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Hansi Flicks Kniff gegen Lucien Favre: So schlug FC Bayern den BVB


Analyse zum Topspiel
Flicks Kniff gegen Favres Umstellung – so schlug Bayern den BVB


Aktualisiert am 08.11.2020Lesedauer: 3 Min.
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Gefühlswelten: BVB-Verteidiger Hummels (l.) ist enttäuscht, Bayerns Gnabry, Sané und Lewandowski feiern.Vergrößern des Bildes
Gefühlswelten: BVB-Verteidiger Hummels (l.) ist enttäuscht, Bayerns Gnabry, Sané und Lewandowski feiern. (Quelle: imago-images-bilder)

Der Rekordmeister setzt sich im Bundesliga-Kracher beim BVB durch. Dabei gaben nur ganz kleine Unterschiede den Ausschlag für den FC Bayern – obwohl die Gastgeber eine Schwäche beheben konnten. Die Analyse.

Bayern München konnte einmal mehr das prestigeträchtige Duell mit Borussia Dortmund für sich entscheiden. Aber der BVB zeigte sich bei der 2:3-Niederlage im Vergleich zu vorangegangenen Partien deutlich verbessert. Es entwickelte sich ein taktischer und spielerischer Schlagabtausch, bei dem Nuancen den Unterschied ausmachten.

Von den taktischen Formationen her überraschten beide Trainer nicht. Die Mannschaft des FC Bayern trat mit der bestmöglichen Aufstellung an. Bei Dortmund stellte sich für Coach Lucien Favre vor allem die Frage, wen er im zentralen Mittelfeld aufbieten würde. Der Schweizer entschied sich für eine defensive Variante mit Axel Witsel und Thomas Delaney.

Diese Wahl machte sich auch in der Anfangsphase der Partie deutlich bemerkbar. Witsel und Delaney zeigten wenig Präsenz in der Offensive, weshalb der BVB quasi in einem 4-2-4 spielte und stark auf Schnellangriffe ausgerichtet war, statt den Ball mit Bedacht durchs Mittelfeld zu spielen.

Lange Bälle gegen Ballbesitzdominanz

In den letzten Duellen mit Bayern, seitdem dort Hansi Flick die Geschicke leitet, hatte Dortmund stets Probleme, sich gegen das aggressive Pressing durchzusetzen und Raumgewinne zu erzielen. Der BVB wurde zumeist in der eigenen Hälfte festgenagelt und allmählich zermürbt. Favre reagierte auf dieses erneute Drohszenario, indem er sein Team einen vergleichsweise vertikalen und weiträumigen Fußball spielen ließ.

Dortmund griff häufig zum langen Ball auf die vier hoch positionierten Angreifer um Stürmer Erling Haaland. Zumeist wurde die linke Seite bespielt, wo die Bayern ihren neuen Rechtsverteidiger Bouna Sarr aufboten. Der BVB hatte aufgrund der Tempovorteile von Haaland und Co. einigen Erfolg, erzielte aber zunächst kein Tor, was zuweilen auch an Manuel Neuers gut getimtem Herauslaufen lag.

Bayern ließ sich von der taktischen Ausrichtung Dortmunds nicht aus der Ruhe bringen. Bei eigenem Ballbesitz lief der Ball wie gewohnt durch die eigenen Reihen, während nach den entscheidenden Lücken im Defensivverbund des BVB gesucht wurde. Ein Kniff bestand darin, die beiden Flügelstürmer Serge Gnabry und Kingsley Coman ins Zentrum zu ziehen und somit die Abwehrreihe des BVB zusammenzuschieben. Dadurch ergaben sich Lücken für die nachrückenden Außenverteidiger oder sogar den vorrückenden David Alaba.

Unaufhaltsame Angriffsreihen

Die fünf Tore, die über die 90 Minuten fielen und den Schlagabtausch beider Mannschaften auch auf der Anzeigetafel reflektierten, kamen auch deshalb zustande, weil beide Defensivreihen den Offensivstars nur bedingt etwas entgegensetzen konnten. Haaland oder auch Gio Reyna waren schlicht zu schnell für Bayerns Verteidiger und setzten sich immer wieder in Laufduellen durch.

Auf der anderen Seite des Spielfelds war es das makellose und flüssige Passspiel der Bayern, das die Dortmunder nicht in den Griff bekamen. Stürmerstar Robert Lewandowski tat sein Übriges im Strafraum, als er sich beispielsweise mehrfach gegen Mats Hummels durchsetzen konnte. In Gänze sorgten die Angriffsreihen für die große Unterhaltung.

Dortmund mit mehr Präsenz, Bayern direkter

Nachdem die Bayern frühzeitig in der zweiten Halbzeit das 2:1 durch Lewandowski erzielen konnten, lief Dortmund dem Rückstand von da an hinterher. Favre entschied sich dazu, bei der gewählten Grundordnung zu bleiben, aber Details zu ändern. So sorgte Jude Bellingham nach seiner Einwechslung für Delaney dafür, dass die Mannschaftsteile besser miteinander verknüpft waren.

Der junge Engländer bewegte sich mit viel Einsatz zwischen den Strafräumen, während sich bei den Bayern der verletzungsbedingte Ausfall von Joshua Kimmich zusehends bemerkbar machte. Denn Kimmich wäre normalerweise einer, der Bellingham hätte attackieren können.


Auch der Aktionsradius von Raphaël Guerreiro weitete sich in der zweiten Halbzeit aus, wodurch Dortmund mehr Übergewicht im Mittelfeld erhielt. Es war beim Stand von 2:1 für die Bayern zusehends der Tabellenführer, der immer direkter spielte und den schnellen Raumgewinn über die tempostarken Coman, Gnabry und später Leroy Sané suchte.

Insofern tauschten beide Teams ein wenig die Rollen im Verlauf der zweiten Halbzeit, was noch einmal zusätzlich unterstrich, wie stark die beiden besten Mannschaften der Bundesliga gerade in der Offensive sind. Das gestrige Duell war ein eindrücklicher Beweis dafür.

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