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Wenn BVB-Coach Jürgen Klopp leidenschaftlich wird


Legendäre Dispute
Wenn Jürgen Klopp leidenschaftlich wird

Von t-online
Aktualisiert am 04.04.2014Lesedauer: 4 Min.
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Besonders nach Niederlagen hat Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp ziemlich schlechte Laune. Gerade dann ist es für die TV-Reporter und Journalisten nicht immer einfach, in den Infight mit dem Coach der Schwarz-Gelben zu gehen. Vor allem die Mitarbeiter des ZDF bekommen dabei immer mal wieder ihr Fett weg. Die Schlagfertigkeit Klopps ist aber auch sehr lustig und herrlich erfrischend.

Zwischen branchenüblichen Floskel-Interviews und Imagekampagnen tut seine leidenschaftliche Art richtig gut. (Kommentar: Die Fußball-Szene braucht Typen wie Klopp und Breyer) Sehen Sie hier eine kleine Auswahl.

2. April 2014 - CL: Real Madrid - Borussia Dortmund

Nach der 0:3-Pleite bei Real Madrid präsentiert sich Jürgen Klopp sichtlich angefressen - und lässt seinen Frust an ZDF-Reporter Jochen Breyer aus. Auf die Frage, ob das Viertelfinale bereits entschieden sei, reagiert Klopp plötzlich extrem patzig: "Wie könnte man mir Geld überweisen, wenn ich hier heute stehe und sage: Das ist durch!? Es wäre genauso doof, wie wenn ich sagen würde, wir hauen die sicher weg. Auf doofe Fragen kriegen Sie auch doofe Antworten. 'Das ist durch. Ja, Entschuldigung, aber wir müssen nochmal ran' oder wie?"

Anschließend wirft Klopp das Mikrofon auf das Pult und verabschiedet sich per Handschlag mit einem süffisanten Spruch ("Olli, super heute. Wir zwei, geht doch.") vom ZDF-Experten Oliver Kahn und lässt Breyer ohne Verabschiedung stehen. Am Tag darauf entschuldigt sich Breyer für seine "dämliche Frage" und die Sache ist aus der Welt geräumt. "Jeder der mich kennt weiß, dass die Sache abgehakt ist", sagt Klopp. "Ich knabbere an so etwas nicht lange rum."

19. März 2014 - CL: Borussia Dortmund - Zenit St. Petersburg

Nach dem CL-Achtelfinal-Rückspiel gegen Zenit St. Petersburg kann sich Klopp einen verbalen Seitenhieb nicht verkneifen. Als Moderator Oliver Welke Klopp nach seinem aktuellen "Binnen-Verhältnis" zu Kahn fragt, wird der 46-Jährige deutlich. "Wir hatten noch nie eins, außer dass wir uns hier getroffen haben. Olli Kahn hat immer in Ligen gespielt, mit denen ich nichts zu tun hatte. Dementsprechend kann er sagen, was er will und ich glücklicherweise ja auch."

Kahn kontert mit dem Hinweis, dass man auch einstecken können muss, wenn man austeilt. Stein des Anstoßes ist die Kritik von Matthias Sammer. Der Sportvorstand der Bayern hatte infrage gestellt, ob bei allen Bundesligisten hart und akribisch genug trainiert würde.

15. März 2014 - Bundesliga: Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach

Dortmund geht vor heimischer Kulisse gegen Gladbach 1:2 baden. Klopp ist angefressen. Vor dem offiziellen Interview diskutiert Sky-Fieldreporter Ecki Heuser ein vermeintliches Handspiel des Gladbachers Daems mit dem Coach. Die Meinungen gehen auseinander. Klopp gereizt: "Dann interview dich doch selber!" Er geht und gibt das Interview erst 30 Minuten später.

In der Mixed Zone blafft Klopp schließlich noch ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann an, gibt ihr patzige Antworten: "Sie sind im Urlaub hier, und ich muss arbeiten." Neumann bricht das Interview ab. Am Tag darauf entschuldigt sich Klopp bei Neumann.

9. November 2013 - Bundesliga: VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund

1:0 geführt, 1:2 verloren. In der Mixed Zone möchte ZDF-Kommentator Bela Rethy von Klopp wissen: "Ich hatte den Eindruck, dass sie gegen Spielende zweimal das Gefühl hatten, Lewandowski sei elfmeterreif gefoult worden." Klopp verzieht genervt das Gesicht und sagt: "Bela, Bela, nicht so'n Zeug fragen. Und nicht auf die Art. Gucken, sagen, was war, und nicht..." Als Rethy insistiert, winkt Klopp ab: "Bela... alles klar." Klopp wendet sich einem Reporter neben Rethy zu und fragt genervt: "Du noch 'ne Frage?"

23. April 2013 - CL: Pressekonferenz

Unmittelbar vor dem Champions-League-Spiel des BVB gegen Real Madrid ist bekannt geworden, dass Mario Götze im Sommer zum FC Bayern München wechseln wird. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel meldet sich ein Reporter des WDR und geht forsch in die Offensive: "Herr Klopp, mich würde interessieren, wie die Mannschaft speziell damit umgeht, gerade vor heute Abend, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie auf Floskeln verzichten würden wie 'Die Jungs sind Profis genug...'."

Nachdem die spanische Dolmetscherin ihre Übersetzung beendet hat, antwortet Klopp: "Also, erst mal möchte ich mich bedanken. Ich sehe Sie hier zum ersten Mal. Aber direkt eine Forderung zu stellen, was ich zu sagen habe - Hut ab!" Kurz darauf fügt er an: "Welches Ressort? Was machen Sie? Tierfilme? Sport? Oh, okay, alles klar."

23. Oktober 2012 - CL: Pressekonferenz

Vor dem Gruppenspiel der Königsklasse gegen Real Madrid bemüht ein Jürgen Klopp vertrauter Reporter die Statistik: "...dass noch nie auf ein verlorenes Bundesliga-Spiel ein verlorenes Heimspiel in der Champions League folgte", meldet er sich zu Wort. Daraufhin stellt Klopp den Herren grinsend mit Namen und als "Meister der unsinnigen Statistiken" vor. Nachdem der Dolmetscher ins Spanische übersetzt hat, fängt Klopp an zu Lachen: "Jetzt kennt Dich die ganze Welt!"

15. Februar 2011 - Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern - Borussia Dortmund

In der 90. Minute kassiert der BVB auf dem Betzenberg den 1:1-Ausgleich. In den Katakomben des Stadions trifft Klopp schließlich auf einen alten Bekannten: den Reporter Stephan Mai vom SWR. Rund 50 Mal habe dieser nach eigenen Angaben Klopps Mannschaften bei Auswärtsspielen begleitet, nicht ein einziges Mal habe das Team des Trainers dabei gewonnen. "Ja, leck mich am Arsch", ruft Klopp, als er Mai erblickt.

"Wirklich, ohne Witz. Mit Dir, da habe ich Bock drauf wie auf Zahnweh. Dass Du vorm Spiel auch noch so blöd lachst. Musst Du hierher, oder was? Verstehe ich echt nicht. Seuchenvogel!" Klopp redet sich in Rage: "Ich habt fünfzig Leute beim SWR - und Du kommst, um Spaß zu haben, und lachst mich vor dem Spiel noch aus." Auf den Einwand des Reporters, er könne ja auch nichts dafür, erwidert Klopp: "Ich auch nicht - und deshalb gibt es auch kein Interview."

7. November 2010 - Bundesliga: Hannover 96 - Borussia Dortmund

Ein absolutes Highlight in Jürgen Klopps Interview-Geschichte ist zweifelsohne das Gespräch mit dem WDR-Moderator der Kultsendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" Arnd Zeigler. Eben noch ist der Tabellenführer Borussia Dortmund wie ein Wirbelsturm mit 4:0 über Hannover 96 hinweg geweht, nun stellt sich der Trainer der Schwarz-Gelben in einem herrlich ironischen Dialog Fragen à la "Sie können nicht zufrieden sein, oder?".

Klopp bleibt dabei völlig ernst. Er gibt Antworten wie: "Keine Ahnung, ob ich noch der Richtige bin, das müssen wir die Woche mal kritisch hinterfragen." Oder: "Wenn man Roman (Weidenfeller, d.Red.) morgens nach dem Aufstehen sieht - ein schreckliches Bild, das er da abgibt... dementsprechend müssen wir uns den schön saufen."

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