1. FC Köln: Fritz Esser wird doch nicht neuer Pressechef

Der 1. FC Köln hatte kürzlich bekanntgegeben, wer ab Mai der neue Leiter der Abteilung Medien und Kommunikation sein soll. Doch die Kölner Fans sahen darin ein Problem – nun hat der Klub eine Entscheidung getroffen.

Der 1. FC Köln hat Konsequenzen aus einer umstrittenen Personalie gezogen: Fritz Esser wird nun doch nicht wie geplant Leiter der Abteilung für Medien und Kommunikation.

"Vorstand und Geschäftsführung des effzeh sowie Fritz Esser haben entschieden, auf die Zusammenarbeit mit ihm als neuem Leiter Medien & Kommunikation zu verzichten", twitterte der Klub am Mittwochnachmittag und machte die Entscheidung damit offiziell rückgängig. Zuvor gab es scharfe Kritik an der Ernennung.

Esser sollte ab Mai die Position am Geißbockheim in Köln übernehmen, war zuvor bei "Bild" und "DB Schenker" tätig. Doch seine Station bei der Boulevardzeitung und seine dort geäußerten Ansichten machten dem Kölner einen Strich durch seine Zukunftspläne.

Kritik kam auch von Köln-Legende Podolski

Denn Esser hatte in seiner Zeit bei "Bild" einen einwanderungskritischen Kommentar geschrieben, der Fans missfiel. Auch einen abgesetzten Tweet fanden die Köln-Anhänger auf seinem Profil. Er lautete: "Diese Schelle von AfD-Mann Baumann hat sich der Bundestag redlich verdient."

Hintergrund: Im Oktober 2017 zog die rechtspopulistische AfD in den Bundestag ein und wollte einen Alterspräsidenten durchsetzen – den wegen seiner Äußerungen zum Holocaust umstrittenen Wilhelm von Gottberg. Die anderen im Bundestag vertretenen Parteien verhinderten das. Daraufhin verglich der AfD-Abgeordnete Bernd Baumann dieses Vorgehen mit dem Herrmann Göring: "Der alte Bundestag (…) wurde abgewählt. Das Volk hat entschieden. Nun beginnt eine neue Epoche."

Seit Ankündigung der Esser-Personalie reagierten die Anhänger des 1. FC Köln mit Empörung, auch Ex-Spieler und Prominente wie Lukas Podolski und Norbert Walter-Borjans zeigten ihren Unmut in den sozialen Netzwerken.

Laut der Zeitung "Express" stand das Telefon von Kölns Präsident Werner Wolf seit Dienstag nicht mehr still. Zudem hätten sich dutzende Mitglieder per Mail beschwert.

Auch der Komiker Fabian Köster schrieb auf Twitter: "Lieber FC Köln – bitte überdenkt diese 'Verpflichtung'. Die Liga ist uns egal, die Werte sind es nicht!"