Bundesliga-Transfergerüchte: Süle, Ginter und Haaland – wie geht es weiter?

In wenigen Tagen schließt sich das Transferfenster, der Endspurt für die Bundesliga-Klubs beginnt. Wer wechselt wohin? Gibt es Überraschungen? Ein Überblick über die wichtigsten Gerüchte.

Die Zukunft von Weltmeister Matthias Ginter ist geklärt, zumindest zum Teil: Im Sommer wird der Nationalspieler Borussia Mönchengladbach verlassen, sein Nachfolger ist mit Marvin Friedrich (kam von Union Berlin) schon gefunden. Und Ginter? Macht er noch im Winter den Absprung? Gladbachs Sportchef Max Eberl erklärte zuletzt bei "Sky“: "Er hat einen Vertrag bei uns, bei uns wird kein Spieler weggeschickt."

Allerdings: Nur jetzt im Winter kann Gladbach noch eine Ablöse für Ginter bekommen. Und mit Inter Mailand scheint es zudem einen heißen Kandidaten zu geben. Eberl dazu vor über einer Woche: "Man wird sehen, was bis zum 31. Januar passiert. Bis heute gab es kein Angebot für Matthias Ginter, das ist Spekulation." Heißt: Kommt ein Angebot, ist der Nationalspieler wohl weg.

Salihamidzic und der Transferriegel

Egal, welches Transferfenster gerade geöffnet hat: Der FC Bayern rückt irgendwie immer automatisch in den Fokus von Spekulationen um neue Spieler. Am Mittwoch bestätigte Bayern-Boss Oliver Kahn, dass Niklas Süle den Klub im Sommer verlassen werde. Dennoch: Mit Denis Zakaria (Borussia Mönchengladbach), Antonio Rüdiger und Andreas Christensen (beide FC Chelsea) sind gleich mehrere Defensivspieler als mögliche Zugänge im Gespräch.

Der Vorteil aus Bayern-Sicht: Bei allen drei Spielern laufen die Verträge aus, sie würden daher keine Ablöse kosten. Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte nach dem Sieg am Wochenende gegen Hertha bei DAZN: "Wir sind sehr, sehr gut besetzt. Wir haben eine gute Truppe, die steht. Da wird nichts passieren." Sieht so aus, als würden die Bayern erst im Sommer den großen Transfer-Angriff starten.

Sturmwechsel in Leverkusen?

Ein Blick lohnt sich auch nach Leverkusen. Hier könnte sich im Sturm etwas Spannendes tun. Einem Wechsel von Top-Torjägers Patrik Schick (18 Saisontore/Vertrag 2025) schob Bayers Sportdirektor Simon Rolfes zwar einen Riegel vor: "Er fühlt sich wohl hier und denkt gar nicht daran, den Verein zu verlassen." Das sieht bei Lucas Alario aber ganz anders aus. Spätestens im Sommer will der Argentinier den Abflug machen. Das sei der Plan, sagte sein Agent Pedro Aldave der "Bild": "Lucas hat dort dann einen Zyklus abgeschlossen. Zudem kommen weitere Stürmer." Alarios Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2024 – ein Transfer schon im Winter ist laut Berater Aldave aber nicht ausgeschlossen. Den Iraner Serdar Azmoun hat Leverkusen bereits ab Sommer unter Vertrag genommen. Geht Alario, könnte Leverkusen sich noch einmal auf die Suche nach einem Leihstürmer für die Rückrunde machen.

Dazu kommt, dass der Wechsel von Nadiem Amiri zum FC Genua nach Italien angeblich unmittelbar bevorsteht. Als Ersatz steht laut "Kicker" der französische U-21-Nationalspieler Eric Junior Dina Ebimbe von Paris St. Germain bereit.

Haaland – und dann?

Mit Sorge hat man bei Borussia Dortmund die letzten Tage auf Super-Stürmer Erling Haaland geguckt. Nach Informationen der "Bild" hat sich Haaland einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen. Genauere Untersuchungen sollen demnach die Schwere der Verletzung feststellen. Klar ist: Haaland droht erst mal auszufallen. Als Ersatz stünden nur die Jungstürmer Moukoko und Tigges bereit. Würde das im Kampf um die Meisterschaft reichen, sollte Haaland doch länger ausfallen?

Ein Name, der immer wieder fällt, ist der von Karim Adeyemi. Ein Wechsel aus Salzburg zum BVB hatte sich zuletzt abgezeichnet – allerdings erst im Sommer. Sky berichtete am Dienstag jedoch, dass beide Vereine konkrete Verhandlungen aufgenommen haben. Sportdirektor Michael Zorc und Sebastian Kehl sollen demnach am Montag bei ihrer Rückkehr aus Salzburg am Dortmunder Flughafen gesichtet worden sein. Kommt jetzt im Winter schon Schwung in die Sache?

Baustelle Berlin

Die größten Baustellen befinden sich – nicht nur im öffentlichen Leben – in Berlin. Hier hat Hertha auf die zuletzt schwachen Auftritte der Mannschaft reagiert und mit Marc Oliver Kempf vom VfB Stuttgart den nächsten Spieler für die Abwehr verpflichtet. Zuvor kam schon Fredrik André Björkan aus Norwegen. Und es werden wohl nicht die letzten neuen Stars sein.

Denn sowohl für die rechte Abwehrseite als auch für die offensive Außenbahn wird noch Verstärkung gesucht, wenn es denn passt. Einen Ersatz für Stürmer Piatek (ging nach Florenz) hatte Sportboss Fredi Bobic eher ausgeschlossen. Aber auf der digitalen Mitgliederversammlung hatte er angekündigt: "Ob noch etwas passiert, kann ich nicht zu hundert Prozent versprechen, aber ich bin guter Dinge, dass noch etwas klappen kann." Mit Kempf ist der Anfang gemacht.