho, Eto'o und Deco mit, dass er nicht mehr mit ihnen planen würde. Dafür setzte er schon damals auf nachrückende Youngster. Ganz so rigoros dürfte Guardiola beim FC Bayern nicht wüten, doch klar ist, dass die Nachwuchsabteilung unter dem neuen Trainer deutlich mehr in den Fokus rücken dürfte.
Gegen Brescia in der Startformation
"Ich habe mir in München ein paar Nachwuchsspieler angesehen. Wer mir gefallen hat, den habe ich mitgenommen", hatte Guardiola vor der Abreise ins Trainingslager an den Gardasee erklärt. Neben Hojbjerg durften im Trentino auch Julian Green, Rico Strieder, Benno Schmitz, Alessandro Schöpf, Daniel Wein, Vladimir Rankovic, Oliver Markoutz, Emre Can, Mitchell Weiser, Lukas Raeder und Patrick Weihrauch vorspielen.
Doch Hojbjerg hinterließ bisher den besten Eindruck. Beim ersten ernsthaften Test gegen den italienischen Zweitligisten Brescia Calcio (3:0) stand die vermeintlich erste Elf der Bayern auf dem Platz und eben Hojbjerg. Der 17-Jährige lieferte in Abwesenheit von Luiz Gustavo, Bastian Schweinsteiger und Javi Martinez im defensiven Mittelfeld eine starke Vorstellung ab. "Ich mag es gerne, im Zentrum zu sein, viele Ballkontakte zu haben und das Spiel zu diktieren“, sagte Hojbjerg gegenüber der der Klub-Homepage fcb.de.
Alabas Rekord geklaut
Sein Können dürfte er in Zukunft häufiger zeigen. "Ich möchte im Training bei den Profis weiter lernen", sagte Hojbjerg, der bereits 29 Spiele für diverse U-Nationalmannschaften Dänemarks absolviert hat. Matthias Sammer lobte den Nachwuchskicker als "außergewöhnliches Talent", das bereits körperlich wie auch geistig über eine "sehr, sehr gute Stabilität" verfüge. Der Sport-Vorstand des Triple-Siegers kündigte daher an, dass Hojbjerg ab sofort "ein fester Bestandteil des Kaders" sein wird. Dennoch ist Geduld oberstes Gebot. Schließlich könnte der junge Mann noch in der A-Jugend spielen.
Sein Bundesliga-Debüt hat Hojbjerg übrigens bereits hinter sich. Beim 4:0-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am 13. April 2013 wurde er in der 71. Minute für Xherdan Shaqiri eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt war er 17 Jahre und 251 Tage alt, vier Tage jünger als Alaba. Damit ist nicht mehr Alaba, sondern Hojbjerg der jüngste Bundesliga-Spieler in der Geschichte des FC Bayern.