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Boateng: "In Berlin gibt es manche Orte, an die ich meine Töchter auf keinen Fall lassen würde"


Boateng über Rassismus
"In Berlin gibt es manche Orte, an die ich meine Töchter auf keinen Fall lassen würde"

Von t-online
09.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Titelsammler: Jérôme Boateng hat mit der deutschen Nationalmannschaft 2014 die WM gewonnen. Außerdem holte er mit Bayern München unter anderem sechsmal die Deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions LeagueVergrößern des BildesTitelsammler: Jérôme Boateng hat mit der deutschen Nationalmannschaft 2014 die WM gewonnen. Außerdem holte er mit Bayern München unter anderem sechsmal die Deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions League (Quelle: Laci Pereyni/imago-images-bilder)
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In einem Interview hat Jérôme Boateng sehr offen über seine Erfahrungen mit Rassismus gesprochen. Dabei ging es auch um die Sorge um seine Töchter.

Jérôme Boateng hat in seinem neuen Lifestyle-Magazin "BOA" über seine Erfahrungen mit Rassismus gesprochen und tiefe Einblicke in sein Seelenleben gewährt. Boatengs Mutter stammt aus Deutschland, sein Vater aus Ghana.

Boateng über Rassismus: "Als ich jünger war, war das brutal"

Bereits in seiner Jugend wurde der 76-fach deutsche Nationalspieler rassistisch angefeindet. "Ich erinnere mich noch an ein Pokalspiel beim Köpenicker SC. Da ist der Vater eines Gegenspielers auf unsere Seite gekommen, hat mich die ganze Zeit beleidigt. Irgendwann hab ich angefangen zu heulen", erklärte der Weltmeister von 2014. Außerdem sei er bei Spielen bespuckt worden.

"Als ich jünger war, war das brutal. Meine Eltern sprachen lange nicht mit mir über meine Hautfarbe. Sie war gar kein Thema", erklärte Boateng und fügte hinzu: "Dann ruft dir plötzlich jemand 'Hey, mein kleiner Nigger' zu. Meine Eltern haben mir da erklärt, dass manche Menschen Probleme mit meiner Hautfarbe haben. Ich konnte das nicht glauben. Für ein Kind ergibt das keinen Sinn."

Boatengs sorgt sich um seine Töchter

Mittlerweile lassen den in Berlin geborenen Bayern-Profi rassistische Anfeindungen kalt. Er sorgt sich allerdings um seine siebenjährigen Zwillingstöchter Lamia und Soley. In Berlin und im Osten Deutschlands gebe es "manche Orte, an die ich meine Töchter auf keinen Fall lassen würde, nach Marzahn oder Weißensee etwa", sagte Boateng.

Wenn rechte Parolen bis in die Mitte der Gesellschaft vordringen, "sollte jeder aufstehen und Stellung beziehen. Wir Spieler bekommen viel Aufmerksamkeit. Mir ist in den vergangenen Jahren immer klarer geworden, dass ich für viele Menschen auch ein Botschafter bin."

Fragen zur gesellschaftlichen Stimmung in Deutschland

Mit Künstler Herbert Grönemeyer beantwortete Boateng in dem Doppelinterview vor allem Fragen zur gesellschaftlichen Stimmung in Deutschland. Das Land ringe mit sich, sagte er. Die Flüchtlingskrise werde in seinem Freundes- und Kollegenkreis nach wie vor viel diskutiert.


Er spüre, dass viele Leute ihre Mitmenschen wieder mehr in Schubladen steckten: "Eine für die Deutschen, eine für die Migranten. Und die Deutschen, deren Eltern vielleicht ausländische Wurzeln haben und die nicht weiß sind, sich aber völlig deutsch fühlen, weil sie hier aufgewachsen sind, werden wieder skeptischer angeschaut."

Verwendete Quellen
  • "Bild.de": Meine Töchter dürfen nicht in jeden Berliner Bezirk
  • Nachrichtenagenturen dpa, sid
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