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Hilfe für Hopp: Stellungnahme des FC Bayern hat einen faden Beigeschmack


Hilfe für Hopp
Bayerns Stellungnahme hat einen faden Beigeschmack

MeinungEin Kommentar von Luis Reiß

Aktualisiert am 26.09.2018Lesedauer: 2 Min.
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Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp (l.) und Bayern-Präsident Uli Hoeneß: "Wir müssen zusammenstehen."Vergrößern des Bildes
Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp (l.) und Bayern-Präsident Uli Hoeneß: "Wir müssen zusammenstehen." (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Der FC Bayern setzt sich öffentlich für Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp ein, der zuletzt heftig angefeindet wurde. Das ist inhaltlich richtig – aber nicht wirklich glaubwürdig.

Endlich nutzt der FC Bayern seine Popularität, um in gesellschaftlichen Themen klare Kante zu zeigen. Nach den heftigen Beleidigungen gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp durch Anhänger von Borussia Dortmund schreiben die Münchner auf ihrer Webseite: “Der Fußball muss sich gegen Aggressionen dieser Art solidarisieren. Wir müssen zusammenstehen, um solche Entgleisungen zu unterbinden. Es wäre fatal, wenn sich Menschen wie Dietmar Hopp irgendwann aus unserem Sport zurückziehen.” Unterschrieben ist das Statement von Klub-Präsident Uli Hoeneß und dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge (zum vollständigen Text).

Jedes Wort ist inhaltlich richtig. Und doch wirkt das Statement mehr als seltsam. Der FC Bayern ist nicht selbst betroffen, Hoeneß und Rummenigge sind auch nicht zu diesem Thema befragt worden. Hat der deutsche Rekordmeister also plötzlich seine gesellschaftliche Verantwortung entdeckt?

Zuerst sollten die Bayern ihre eigenen Worte befolgen

Ein fader Beigeschmack entsteht, weil erst in der vergangenen Woche verkündet worden ist, dass das von Hopp gegründete Unternehmen SAP künftig Namenssponsor der Basketball-Arena des FC Bayern wird. So wirkt es, als springen die Klub-Bosse hier bloß einem Geschäftspartner zur Seite. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, weil sich der FC Bayern zu anderen gesellschaftlichen Themen nur zurückhaltend äußert. Und die ebenfalls oft heftig beleidigten Verantwortlichen von RB Leipzig nahmen die Münchner in der Vergangenheit auch nicht so deutlich in Schutz.

Zuerst sollte sich der FC Bayern aber an seine eigenen Worte halten und nicht selbst noch Aggressionen befeuern. Zur Erinnerung: Präsident Uli Hoeneß nannte ein böses Foul von Leverkusens Karim Bellarabi vor nicht einmal zwei Wochen “geisteskrank” und befeuerte damit Fan-Wut und heftigste Beleidigungen in den sozialen Netzwerken.


Der FC Bayern sieht sich selbst als letzten Hüter der Moral im internationalen Fußball, füllt diese Rolle aber viel zu selten aus. Dabei könnte er seine Bekannt- und Beliebtheit für wichtige Themen nutzen. Über die Menschenrechtsverletzungen in Katar, dessen Staatsairline den FC Bayern sponsert, oder über sportliche Großereignisse in Ländern mit gravierenden Einschränkungen der Menschenrechte wünscht man sich vom größten deutschen Klub ein ähnlich flammendes Plädoyer.

Die Unterstützung für Hopp könnte ein guter Anfang sein.

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