Bundesliga knackt Rekordmarke â Hertha weltweit Nummer Eins
Nie zuvor gaben die Bundesliga-Klubs im Winter mehr Geld fĂŒr neue Spieler aus. Spitzenreiter ist Hertha. Dank eines Investors ist der Klub sogar weltweit fĂŒhrend. Die gröĂten Coups landete aber ein anderer Klub.
In den letzten Stunden der Wintertransfer-Periode ging es noch einmal turbulent zu. Borussia Dortmund verkĂŒndete die Verpflichtung von Nationalspieler Emre Can. Auch Ligakonkurrent Bayer Leverkusen verstĂ€rkte sich, nĂ€mlich mit dem Innenverteidiger Edmond Tapsoba vom portugiesischen Klub Vitoria Guimaraes. FĂŒr den 20 Jahre alten Nationalspieler aus Burkina Faso zahlen die RheinlĂ€nder geschĂ€tzte 18 Millionen Euro.
Auf den letzten DrĂŒcker holten die abstiegsbedrohten Bremer StĂŒrmer Davie Selke aus Berlin an die Weser zurĂŒck. ZunĂ€chst nur auf Leihbasis, ehe im Sommer kolportierte zehn Millionen Euro fĂ€llig werden. DafĂŒr schnappte sich Hertha BSC den Brasilianer Matheus Cunha von TabellenfĂŒhrer RB Leipzig, der dem Vernehmen nach rund 18 Millionen Euro kosten soll. In Stefan Ilsanker (zu Eintracht Frankfurt) gaben die Sachsen einen weiteren Profi ab â bereits den sechsten in diesem Winter.
Bundesliga knackt eigene Bestmarke
Spitze unter den 18 Bundesligisten bei den Ausgaben sind aber nicht der BVB oder TabellenfĂŒhrer Leipzig, der mit dem Spanier Dani Olmo von Dinamo Zagreb nur einen neuen Profi holte. Den Titel des Winterwechsel-Meisters sicherte sich dieses Mal unangefochten Hertha BSC mit mit dem umtriebigen Trainer JĂŒrgen Klinsmann.
Dank den Millionen von GroĂinvestor Lars Windhorst schlug der Hauptstadtklub auf dem als schwierig geltenden Transfermarkt im Januar krĂ€ftig zu: FĂŒr die vier Profis Santiago Ascacibar (VfB Stuttgart/zwölf Millionen Euro), Lucas Tousart (Olympique Lyon/24 Millionen Euro), der auf Leihbasis jedoch noch ein halbes Jahr beim französischen Spitzenclub bleibt, sowie Krzysztof Piatek (AC Mailand/23 Millionen Euro) und Cunha (18 Millionen Euro) blĂ€tterte Hertha fast 80 Millionen Euro hin und ist damit die unangefochtene Nummer eins vor Leverkusen (35 Millionen Euro), Dortmund und 1899 Hoffenheim (je 21 Millionen Euro). Mit dieser Summe liegen die Berliner sogar weltweit vorne. Weder Manchester United (55 Millionen Euro), noch Real Madrid (30 Millionen Euro) oder Juventus Turin (35 Millionen Euro) investierten im Winter derart viel.
Insgesamt trieb die Hertha die Gesamt-Ausgaben im deutschen Oberhaus auf die Winter-Rekordmarke von mehr als 190 Millionen Euro. DemgegenĂŒber stehen nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur Einnahmen von knapp 80 Millionen Euro, wobei die Ablösesummen zum Teil auf SchĂ€tzungen beruhen.
"Wir haben enorme QualitÀt im Kader"
Der deutsche Rekordmeister FC Bayern MĂŒnchen sah dagegen keinen groĂen Bedarf und lieh lediglich den jungen Rechtsverteidiger Alvaro Odriozola von Real Madrid aus. "Wir haben enorme QualitĂ€t im Kader und ich bin froh, dass ich diese Spieler zur VerfĂŒgung habe und alles andere ist Sache von Borussia Dortmund oder wem auch immer", so Flick weiter.
Defensiv-Allrounder Can wird vom BVB zunĂ€chst von Juventus Turin bis zum Saisonende ausgeliehen, ehe im Sommer eine Kaufverpflichtung ĂŒber etwa 25 Millionen Euro greift. Vor allem Cans Vielseitigkeit verleitete die Borussia zu einem weiteren Griff in die Klubkasse. SchlieĂlich genĂŒgte die zuweilen wackelige Defensive nicht den höchsten AnsprĂŒchen.
Im Titelkampf könnte dem erfahrenen 26 Jahre alten Nationalspieler einen SchlĂŒsselrolle zukommen, zumal in Julian Weigl (Benfica Lissabon/20 Millionen Euro) ein Defensivspieler den Revierklub verlieĂ. Mit den rund 25 Millionen Euro durch den Verkauf des spanischen Angreifers Paco AlcĂĄcer an den FC Villarreal hatte der BVB zuvor weitere Voraussetzungen fĂŒr den zweiten groĂen Transfer-Coup nach StĂŒrmer Erling Haaland (RB Salzburg/20 Millionen Euro) geschaffen.